Nationalspieler trainiert bei Eintracht Werne mit Kurioser Neuzugang aus dem Rollhockey

Kurioser Neuzugang für Eintracht Werne
Lesezeit

Der Fußball-A-Ligist Eintracht Werne ist mit zahlreichen Neuzugängen in die Saisonvorbereitung gestartet. Dabei ist sogar ein waschechter Nationalspieler – der allerdings aus einer ganz anderen Sportart kommt.

Rollhockeyspieler Lucas Karschau wechselt zu Eintracht Werne

Seit mittlerweile 28 Jahren ist Lucas Karschau im Rollhockey aktiv. Mit dem SK Germania Herringen spielt der 31-Jährige in der Bundesliga, 2023 holte sein Team sogar den Meistertitel. Auch in der deutschen Rollhockey-Nationalmannschaft ist Karschau aktiv – im September steht die Weltmeisterschaft in Italien an.

Bei alldem scheint es auf den ersten Blick verwunderlich, dass Lucas Karschau bei der Fußballmannschaft von Eintracht Werne anheuert. Für den 31-Jährigen ergibt das Engagement aber Sinn.

„Ich habe schon in der Jugend beim TuS Wiescherhöfen Fußball gespielt. Später kam dann noch ein Seniorenjahr in Herringen dazu“, erzählt Karschau. Vor den Ball trete er auch regelmäßig in seiner Freizeit. „Und sogar beim Aufwärmen fürs Rollhockeytraining spielen wir eine Viertelstunde Fußball“, sagt der Werner Neuzugang.

Lucas Karschau rollt über den Platz.
Mit der deutschen Nationalmannschaft rollt Lucas Karschau im September zur Weltmeisterschaft. © Feldhoff

Auf die Idee, bei Eintracht Werne anzuheuern, habe ihn sein Kollege Maik Taeger gebracht. „Ich fand das eine ganz interessante Aufgabe, dementsprechend habe ich mich dann zu diesem Schritt entschieden“, sagt Karschau.

Positionstechnisch sieht sich der Neuzugang vor allem im Sturm zu Hause. „Ich hoffe, dass ich dort auch Einsätze sammeln kann. Aber das muss der Trainer entscheiden“, so der 31-Jährige.

Kein Tag ohne Sport für Lucas Karschau

Lucas Karschau betont jedoch, dass seine primäre sportliche Aufgabe nach wie vor das Rollhockey sei. „Darüber weiß das Trainergespann bei Werne auch Bescheid“, sagt der Stürmer.

Durch sein doppeltes sportliches Engagement werden die freien Tage bei Lucas Karschau in jedem Fall seltener: Dreimal pro Woche will er in Herringen Rollhockey trainieren, zweimal will er beim Training von Eintracht Werne mitmachen. Dazu kommen ein Rollhockeyspiel am Samstag und die Fußballpartie am Sonntag.

„Grundsätzlich wird es bei mir dann so ziemlich jeden Tag Sport geben. Aber das ist bei mir im Moment auch nicht wirklich anders“, sagt Karschau, der sich aktuell mit Kraftsport zusätzlich fit hält.

Doch, ob er tatsächlich die Zeit findet, aktiv bei der Eintracht Werne in der Kreisliga A mitzuspielen, „steht noch nicht zu hundert Prozent fest“, fügt der 31-Jährige hinzu. Schließlich überschneiden sich die Trainingseinheiten.

Lucas Karschau zieht Parallelen zwischen Rollhockey und Fußball

Gerade zu Beginn der Saison wird Karschau den Fokus wohl noch mehr aufs Rollhockey legen als ohnehin schon. „Wir werden uns im August richtig intensiv auf die Weltmeisterschaft vorbereiten. Das heißt, dass wir freitags, samstags und sonntags trainieren werden“, so der 31-Jährige.

Regelmäßig einsatzbereit wird der Neuzugang wohl also erst nach der WM Ende September sein. Dann will er seinem neuen Verein auch mit seiner Fitness weiterhelfen.

„Beim Rollhockey hat man viele kurze Sprints, ähnlich wie beim Fußball. Was diese Kraftausdauer angeht, bin ich ganz gut aufgestellt“, sagt Karschau.

Ein gewisses Ballgefühl habe er auch noch, meint der Neuzugang. „Spielerisch und taktisch sind die beiden Sportarten aber natürlich völlig unterschiedlich. Auf dem großen Fußballfeld zu elft zu spielen, das wird ungewohnt sein“, sagt der Profisportler.