Es war eine riesige Lautstärke, die am Samstag in der Ballspielhalle in Werne herrschte. 563 Zuschauer waren gekommen, um das Pokal-Spektakel zwischen den LippeBaskets und dem BSV Wulfen anzuschauen und um die Teams anzufeuern. Die Stimmung sorgte bei einigen sogar für Gänsehaut.
„Karneval, Wulfen und Werne – da kommt alles zusammen. Das ist sehr geil“, lobte Wulfens Felix Landwehr nach der Partie. Gerade erst hatte er mit seiner Mannschaft mit 87:74 gewonnen und war ins Pokalfinale eingezogen. „Werne hat es uns nicht leicht gemacht“, sagte er nach Abpfiff.

Spürbar war das beispielsweise auch bei den Freiwürfen. Als der BSV in der zweiten Hälfte auf den Korb vor den Werner Fans werfen musste, fanden viele Freiwürfe nicht ihr Ziel. „Die Stimmung war schon krass. Das kam von allen Seiten“, so Landwehr.
Dafür sorgten an diesem Samstag beide Fanlager. Einen negativen Höhepunkt gab es dann aber doch. Im zweiten Viertel drängelte sich ein Wulfener Fan zwischen die Werner Zuschauer und warf bei einem Freiwurf von LippeBaskets-Spieler Janne Bromisch seinen Schal aufs Feld.

Die Schiedsrichter griffen direkt hart durch und ließen den Wulfener aus der Halle werfen. „Das war ärgerlich, dafür können wir uns nur entschuldigen“, sagte Christoph Winck, der Vorsitzende des BSV Wulfen. „Gut, dass es nur ein Schal war, den er geworfen hat. Aber trotzdem war die Aktion überflüssig.“
Das erkannten wohl alle in der Halle, dementsprechend gab es auch kein Widerspruch zu dem Rauswurf. „Ich würde da jetzt einen Haken hinter machen“, sagte Sascha Markewitz, der Sportliche Leiter der Werner. „Am Ende hat er sich ja vor allem ins eigene Bein geschossen.“
Bei dem Werner Verantwortlichen überwog aber viel mehr die Freude über etwas anderes. „Wir standen nachher ja auch noch mit den Wulfenern zusammen. Die haben immer wieder gesagt, dass wir aufsteigen müssen, weil man so eine Stimmung wirklich selten hat. Das ist für uns natürlich ein tolles Kompliment“, so Markewitz.
Dem pflichtete auch Christoph Winck bei. „Das war die beste Stimmung der Saison, haben auch unsere Spieler gesagt“, erklärte er. „Wir kennen das ja, dass unsere Fans Stimmung machen, aber die Werner haben richtig dagegen gehalten. Das erlebt man so auch in der 1. Regionalliga nicht oft.“

Und auch mit dem Ergebnis konnten sich am Ende beide irgendwie anfreunden. „Unsere Jungs waren ja nicht schlecht“, berichtete Sascha Markewitz. „Aber die Wulfener haben sich in der Halbzeit einfach nochmal klar gemacht, wie groß ihre Stärken sind und warum sie eine Liga höher spielen. Das war dann sichtbar.“
Christoph Winck resümierte: „Wir haben jetzt das gewünschte Endergebnis und auch eine gute zweite Halbzeit gemacht. Aber nach der ersten Hälfte hätten wir uns nicht beschweren dürfen, wenn wir das Ruder nicht hätten rumreißen können.“
Nun trifft der BSV im Finale auf den DTV Basketball Köln. Und die LippeBaskets werden in der kommenden Saison einen neuen Versuch starten, den Sprung ins Finale zu schaffen.
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