Kurz vor dem 30. Juni, dem Ende der Wechselfrist, hat sich eine Jugendmannschaft samt Trainer beim Werner SC abgemeldet und spielt nun im Trikot von Eintracht Werne. Scheinbar war der Grund dafür eine Entscheidung des Jugendvorstandes.
Demnach habe der Jugendvorstand bei einer Sitzung um Ostern herum eine Entscheidung treffen müssen: Der WSC wollte zwei A-Jugenden stellen, aber nur eine davon kann die Qualifikation zur Leistungsliga spielen. „Wir haben dann die Entscheidung getroffen, dass Marcus Neuhaus mit seiner Mannschaft zukünftig die A1 ist und damit in der Quali spielt und damit war die andere Mannschaft nicht einverstanden“, erklärte der Jugend-Abteilungsleiter Thomas Sitarek gegenüber unserer Sportredaktion.
„Es war eine schwere Entscheidung, wir hätten beide Mannschaften gerne bei uns behalten, aber wir mussten uns entscheiden.“ Die Mannschaft von Andreas Münchmeier, die bis dato in der A-Jugend spielte und der ältere Jahrgang war, sollte dann in der Findungsrunde des Kreises Münster antreten. „Natürlich wollten beide Quali spielen. Ich habe auch noch mal einen schriftlichen Antrag an Niewöhner (Bernhard Niewöhner, Vorsitzender des Kreisjugendausschusses im Kreis Münster, Anm. d. Red.) gestellt, dass beide in der Quali spielen können. Dieser wurde aber abgelehnt.“
Zwei Wochen vor dem 30. Juni sei es dann noch mal zu einem Gespräch zwischen Team und Eltern gekommen, in dem der Jugendvorstand des Werner SC die Entscheidung erklärt habe. Die Eltern hätten noch mal versucht, den Jugendvorstand umzustimmen. „Die waren alle nicht einverstanden“, so Sitarek. Letztendlich habe man aber an der Entscheidung festgehalten, die Mannschaft von Marcus Neuhaus in die Quali-Runde zu schicken: „Die sind unserer Meinung nach leistungsstärker.“ Bis auf einen Spieler habe sich die Mannschaft von Münchmeier dann beim WSC fristgerecht ab- und bei Eintracht Werne angemeldet.

„Wir haben ja viele Jahrgänge doppelt und dreifach besetzt und natürlich sehen die Eltern ihre Kinder als leistungsstärker. Aber wir vom Jugendvorstand haben auch Spiele gesehen und haben dann die Entscheidung getroffen, dass die andere Mannschaft leistungsfähiger ist. Entweder man akzeptiert die Entscheidung oder nicht.“ Man habe seitens des WSC-Jugendvorstandes noch versucht, die künftige A2 umzustimmen: „Wir haben versucht zu erklären, dass sie genauso von der Ausstattung behandelt wird wie die A1.“ Genützt habe es aber nichts.
Ein Entscheidungsspiel auszutragen, in dem die beiden A-Mannschaften die Einteilung ausspielen, wollte man laut Thomas Sitarek vom Jugendvorstand aus nicht: „Wir wollten kein Ausscheidungsspiel machen, in dem die sich dann die Knochen kaputtmachen.“
Seitens des WSC heißt es, dass man nicht in einem großen Unfrieden auseinandergegangen sei. „Wir haben den Jungs keine Steine in den Weg gelegt. Zum Beispiel spielt Kenan Ünal ja schon in der Ersten von Eintracht. Da hätten wir ja auch sagen können: Den geben wir nicht frei. Aber wir geben jeden Spieler frei, das Wichtigste ist schließlich, dass die Jungs Sport machen.“
Auch Andreas Münchmeier wurde am Montag (5.9.) seitens dieser Sportredaktion angefragt, wie seine Sicht auf die Entscheidung sei. Der Trainer der A-Jugend, die nun bei Eintracht Werne spielt, lehnte eine Stellungnahme aber ab.