
© Joachim Lücke
Christoph Winck: „Werden in Werne Meister“
Basketball 2. Regionalliga (2)
Wenn schon in fremder Halle Meister werden, dann in der Ballspielhalle in Werne, sagen sich die Wulfener. Der BSV bringt am Samstag gleich 200 Fans mit, um den Titelgewinn zu feiern.
Die Meisterschaft in der 2. Regionalliga (2) ist entschieden. Es geht in der Tabelle schon gar nicht mehr um Punkte, sondern um Körbe. Der BSV Wulfen müsste am Samstag, 23. März, schon mit 26 Punkten Unterschied bei den LippeBaskets Werne verlieren, um nicht vorzeitig Meister zu werden – und selbst dann ist die Meisterfeier nur verschoben.
„Wir werden in Werne Meister, Meister bei Freunden“, sagt Wulfens Vorsitzender Christoph Winck. Der Titelgewinn ist spätestens nach dem vergangenen Spieltag klar. Nach dem 91:71-Heimspielerfolg gegen GV Waltrop, nannte Winck im Interview mit der Dorstener Zeitung Chefcoach Predrag Radanovic „Meistertrainer“. Dagegen wehrte der sich nicht und erwiderte: „Das war‘s. Das muss es gewesen sein.“
Wulfen hat drei Fan-Busse gechartert
Und jetzt blickt alles auf das Duell in Werne. Drei Busladungen BSV-Fans sind es mittlerweile, die den Weg nach Werne antreten wollen. „Und dann reisen noch einige privat an. Ich denke, so 200 Leute werden wir mitbringen“, erzählt Winck. Mit im Gepäck hat Wulfens Vorsitzender eine Kiste Bier. „Die Werner haben noch einen Gut. Die haben uns einmal Schützenhilfe geleistet. Ich weiß gar nicht mehr gegen wen.“
Und in Werne? Da haben sie für die Freunde aus Wulfen schon eine Sektflasche kaltgestellt. Denn, bei allem sportlichen Ehrgeiz, an einen Sieg mit so einem großen Punkteabstand glaubt man bei den LippeBaskets nicht wirklich. Dafür ist Spitzenreiter Wulfen dem Tabellenzweiten dann doch etwas voraus – acht Zähler beträgt der Wulfener Vorsprung auf Werne.
Sieg zum Auftakt über die HammStars
„Die Saison war jetzt im Endeffekt doch etwas einfacher, als gedacht“, sagt Winck. Gleich am ersten Spieltag gelang seinem Verein mit dem 114:107-Erfolg über die auch von Winck hoch gehandelten HammStars „so etwas wie ein Fingerzeig“, wie Winck sagt. Für den Vorsitzenden sind die nun mittlerweile drei Jahre in der 2. Regionalliga eher ein „Betriebsunfall“.
Der traditionsreiche Basketballstandort spielte zwischen 1986 und 2016 bis auf ein Jahr (Abstieg 1998/Wiederaufstieg 1999) ununterbrochen in der 1. Regionalliga, zwischendurch sogar drei Jahre in der ProB. „Jetzt haben wir eine sehr gute Saison gespielt und steigen verdient wieder auf“, so Winck.
„Leider hat Christoph Henke in Werne verlängert“
Er und alle Verantwortlichen beim BSV sind auch schon in die Planungen für die kommende Saison vertieft. Größte Baustelle: das Traineramt. Predrag Radanovic hört zum Saisonende auf, da er den zeitlichen Mehraufwand in der 1. Regionalliga nicht mit Beruf und Familie vereinbaren könne. „Wir sind da in Gesprächen, was den Trainerposten angeht. Leider hat Christoph Henke ja in Werne verlängert“, sagt Winck und lacht. Wernes Coach Christoph Henke war als Spieler unter anderem auch in Wulfen aktiv. Man kennt sich also, schätzt sich.
In den vergangenen Jahrzehnten trafen Werne und BSV Wulfen diverse Male aufeinander. „Wulfen ist wie wir auch ein Traditionsstandort, mit einer ähnlichen Philosophie“, sagt Jens König, Sportlicher Leiter der LippeBakets Werne, der den Zuschauern für Samstag ein Basketballfest verspricht. „Ihr müsst nur früh genug da sein. Es wird voll“, sagt König. Anwurf ist um 19.30 Uhr.
Jahrgang 1982, ist seit 2007 als Journalist bei den Ruhr Nachrichten tätig und hat im Jahr 2016 sein Volontariat begonnen. Seit April 2018 schreibt er als Redakteur für den Werner Sport.
