Am Samstag treffen die LippeBaskets zum Topspiel auf den SVD Dortmund. LBW-Spieler Kevin Bode hat eine Dortmunder Vergangenheit und ordnet das Spiel zwischen dem Tabellenführer Werne im großen Kontext ein. Wir zeigen das Spiel am Samstag live.
Kevin Bode, wie würdest du den Saisonstart der LippeBaskets beschreiben?
Der Verlauf der Saison ist bisher perfekt, das kann man nicht anders sagen. Das Pokal-Aus war natürlich enttäuschend. Man spielt um 16 Uhr in Aachen. Man fährt fast zwei Stunden dahin und verliert dann unglücklicherweise. Und wir waren noch nicht mal das schlechtere Team. Es war einfach nur, dass der Ball nicht fallen wollte. Ich glaube, wir haben im ganzen Spiel nur drei Dreier getroffen.
Wir wären sehr gerne ins Final Four gekommen. Aber so ist das halt. Ich sage mal so, das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf der Meisterschaft.
Ist der Aufstieg für euch in dieser Saison so nah dran wie noch nie?
Nach den letzten beiden Jahren, die man Vizemeister geworden ist, ist jetzt ganz klar das Ziel, aufzusteigen oder die Meisterschaft in der Regionalliga zu holen. Allein, weil man natürlich immer sagt, man möchte besser werden als das, was man in der letzten Saison erreicht hat. Und nach zwei Jahren Vizemeister gibt es halt eigentlich kein Drumherum mehr.
Stand jetzt stehen wir natürlich schon sehr, sehr gut da. Wir haben Olpe besiegt, die damit eine Niederlage haben. Dortmund hat jetzt schon eine Niederlage und wir können am Wochenende deren zweite Niederlage herbeiführen.
Ihr musstet die letzten beiden Jahre einiges an Enttäuschungen einstecken. Was macht das mit einer Mannschaft?
Der Aufstieg wäre letzte Saison auch schon möglich gewesen. Leider hat man da in Dorsten in einem wirklich sehr, sehr spannenden Spiel die Meisterschaft hergegeben, was natürlich eine unglaubliche Enttäuschung für das ganze Team war. Man hat es natürlich auch dann gemerkt, dass die Jungs wirklich unglaublich enttäuscht waren, weil man war so nah dran und man hatte das Spiel auch in Dorsten schon so ein bisschen in der Hand. Und dann verliert man wirklich in letzter Sekunde. Nichtsdestotrotz muss man sagen, es war eine unglaublich großartige Werbung für den Basketball. Also dieses Spiel war wirklich sehr, sehr gut.
Auch die Fans waren unglaublich gut. Da kann man nur ein großes Lob aussprechen. Aber im ersten Jahr war die Enttäuschung jetzt nicht ganz so groß, dass man Vizemeister geworden ist, da man ja auch über die Meisterschaft gar nicht gesprochen hat. Man wollte unter den ersten drei landen.

Du bist in deiner dritten Saison in Werne. Was macht die LippeBaskets aus?
Was mir besonders an Werne und am Verein gefällt, ist das Umfeld. Es ist unglaublich herausragend, was Werne in allen Mannschaften für eine Arbeit leistet, sowohl im Jugendbereich als auch im Herrenbereich. Die Fans sind wirklich herausragend, dass sie zu jedem Spiel kommen und uns anfeuern, was das Zeug hält. Auch die Wertschätzung, die jeder einzelne Spieler innerhalb dieses Vereins bekommt, ist fantastisch. Das kenne ich vom SVD nicht.
Bekanntermaßen ist SVD dein Heimatverein. Wie sehr hängst du noch am SVD?
Beim SVD ist man eher eine Nummer und es gibt genug Leute, die einen gerne austauschen. Man muss leider auch sagen, dass der SVD über die Jahre hinweg ein Großteil der Seele, die dieser Verein mal hatte, mehr oder weniger verkauft oder verloren hat. Das liegt aber auch daran, dass jemand wie ein Gerd Gräf, der viel für diesen Verein gemacht hat, den ich auch persönlich sehr geschätzt habe, dann verstorben ist, wodurch dieser Verein dann auch leider einen wichtigen Mann verloren hat.
Da sind dann Leute in eine Position gekommen, in die sie nicht hingehören und diesen Verein eher kaputt machen als verbessern. Deswegen ist der SVD vom Umfeld her oder wie sie mit Spielern umgehen eher keine gute Option. Nichtsdestotrotz schafft es der SVD immer wieder, gute Spieler zu bekommen. Das liegt aber auch eher daran, dass der SVD einfach immer noch einen Namen hat und dieser Name immer noch Spieler reizt und viele natürlich hoffen, dass man den SVD auch wieder zu altem Glanz führen kann.

Das klingt eher weniger positiv.
Wie gesagt, da sind viele falsche Leute in einer Machtposition. Aber das ist ein Problem des Vereins und damit haben wir nichts mit am Hut. Ich habe auch keinen großen Willen mehr, zum SVD zurückzukehren. Wir sind nicht im Guten auseinandergegangen, obwohl das mein Heimatverein ist. Ich bin da über 20 Jahre in diesem Verein gewesen und die Wertschätzung, die ich bekommen habe, war gleich null. Also man interessiert sich nicht für Spieler, die irgendwie für diesen Verein seit der Kindheit spielen, sondern wenn man einen Spieler los werden will, dann werden sie es schon tun.
Was erwartest du für ein Spiel am Samstag gegen den SVD Dortmund?
Gegen Dortmund tun wir uns immer schwer. Die sind sehr körperlich und haben jetzt einen ganz neuen Kader zusammengestellt. Die haben natürlich derzeit etwas Verletzungspech mit Malte Stenzel, der einer der besten Aufbauspieler der Liga ist. Der fällt natürlich jetzt erstmal aus, was auch schade ist, weil man möchte natürlich immer gern das Team in der besten Konstellation schlagen. Wir nehmen aber jeden Gegner so, wie er kommt. Und es wird natürlich ein sehr spannendes Spiel. Ich glaube, Dortmund wird uns alles abverlangen, allein weil sie sehr körperlich sind.