Er trifft und trifft und trifft: Alex Griskevic, Stürmer der zweiten Mannschaft von Eintracht Werne. Mit seinen 37 Toren hat er maßgeblich dazu beigetragen, dass die Mannschaft aktuell souverän an der Tabellenspitze steht.
Trotz seiner bemerkenswerten Leistungen ist Alex Griskevic kein Thema für die erste Mannschaft seines Vereins. Dabei ist die Torquote des 22-jährigen Werners sogar besser als die seines Idols. Das große Vorbild des Bayern-Fans ist Barca-Stürmer Robert Lewandowski. „Er steht immer richtig. Von ihm kann ich mir einiges abschauen“, sagt er.
Lewandowski hat in der spanischen La Liga 15 Tore in 20 Spielen erzielt, also eine Quote von 0,75 Treffern pro Spiel. Griskevic kommt auf 37 Treffer in nur 18 Spielen, trifft also bei einer Quote von 2,05 im Schnitt etwas mehr als zweimal pro Partie.
Nun ist diese Statistik mit Vorsicht zu sehen. Zwischen der La Liga und der Kreisliga C liegen bekanntlich Galaxien. Dennoch bleibt die Frage, warum er kein Thema für die Erste ist. „Unsere Kreisliga-A-Mannschaft ist vorne top besetzt“, sagt er. Zudem hebt er bescheiden die Leistung seiner Mitspieler hervor: „Wenn du solche Nebenleute hast, dann ist es normal, dass du Tore schießt.“
Dass er nicht mit aller Macht eine höhere Liga anvisiert, hänge vor allem mit der Kameradschaft im Team zusammen: „Wir verstehen uns super. Viele Spieler kenne ich schon seit der C-Jugend.“ Besonders gut versteht er sich mit Kapitän Dennis Kozlik. Beide unternehmen in der Freizeit viel zusammen. Pikant: Während Griskevic mit dem FC Bayern fiebert, ist Kozlik Fan von Borussia Dortmund.
Zu eng sieht der Torjäger die Rivalität allerdings nicht: „Wenn Dortmund in der Champions League spielt, halte ich auch zum BVB.“

Beide wechselten auch die Vereine zusammen. 2018 rückte er von der A-Jugend in die erste Mannschaft von Eintracht Werne auf, saß aber aufgrund starker Konkurrenz nur auf der Bank. Hin und wieder half er bei der Zweiten aus. Um mehr Spielpraxis zu erlangen, wechselte er 2021 mit Kozlik im Schlepptau in die Kreisliga A zu Grün-Schwarz Cappenberg. Jedoch kehrte das Duo schon bald darauf wieder zurück. Griskevic entschied sich, mehr Zeit im Fitnessstudio zu verbringen und dafür die Fahrerei zu reduzieren.
„Zu schnell für die Kollegen“
Nicht nur viele Teamkollegen, sondern auch Eintracht-II-Coach Heiko Baus kennt Griskevic schon seit der C-Jugend. Der Trainer des Tabellenführers sagt über ihn: „Alex ist ein Spieler, der vor Ehrgeiz brennt und über ein enormes Durchsetzungsvermögen verfügt.“
Früher habe er ihm jedoch beibringen müssen, den Kopf hochzunehmen und auf die Laufwege der Mitspieler zu achten. „Er war einfach zu schnell für seine Kollegen und hat dann oft den richtigen Zeitpunkt für das Abspiel verpasst“, erzählt Baus. Auch Griskevic weiß, dass er an seinem Spielverständnis arbeiten muss: „Heiko hat mir durch spezielle Übungen geholfen, meine Übersicht zu verbessern.“

Wäre für ihn nicht mehr drin gewesen als die Kreisliga C? „Vielleicht schon“, sagt Griskevic, „allerdings hätte ich dazu schon in der Jugend öfter mal den Verein wechseln müssen.“
Das ist nun Vergangenheit. In den „kommenden vier, fünf Jahren“ möchte er weiter für die Zweite spielen. Erst danach käme für ihn wieder ein Wechsel in die Kreisliga A in Betracht: „Man weiß nie, wie sich in Zukunft alles entwickelt. So lange wir uns alle so super verstehen, werde ich weiter für die Zweite spielen.“
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