Spielgemeinschaft mit TuS Ascheberg kostet SV Herbern viel Geld Verband verhängt Strafe

562 Euro Strafe für den SV Herbern: Ärger durch JSG mit Ascheberg
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Eine böse Überraschung flatterte dem SV Herbern ins Haus: 562,50 Euro muss der Verein an den Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) zahlen – als sogenannte Schiedsrichter-Soll-Strafe. Grund: Der Verein stellt zu wenige Unparteiische. „Das ist schon eine stolze Summe. Schön wär's, wenn wir das Geld locker sitzen hätte. Aber das ist natürlich nicht der Fall“, sagt Fußball-Geschäftsführer Dominik Reher im Gespräch.

SV Herbern muss Schiedsrichter-Soll-Strafe zahlen

Der SV Herbern hat aktuell drei aktive Schiedsrichter, benötigt laut FLVW-Richtlinie aber acht. Die Regel: Für jedes Senioren-Team – dazu zählen auch die Damen – sowie für jedes A- und B-Jugend-Team muss ein Verein mindestens einen Schiedsrichter stellen, sofern diese Mannschaften auf Bezirksliga-Niveau oder tiefer spielen.

„Das Problem ist bei uns in diesem Jahr richtig nach oben geschossen“, erklärt Reher. Denn: Der SV Herbern bildet in der A-, B- und C-Jugend eine Spielgemeinschaft mit dem TuS Ascheberg. Die Teams laufen als JSG Herbern/Ascheberg – doch für die Schiedsrichter-Anrechnung zählt allein der erstgenannte Verein, also der SV Herbern. „Deshalb wurden uns alle vier Jugendmannschaften voll zugerechnet. Ascheberg geht da komplett leer raus“, sagt Reher. „Und das, obwohl wir die Spielgemeinschaft ja gemeinsam tragen.“

A-Junioren-Mannschaftskapitän Henning Streyl vom SV Herbern im Zweikampf.
Seit der Saison 2024/25 spielt die A-Jugend des SV Herbern als Jugend-Spielgemeinschaft mit dem TuS Ascheberg zusammen. © Peek

So wird Herbern plötzlich für insgesamt acht Mannschaften verantwortlich gemacht, stellt aber nur drei Schiris. „Wir hätten auch sonst eine Unterdeckung, aber nicht in dieser Höhe. Je größer die Lücke, desto höher fällt auch die Strafzahlung aus.“ Besonders ärgerlich: Der TuS Ascheberg kommt ohne Strafzahlung davon. „Die haben zwei Herrenmannschaften in der Kreisliga B, dafür benötigen sie zwei Schiedsrichter – und die haben sie. Insgesamt haben sie drei. Sie erfüllen ihr Soll zu 150 Prozent“, erklärt Reher.

SV Herbern setzt sich mit TuS Ascheberg zusammen

Dabei sei die Verteilung zwischen den beiden Partnervereinen gar nicht bewusst abgesprochen gewesen. „Das ist bei der Spielgemeinschaft irgendwie so gelaufen. Wir wurden da selbst etwas überrascht. Die Jugendabteilung ist da natürlich im Austausch – und wir jetzt auch.“ In den nächsten Tagen will sich der SV Herbern mit Vertretern vom TuS Ascheberg zusammensetzen, um über eine gerechte Aufteilung der Strafzahlung zu sprechen. „Wenn wir vier Schiedsrichter für die Jugend-Spielgemeinschaft stellen müssen, wäre es doch fair, wenn jeder Verein zwei stellt – oder zumindest die Strafe zur Hälfte übernimmt“, findet Reher.

Denn die 562,50 Euro sind quasi nur die erste Rate – die Strafzahlung erfolgt quartalsweise. Wird die Situation bis Juli nicht verbessert, droht die nächste Zahlung. „Dann wird das Gleiche wieder fällig. Und das will natürlich keiner“, betont Reher, der auch noch nicht weiß, wie der SV Herbern die Strafe bezahlen soll.

Langfristig setzt Herbern deshalb auf aktive Nachwuchsgewinnung. „Es ist ein kontinuierlicher Prozess. Leider sind uns in den letzten Jahren immer wieder Leute weggebrochen. Es ist nicht leicht, neue Schiedsrichter zu aktivieren. Aber wir bleiben dran.“