LippeBaskets Werne im Aufschwung Von diesem Verein können andere lernen

Von den LippeBaskets kann so manch anderer Verein lernen
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Die LippeBaskets in Werne haben dieser Tage allerhand zu feiern. Die Meisterschaft der ersten Mannschaft ist dabei nur die Spitze des Eisbergs. Von der Arbeitsweise bei den Basketballern kann sich so manch anderer Verein eine Scheibe abschneiden, meint unser Autor.

Kommentar zur Meisterschaft der LippeBaskets

Es sind wahnsinnige Statistiken, die die erste Mannschaft der LippeBaskets in der Meistersaison abgeliefert hat. 21 Siege, nur eine Niederlage – das zeugt nicht nur von sportlicher Qualität, sondern auch von einer gehörigen Portion Nervenstärke. Und das ohne das ganz große Geld oder Massen an Import-Spielern, wie bei so vielen anderen Vereinen in der Vergangenheit, die den Sprung in die 1. Regionalliga schaffen wollten. Das Motto „built, not bought“ – übersetzt in etwa „aufgebaut statt eingekauft“ – haben sich die LippeBaskets auf die Fahnen geschrieben.

Bereits vor mehreren Jahren hätte Werne wohl mit ein oder zwei Unterschiedsspielern den Aufstieg schaffen können, entschied sich aber bewusst gegen Söldner und für die eigene Ausbildung. Davon profitiert nun der Gesamtverein. Die Damen-Mannschaft steht kurz vor der Rückkehr in die Oberliga und stand das erste Mal in der Vereinsgeschichte im Halbfinale des WBV-Pokals, die Reserve erreichte in der Oberliga das beste Abschneiden des Teams jemals.

Und die Jugendarbeit boomt. Wo so gut wie alle anderen Vereine Rückgänge gerade im Jugendbereich verzeichnen, haben die LippeBaskets stetigen Zuwachs. In so gut wie allen Altersklassen gibt es Spieler, die ebenfalls in Sichtungs-Lehrgängen für die Landes-Auswahlen dabei sind. So etwas erreicht man mit harter Arbeit hinter den Kulissen – Arbeit, die andere Vereine wohl nicht imstande oder willens sind, zu leisten. Die LippeBaskets Werne haben das Thema Jugend-Arbeit hingegen durchgespielt!

„Staunt und lernt von den LippeBaskets!“

Die überragende Jugendarbeit schlägt dann auch wieder den Bogen zum Thema Geld. Wer viele starke Spieler mit Stallgeruch und Vereinsverbundenheit ausbildet, ist nicht darauf angewiesen, teure Söldner für den schnellen Erfolg einzukaufen. Abschreckende Gegenbeispiele gibt es vor allem beim Fußball. Jedes Jahr liest man von Vereinen, die vor den Trümmern ihrer Existenz stehen. Da bilden hiesige Sponsoren finanziell zwar verlockende, aber instabile Fundamente. Da bricht das (Kredit-)Kartenhaus dann auch mal schnell zusammen.

Wer langfristigen Erfolg haben will, der sollte vor allem auf die Jugend setzen. Nur, was behutsam und sicher aufgebaut wird, ist auch sturm- und wetterfest. Also liebe Funktionäre, Sponsoren und sonstige Unterstützer: Schaut, staunt und lernt von den LippeBaskets!