Kapitän des SV Stockum stellt Ultimatum „Bin nicht geblieben, um Kreisliga B zu spielen“

Kapitän des SV Stockum stellt Ultimatum: „Bin nicht geblieben, um Kreisliga B zu spielen“
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Die Marschroute beim SV Stockum war vor der Saison eigentlich klar: Nach dem Abstieg in die Fußball-Kreisliga B sollte die Mannschaft neu aufgebaut werden. Vom direkten Wiederaufstieg redete in Stockum zunächst niemand. Mannschaftskapitän Dominik Herrmann lässt nun aber durchblicken, dass er durchaus höhere Ziele verfolgt.

Denn für ihn ist der Kampf um den Aufstieg ins Kreisliga-Oberhaus von elementarer Bedeutung. „Der Aufstieg ist für mich persönlich schon ein Thema. Ich habe von Anfang an gesagt, wenn ich bleibe, will ich auch um den Aufstieg mitspielen“, betont Herrmann.

SV Stockum vor Spitzenspiel

Die Hinrunde verlief in dieser Hinsicht auch lange Zeit vielversprechend. Stockum etablierte sich durch eine Siegesserie in der Spitzengruppe der Kreisliga B1 Unna/Hamm. Zuletzt ließ das Team von Trainer Leonardo Amoresano allerdings ein paar Federn. Durch ein Remis gegen Yunus Emre und Niederlagen gegen den TSC Hamm II sowie die SG Bockum-Hövel III fiel der SVS auf den sechsten Rang zurück – der Abstand zum Tabellenführer SVE Heessen II beträgt bereits zehn Punkte!

Eben jener SVE Heessen II ist auch am kommenden Sonntag der nächste Gegner des SV Stockum (14.30 Uhr). Aber ist das bei der tabellarischen Ausgangslage überhaupt noch ein Spitzenspiel? Herrmanns Antwort darauf ist eindeutig: „Ja, auf jeden Fall! Das Spiel wollen wir unbedingt gewinnen.“ Trotz des Rückstandes blickt der Kapitän weiter in Richtung Spitze. „Unser Blick richtet sich immer nach vorne, es gibt noch genug Spiele, wo wir punkten können. Die Liga ist so spannend, die bleibt bis zum Schluss offen“, sagt Herrmann.

Mögliche Wechselabsichten

Bei allem Optimismus ist der Ärger über die jüngsten Ergebnisse aber noch nicht verflogen. „Wir haben einfach unnötig Punkte liegen gelassen. Gegen Bockum-Hövel kann man verlieren, aber gegen Hamm haben wir die erste halbe Stunde komplett verschlafen und sind dann erst ins Spiel gekommen. Ich glaube, wenn uns da der Halbzeitpfiff nicht ausgebremst hätte, hätten wir das Spiel noch gedreht und wir wären oben dran“, hadert Herrmann.

So ist sein persönlicher Aufstiegs-Traum vorerst in weite Ferne gerückt. Bei einer Niederlage am Sonntag dürfte dieser sehr unrealistisch werden. Der Kapitän selbst nimmt dies zum Anlass, der Mannschaft ein Ultimatum zu stellen, denn auf ein weiteres Jahr im Unterhaus hat Herrmann keine Lust. „Ich bin nicht geblieben, um Kreisliga B zu spielen. Ich kann jetzt auch noch nicht garantieren, dass ich in der Rückrunde in Stockum spiele“, lässt er die Bombe platzen.

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Gespräche mit anderen Vereinen, aber auch mit dem SV Stockum habe Herrmann laut eigener Aussage bereits geplant: „Ich bin da offen und ehrlich und will das auch so kommunizieren. Die Mannschaft weiß auch, wie ehrgeizig ich bin. Wenn die Mannschaft zusammenbleibt und noch die ein oder andere Verstärkung kommt und der Aufstieg realistischer wird, würde ich am liebsten bleiben.“

Sechs Punkte bis zum Winter

Herrmanns Verbleib beim SV Stockum ist also eng mit dem sportlichen Erfolg verknüpft. In dieser Hinsicht ist das Spitzenspiel gegen Heessen II eine richtungsweisende Partie für den Spielführer. „Entweder wir geben jetzt nochmal bis zur Winterpause richtig Vollgas oder das war‘s mit dem Aufstieg. Wenn wir aber sechs Punkte holen, dann sind wir mit dabei und können im Februar neu starten.“

Dafür muss aber der Spitzenreiter aus dem Weg geräumt werden. „Heessen ist eine sehr offensive und läuferisch starke Mannschaft. Da brauchen wir einen guten Tag“, weiß Herrmann.

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