Es sind traurige Nachrichten aus Nordkirchen: Luis Krampe (26) beendet seine Laufbahn als Amateurfußballer. Das gab der Verein jetzt bekannt, der talentierte Offensivspieler bestätigte gegenüber dieser Redaktion dies.
FC Nordkirchen: Luis Krampe beendet Fußball-Laufbahn
„Das hat irgendwie zum Teil berufliche Gründe, zum Teil, weil ich noch heile Knochen habe“, sagt der 26-Jährige mit einem Lachen. Er habe schon früh in der Saison gemerkt, dass „ich viel zu viel andere Freizeit absagen musste, weil ich Fußball spielen musste. Es ist jetzt einfach schön zu wissen, einen Sonntag frei zu haben“. Am Ende sei der Fußball für ihn mehr zu einer Verpflichtung als zu einem Hobby geworden.
„Ich hab das relativ plötzlich irgendwie realisiert.“ Es sei das Gefühl gewesen, nicht absagen zu können. „Es hat auch wirklich lange Spaß gemacht, aber irgendwie war ich dann nur noch am Taschenpacken“, so Krampe, der neben dem Studium im Außendienst arbeitet und dadurch unter der Woche auch wenig beim Training des Westfalenligisten seien konnte. „Dadurch musste ich das alles dann selbst nachholen. Weil wenn man auf dem Niveau spielt, dann muss man auch mehr dafür tun.“
Erst im Sommer war Krampe zum FC Nordkirchen gewechselt, spielte davor eine Saison beim Werner SC und davor jahrelang bei seinem Heimatverein SV Herbern. Den Offiziellen des FCN habe er schon relativ früh mitgeteilt, dass er im Winter aufhören wolle. „Der Mannschaft hab ich es dann so nach und nach gesagt.“ Auch mit Trainer Mario Plechaty habe er gesprochen: „Wir haben ja vor der Saison schon einmal abgesprochen, dass ich verdammt viel zu tun habe und noch andere Hobbys habe. Da wollten wir mal gucken, wie es läuft.“ Relativ schnell sei dann aber klar geworden, dass dem Goalgetter das alles zu viel wird. Zumal er auch immer die Fahrt aus Dortmund fürs Training auf sich nehmen musste.
Da sei dann irgendwann die Motivation flöten gegangen: „Ich hab selbst gemerkt, dass ich nicht auf dem Level spiele, auf dem ich könnte. Wenn die Motivation fehlt, dann funktioniert es nicht mehr so.“ Jetzt genieße er die neue Freizeit. Als diese Sportredaktion ihn erreicht, ist er gerade beruflich im Schwarzwald, zuvor war er vier Tage zum Urlaub machen in Dublin. Langeweile werde ohne Fußball also nicht aufkommen: „Ich werde jetzt die freien Sonntage genießen und hab ja auch noch andere Hobbys. Ich werde die Zeit also irgendwie rumkriegen“, erklärt er lachend.

Er gehe mit Freunden ab und zu Tennis spielen, im Januar will er Snowboard fahren, ansonsten geht Luis Krampe im Sommer auch öfter mal Surfen. „Und ich mache kleinere Motorradtrips, im Sommer war ich in Norwegen unterwegs. Ich will viel reisen, jetzt im Studium kann ich das noch machen und kann meine Urlaube legen, wie ich es möchte. Im festen Job später kann ich das dann nicht mehr so machen – und dann kommen bestimmt auch noch andere Verpflichtungen hinzu.“
Dass er je wieder mit Fußball anfangen werde, schließt der 26-Jährige momentan aus: „Ich hab noch Anfragen von anderen Vereinen bekommen, ich hab aber immer gesagt, dass ich aufhöre.“ Nur einem hat er scheinbar ein Versprechen gegeben – Mario Plechaty: „Ich hab mit Mario besprochen, falls ich wieder Bock auf Fußball habe, dann werde ich mich zu erst bei ihm melden.“ Jetzt werde er aber erstmal nur noch als Zuschauer nach Nordkirchen kommen.
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