Sonntag geht es los, das Abenteuer Bezirksliga. Der Werner SC startet auswärts um 15 Uhr beim ASK Ahlen. Der große Umbruch blieb nach dem Abstieg zwar aus, einige Veränderungen gibt es aber trotzdem. Wir haben den Kader des Werner SC vor Saisonstart mal analysiert.
Die Torhüter
Manuel Linke oder Henrik Pollak? Diese Frage kann sich wohl auch Kurtulus Öztürk am Sonntag stellen. Der Chefcoach hat zwei Keeper in petto, die gleichermaßen im Kasten der Werner stehen könnten. Pollak ist dabei stark im Eins-gegen-eins und aus kürzeren Distanzen. In den vergangenen Jahren bewies er zudem bei Elfmetern seine Qualität. Linke ist gleichermaßen stark im Eins-gegen-eins, profitiert bei Standards von seiner Größe. Der Ältere der beiden war auch in der Rückrunde beim WSC gesetzt, gab aber Pollak auch gerne mal Spielzeit ab zum Ende der Saison. Die Stimmung zwischen den beiden Keepern ist also gut.
Und der WSC hat wahrscheinlich bald einen dritten Keeper in der Hinterhand: Jan Trahe war seit Anfang vergangener Saison verletzt, spielte aber zuletzt zweimal in der zweiten Mannschaft der Werner, um Spielzeit zu bekommen. Eigentlich ist es inzwischen Standard, mit drei Torhütern in die Saison zu gehen. Mit Trahe käme dann auch einer zurück, der überkreislich in der Oberliga Erfahrung hat. Aber: Er war fast ein Jahr verletzt und muss erstmal zurückkommen.
Die Abwehr
Die Erfahrung der letzten Saison zeigt eigentlich: Am besten spielt der WSC mit einer Viererkette. Die Innenverteidigung stellt sich dann gefühlt von alleine auf. An Nico Holtmann führt kein Weg vorbei, er ist Wernes stärkster Verteidiger, alleine schon aufgrund seines Stellungsspiels. Am besten lief bei ihm in der Rückrunde das Zusammenspiel mit Zoran Martinovic an seiner Seite. Mit Dennis Seifert ist nun aber ein weiterer erfahrener Abwehrspieler zurück – und zudem auch noch jemand, der auch als Typ wichtig für die Mannschaft ist. Seifert hat in der Vorbereitung aber auch auf der Position des Außenverteidigers gespielt. Vor allem links könnte er dort gefordert sein.
Denn mit Lukas Nattler und Henry Poggenpohl sind beide Linksverteidiger verletzt. Besonders für den jungen Nattler eine bittere Pille: Von Spiel zu Spiel wurde er sicherer, Öztürk hätte ihn nach eigener Aussage zu Saisonbeginn aufgestellt, nannte ihn eine „Entdeckung der Vorbereitung“. Nun fehlt er mit einem Nasenbeinbruch. Seifert könnte da also die vakante Position einnehmen, aber auch Colin Lachowicz.
Auf Rechts hat Öztürk die Wahl zwischen Marvin Stöver und Sebastian Schnee. Der erfahrene Schnee war zuletzt häufiger angeschlagen oder verletzt, so auch in der Vorbereitung. Stöver holte sich gegen Münster zusammen mit Colin Lachowicz ein Sonderlob vom Coach ab, weil er das geforderte hohe Pressing umsetzte.
Das Mittelfeld
Colin Lachowicz spielte im Pokal also linker Außenverteidiger, machte dort in Halbzeit zwei ein starkes Spiel. Gut ist er aber auch im defensiven Mittelfeld aufgehoben. Denn – genauso wie Bruder Yannick – ist Colin ein Arbeitstier. Der jüngere Lachowicz geht jedem Ball nach, haut sich in jeden Zweikampf – ist aber gleichzeitig offensivstark. Gleiches gilt für seinen Bruder Yannick. Der kommt nach langer Verletzung zurück, das merkt man ihm aber kaum an. Es scheint eher, als müsste der Coach ihn manchmal etwas bremsen. Sein Comeback ist ein Gewinn für den WSC, schon weil Yannick Lachowicz eine wichtige Position innerhalb der Mannschaft einnimmt.
Die nimmt auch ein weiterer Spieler ein – und dazu noch eine besondere. Denn Marc Schwerbrock ist seit dieser Saison auch spielender Co-Trainer. Das passt aber: Er coacht das Team auf dem Platz, gibt Anweisungen, geht gleichermaßen voran. Er ist Dreh- und Angelpunkt im Werner Spiel.
Mit Leon Becker und Maximilian Drews hat der WSC zwei weitere Spieler für die Zentrale, die vor allem eines ausstrahlen: Ruhe. Drews und Becker sind keine Lautsprecher, bringen aber eine bemerkenswerte Unaufgeregtheit auf das Feld. Beide sind zudem torgefährlich: Becker versucht es gerne mal aus der Distanz, Drews ist kopfballstark bei Standards. Mit Frederic Fischer ist ein ähnlicher Spielertyp in die Mannschaft gekommen. Er kann alternativ aber auch über die Außenbahn kommen, ähnlich wie Tim Abdinghoff.
Der Angriff
Jason Jäger kommt mit einer starken Bilanz aus Wethmar: 16 Tore hat er in der vergangenen Saison erzielt. Aufgrund seiner Größe ist er kopfball-, aufgrund seiner Statur zweikampfstark. Zudem bringt er ordentlich Geschwindigkeit mit. Jäger hat aber mit Chris Thannheiser starke Konkurrenz. „Thanne“ verkörpert den Werner SC wie kein Zweiter im Team, pusht die Mannschaft und ist daher auch mental wichtig. Zudem ist er der Mann für die wichtigen Tore im WSC-Spiel und ein unangenehmer Gegenspieler, der Verteidiger reizen kann. Eine weitere Alternative in der Mitte ist Finn Drücker, der oft als Geheimwaffe in der Nachspielzeit kommt.
Maurice Modrzik und Jannik Prinz sind zwar eigentlich eher auf der Außenbahn zu finden, durch die Rotation in der Offensive spielen sie aber auch mal im Zentrum. Prinz ist ein Urgestein im Team, spielte schon beim WSC, als der noch in der Bezirksliga 8 kickte. Er arbeitet aber in Hamburg, fehlt deswegen teilweise im Training und bei Spielen. Kommt im Spiel vor allem über links. Dort kann auch Modrzik spielen, wobei ihm das ziemlich egal zu sein scheint. Denn egal, wo er spielt, der junge Offensivspieler kennt im Angriff nur einen Weg: in Richtung Tor und zwar schnell.
Ein ähnlicher Spielertyp ist auch Efe Bozaci. Der kommt frisch aus der A-Jugend von Westfalia Rhynern, was man aber nicht merkt. Der Stürmer kommt auch mit der Körperlichkeit im Seniorenfußball klar, ist zudem nicht schüchtern vorm Tor.
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