Eigentlich ist Eintracht Werne im Tor gut aufgestellt. Daniel Rafalski hütet seit Jahren den Kasten der Evenkämper und ist dort ein sicherer Leistungsträger. Nur dahinter ist es meist schwierig. Nun kommt aber ein vielversprechender Nachwuchskeeper nach, der langfristig Rafalskis Nachfolge antreten könnte.
Die Rede ist von A-Jugend-Keeper Frederik Krusel. Der zeigt sich Woche für Woche als sicherer Rückhalt in der Mannschaft der Evenkämper und war einer der Erfolgsfaktoren dafür, dass das Team die Qualifikationsrunde ungeschlagen mit einem Torverhältnis von 22:6 als Tabellenerster abgeschlossen hat. In der A-Liga ist die A-Jugend der Eintracht zwar aktuell Letzter, doch auch da zeigt Krusel immer wieder gute Paraden.
„Für mich ist er sehr wichtig“, sagt auch A-Jugend-Trainer Nico Jahn. „Er ist ein super Rückhalt für die Mannschaft. Ich kenne den Jungen schon länger und bin sehr überzeugt von ihm.“ Mittlerweile ist Krusel auch Kapitän der Evenkämper A-Jugend.
Training mit der A-Liga-Truppe
Das Talent des Torhüters ist natürlich auch in der ersten Mannschaft nicht verborgen geblieben. Schon seit einer Weile trainiert Frederik Krusel freitags mit der A-Liga-Truppe. Dazu macht er sogar mit Daniel Rafalski ein gesondertes Torwarttraining.
„Natürlich ist das dann schon viel Training, aber es bringt mir auch viel und macht mir auf jeden Fall Spaß“, sagt Frederik Krusel. „Ich kann aus dem Training mit Rafa, aber auch von der ersten Mannschaft viel mitnehmen, was mir dann auch in der A-Jugend hilft.“
Das merkt auch Nico Jahn. „Seitdem er mit Rafa trainiert, ist er viel selbstbewusster geworden und hat richtig viel dazu gelernt. Das merkt man ihm auf jeden Fall an“, sagt der A-Jugend-Coach. „Ich finde es klasse, dass er sich da so reinhängt und sich entwickeln will.“
Auch Daniel Rafalski sieht die Entwicklung des Nachwuchs-Keepers. „Er hat einen sehr guten Eindruck gemacht von Beginn an“, erklärt der Routinier. „Natürlich ist es am Anfang schwierig, den Umstieg von der A-Jugend zu den Senioren zu schaffen. Aber er ist lernwillig und trainingsfleißig.“
Ein mitspielender Torwart
Was im Torwartspiel von Frederik Krusel auffällt: Im Gegensatz zu einigen anderen Keepern in seinem Alter spielt er viel mit, ist teilweise auch außerhalb seines Strafraums zu finden. Das hat auch einen Grund.
„Ich glaube, das kommt davon, dass ich ja lange Feldspieler war. Bis zur C-Jugend habe ich noch im Feld gespielt“, berichtet Frederik Krusel. Dann folgte die Umschulung zum Torwart – wohl die richtige Entscheidung für den Keeper, wie sich jetzt zeigt.
Auch Aykut Kocabas, Trainer der ersten Mannschaft der Eintracht, will seinen Nachwuchs-Keeper fördern. „Wir wissen, dass er was kann“, sagt Aykut Kocabas. „In der Rückrunde haben wir ihn hoch geschrieben, da soll er dann schon ein paar Mal bei uns auf der Bank sitzen.“
Darauf freut sich der junge Keeper. „Ich glaube, dass mir das auf jeden Fall helfen und mich weiterbringen kann“, sagt er. Und auch Nico Jahn glaubt: „Es hilft schon, da einfach mal dabei zu sein, auch in der Kabine zum Beispiel. Einfach, um mal die Abläufe mitzubekommen.“

Aykut Kocabas bremst aber natürlich auch die ganz großen Erwartungen. „Es ist ja klar, dass er noch viel lernen muss. Schließlich ist es schon etwas anders in der A-Jugend und bei den Senioren“, sagt der Coach. „Wir wollen ihm langsam die Zeit geben, sich zu entwickeln, dann schauen wir weiter.“
Die nächste Möglichkeit auf einen Einsatz in der ersten Mannschaft hat Frederik Krusel nun aber schon am Wochenende. „Aykut hat gefragt, ob ich zu den Hallenturnieren mitkommen will, da bin ich auf jeden Fall dabei“, so Krusel. Die Eintracht spielt am Samstag beim Davertpokal in Ascheberg mit und ist auch am Sonntag beim Hallenturnier in Bockum-Hövel dabei. Da wird Frederik Krusel dann wieder die Möglichkeit haben, Seniorenluft zu schnuppern.
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