Jeder andere Stürmer der Fußball-Kreisliga A hätte die Torbilanz von Abdullah Sahin wohl sofort unterschrieben. Der Angreifer von Eintracht Werne machte in 16 Einsätze 25 Toren und hatte dabei noch ab und zu mit Verletzungen zu kämpfen. Trotz dieser Ausbeute ist der 32-Jährige nicht zufrieden.
„Dann ginge viel, viel mehr. Bei den wichtigen Spielen habe ich nicht getroffen, obwohl ich auch da gute Chancen hatte“, gibt sich der Eintracht-Stürmer selbstkritisch. Für die Rückrunde nimmt sich der Stürmer also einiges vor: „Wenn ich verletzungsfrei bleibe, müssen es eigentlich mindestens 50 Tore werden. Es hätten auch schon in der Hinrunde 40 sein können.“ Als Grund dafür führt er seine Chancenverwertung an. Gerade in den Spitzenspielen hätte er sich mehr erhofft.
Kurios: Der 32-jährige Stürmer nimmt gar nicht an den Trainingseinheiten der Mannschaft teil, sondern kommt sonntags nur zu den Spielen. „Ich war in dieser Saison noch kein einziges Mal beim Training. Deshalb bin ich auch nicht 100 Prozent fit. Ich bin maximal bei 40 Prozent“, erzählt Sahin.
Die Gründe dafür sind sowohl beruflich als auch familiär: „Ich schaffe es nicht zum Training, weil ich Kinder habe zu Hause und bei meiner Arbeit als Lkw-Fahrer sehr oft unterwegs bin. Wenn ich zehn, zwölf Stunden unterwegs bin, passt das nicht mehr rein.“ Umso erstaunlicher, dass er auch ohne Training in den Spielen regelmäßig seine Leistung abliefert.
Der 32-Jährige, der auch schon beim Oldenburger SV in der Oberliga aktiv war, gleicht seinen Fitnesszustand dem eigenen Spielstil an: „Ich spiele mehr oder weniger nur mit der Erfahrung und ich habe ein sehr gutes Team um mich rum.“
Auch wegen Sahins Toren beendet die Eintracht das Fußballjahr als Tabellenführer − mit der Konkurrenz dicht im Nacken. Er möchte sein Team in der Rückrunde zum Aufstieg schießen, ist aber auch froh, dass jetzt erst einmal ein paar Wochen Pause anstehen: „Ich glaube, das können jetzt alle gut gebrauchen. Gerade nach der Niederlage gegen Herringen und dem Unentschieden gegen den HSC (Hammer Sport Club, Anm. d. Red.).“
In der Rückrunde möchte Sahin dann mit seinem Team erneut eine Serie starten, um die Tabellenführung bis zum Ende zu verteidigen. Obwohl die Elf von Trainer Aykut Kocobas viele Spiele hoch gewonnen hat, warnt Sahin vor den Mannschaften aus der unteren Tabellenregion: „Die Mannschaften werden sich revanchieren wollen und sind alle hochmotiviert. Die Mannschaft wird Meister, die gegen die unteren Mannschaften gewinnt und gegen die Oberen nicht verliert.“
Die Top drei Abwehrspieler der Hinrunde: Führungsspieler setzen sich durch
Sommerneuzugang aus Overberge machte bei Eintracht Werne Rückzieher: Trainer will ihn locken
Torjägerkanone in Werne und Herbern: Die besten Goalgetter der Hinrunde stehen fest