Wechsel vom SV Herbern zum FC Nordkirchen oder vice versa sind keine Seltenheit, wenn man mal die Wechselperioden der vergangenen Jahre in Betracht zieht. Und auch dieses Jahr gehen zwei Spieler vom SVH zum Nachbarn: Fynn Rottmann und Luca Dombrowski. Letzterer entschied sich sogar erst für den Abgang, bevor er überhaupt einen neuen Verein hatte.
Der 21-Jährige war in den letzten Jahren einer der vielversprechendsten Eigengewächse des SVH. Nachdem er vor drei Jahren aus der eigenen A-Jugend aufgestiegen war, entwickelte er sich schnell vom Youngster zum Stammspieler. Trotz seiner jungen Jahre wirkt er routiniert. Nach den vielen Abgängen alteingesessener Spieler im vergangenen Sommer musste er mit Anfang 20 schon viel Verantwortung in der Landesliga-Mannschaft übernehmen. Nun ist er bereit für den nächsten Schritt.
„Ich habe mich hier immer sehr wohlgefühlt und bin Herbern dankbar, dass ich mich dort entwickeln konnte“, sagt der Abwehrspieler. Er habe tolle Leute kennengelernt und viele Freundschaften geschlossen. Es gibt jedoch auch ein Aber: „In der Winterpause habe ich mich entschieden, den Verein zu verlassen, weil ich zu ein, zwei Dingen eine andere Meinung hatte.“ Was genau er damit meint, ließ er im Gespräch mit dieser Sportredaktion offen.
Die Absage an den SVH habe er erteilt, noch bevor es das Angebot aus Nordkirchen gegeben habe. Da seien die Gespräche mit dem Trainerteam um Mario Plechaty dann „sehr gut“ gelaufen. „Ich glaube, dass ich in die Mannschaft sehr gut reinpasse.“ Die Mannschaft habe Qualität und sie zeichne sich durch Zusammenhalt aus. Mit manchen Spielern davon hat er auch schon zusammen gespielt: Philo Gremme, Robin Schwick und Philipp Sandhowe waren vergangene Saison seine Teamkollegen in Herbern, Leon Lücke kennt er noch aus der Jugend. Leicht wird es dabei nicht, sich in der Abwehr um Defensivchef Nils Venneker durchzusetzen. „Das stimmt, aber ich werde mich dem stellen.“
Warten auf ersten Sieg
Stellen müssen er und sein Noch-Team sich aber erstmal den letzten vier Spielen in der Landesliga 4. Nächste Saison geht es dann für den SV Herbern in der Bezirksliga weiter, nach dem 0:2 gegen die TSG Dülmen ist ein Ligaverbleib nicht mehr möglich. „Das ist natürlich kein schöner Abschied für mich“, so Dombrowski. Er hätte sich gerne anders verabschiedet.
Wobei das Spiel gegen Dülmen für ihn nicht das entscheidende gewesen sei: „Es hängen viele Faktoren damit zusammen in den letzten Wochen.“ Sie hätten den Abstieg gerne verhindert. Entsprechend groß sei die Enttäuschung.
Laut Luca Dombrowski hat Trainer Oliver Glöden aber zumindest noch ein internes Ziel ausgegeben: nicht Tabellenletzter werden. Am Sonntag könnte der SV Herbern dabei schon mal die Grundlage legen. Denn es geht auf dem heimischen Rasen gegen Concordia Albachten (Anstoß: 15 Uhr). Die Münsteraner stehen auf Platz 17 mit drei Punkten Vorsprung auf den SVH. Das Hinspiel verlor Herbern freitagsabends in Albachten mit 1:5. Das wollen Luca Dombrowski und der SV Herbern nicht wiederholen. „Die Punkte bleiben bei uns“, sagt der 21-Jährige. Es wäre dann aber auch der erste Sieg des SVH in 2023: „Es wird langsam Zeit, den einzufahren.“
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