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Mannschaftssportler durch und durch: Nils Rospeks besondere Rolle bei den LippeBaskets Werne
LippeBaskets Werne
Beim Blick auf die Punkteverteilung fällt Nils Rospek nicht immer gleich ins Auge. Warum das so ist und wieso der 32-Jährige für die LippeBaskets Werne dennoch von immenser Bedeutung ist.
Einen besonderen Part in der Mannschaft der LippeBaskets Werne übernimmt Nils Rospek: Der vielseitige Power Forward ist nicht nur auf dem Basketballfeld ein essenzieller Bestandteil des Teams. Auch in der Kabine spielt der 32-Jährige eine tragende Rolle.
Dass Rospeks Name beim Blick auf den Spielberichtsbogen nicht immer gleich als erstes ins Auge sticht, hängt irgendwo auch damit zusammen. Denn der 1,95-Meter-Mann, der auch auf der Centerposition aushelfen kann, ist durch und durch Mannschaftssportler. Auf und neben dem Feld.
Gefährlich aus der Halbdistanz
„Nils ist ein erfahrener Spieler, der weiß wie es läuft. Er spielt sehr smart, trifft gute Entscheidungen und hat einen überragenden Halbdistanzwurf, das macht ihn für viele Mannschaften sehr schwer ausrechenbar“, lobt Trainer Christoph Henke. „Das hat man gegen Salzkotten (letztes Saisonspiel gegen den Tabellenführer, 72:81-Niederlage, Anm. d. Red.) gesehen, da ist ein Großteil seiner Punkte auf diese Art gefallen. Darüber hinaus kann er das Spiel gut lesen und für andere kreieren, weil er gut passen kann für einen großen Spieler.“
Auf 18 Zähler kam Rospek in diesem letzten Saisonspiel vor der Corona-Zwangspause. Doch dass das nicht häufiger der Fall ist, liegt nicht an ihm, versichert Trainer Christoph Henke. „Einer wie Nils würde vielleicht in anderen Teams noch mehr scoren können, aber wenn alle fit sind, können wir das auf mehrere Schultern verteilen.“
Doch auch nach dem Abpfiff ist mit dem Teamgedanken nicht Schluss: „Er ist auch abseits des Feldes für uns wichtig, weil er zu den Spielern gehört, die einfach ein bisschen älter sind und wo auch sein Wort in der Kabine wichtig ist“, erklärt Henke. „Ich finde toll, dass er die Rolle angenommen hat, junge Spieler zu führen. Das ist ganz wichtiger Aspekt“, lobt der Coach. Gerade in einem Team, das in den „Millenium Boys“ Janne Bromisch, Niko Tilkiaridis, Louis Barkowski und Nils Brinkmann gleich vier hochtalentierte Jungspunde der Jahrgänge 2000 und 2001 in den eigenen Reihen hat. Dass das Konzept funktioniert, signalisiert Tabellenplatz vier.
Rospek, der vor der Saison 2018/2019 aus Bochum nach Werne gewechselt war, hat ein Händchen dafür. „Ich versuche schon, wo ich kann, den einen oder anderen Tipp mitzugeben, wobei das natürlich auch positionsspezifisch ist“, erklärt der 32-Jährige. „Sonst biete ich immer ein offenes Ohr an. Das weiß jeder im Team, auch die Jüngeren, dass ich immer erreichbar bin, wenn jemand unzufrieden ist oder auch was persönliches ist. Da hat mich schon der eine oder andere mal angesprochen, und da habe ich dann das Gespräch mit Christoph gesucht.“
Spieler wie Rospek sind der Kleber, der Mannschaften zusammenschweißt und Konflikte gar nicht erst aufkommen lässt. Und in Werne scheint das hervorragend zu klappen. „Es geht mir so wie allen, die hier spielen: Die Rahmenbedingungen von der Halle und den Zuschauern sind in dieser Liga einmalig und auch konkurrenzfähig mit der ersten Regionalliga“, sagt der 32-Jährige. „Und dann ist da natürlich der größte Faktor, der Zusammenhalt im Team. Ich gehöre mit Simon Bennett und Jan König, wenn er dabei ist, auch eher zu den Älteren, dennoch kommen wir durchweg alle gut miteinander aus. Auch im Training passt das gut.“ Ein Umstand, an dem der 32-Jährige seinen Anteil hat.
Laufen und Fitnessübungen
Das fällt aufgrund des Corona-Virus aktuell natürlich aus. „Ich versuche, mich mit Laufen und ein paar Fitnessübungen draußen fit zu halten und auch ein paar Würfe zu nehmen, aber dadurch, dass alles zu ist, ist das natürlich schwierig“, erklärt er. „Beruflich ist jetzt das Homeoffice verordnet. Und auch ansonsten, auch wenn es schwer fällt, versuche ich die sozialen Kontakte so gering wie möglich zu halten.“ Eine umsichtige wie uneigensinnige Entscheidung - eben durch und durch Mannschaftssportler.
Gebürtiger Dortmunder mit viel Liebe für den großen und kleinen Sport: Hauptsache, es rollt, tickt oder geht ordentlich vorwärts. Ob im Fernsehen, am Spielfeldrand oder selbst mit Ball und Rad unterwegs. Seit 2014 für Lensing Media im Einsatz, erst in Freier Mitarbeit, nun als Volontär.
