Ex-Profi beim SV Herbern Marcus Fischer will weitergeben, was er von Peter Neururer lernte

Ex-Profi beim SV Herbern: Marcus Fischer will weitergeben, was er von Peter Neururer lernte
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Um den Klassenverbleib in der Fußball-Landesliga zu schaffen, mobilisiert der SV Herbern in der Winterpause noch einmal seine ganzen Kräfte. Neben Rückkehrern und vielversprechenden Talenten ist mit Marcus Fischer auch ein Ex-Profi unter den Neuzugängen. Der ehemalige Bochumer Bundesligaspieler will dem SVH in verschiedenen Funktionen helfen.

„Zuerst einmal sehe ich mich als eine Erweiterung des Trainerteams“, gibt Fischer zu verstehen. „Wir haben einen Cheftrainer, einen Co-Trainer und dann komme ich dazu, vielleicht so als eine Art Offensivtrainer“, erklärt er. Zwar sei die Offensive nicht die einzige Baustelle des SVH, aber vor dem Tor habe es in der Hinrunde auch nicht so geklappt wie gewünscht.

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Dass der 1980 in Lutherstadt Wittenberg geborene Fischer dem Herberner Angriff helfen kann, liegt auf der Hand, schließlich war Toreschießen immer die liebste Beschäftigung des Vollblut-Stürmers. Mehr als 200 Oberligaspiele mit 95 Toren sowie gut 100 Regionalligapartien mit 48 Treffern sprechen eine deutliche Sprache.

Marcus Fischer in der Jokerrolle

Und auch an der Werner Straße könnten noch weitere Erfolgserlebnisse dazu kommen, denn Marcus Fischer steht auch als Spieler im Herberner Kader. „Wie viel da möglich ist, wird man dann sehen. 90 Minuten werden natürlich schwer sein, aber je nach Spielstand kann es auf jeden Fall sein, dass ich für die letzten zwanzig oder dreißig Minuten reinkomme“, stellt er Joker-Einsätze in Aussicht.

Dass Fischer nicht mehr an seine vollständige Leistungsfähigkeit herankommt, hat nicht nur mit seinem fortgeschrittenen Fußballeralter zu tun. „Ich hatte Kreuzbandrisse in beiden Knien, dazu Probleme mit Innenband und Meniskus. Besser werden kann das jetzt natürlich nicht mehr“, blickt er auf seine Verletzungsgeschichte. Intensiver Profifußball, wie er ihn jahrelang betrieb, sei definitiv nicht mehr möglich. „Bei Hobbyfußball, wie er in der Landesliga gespielt wird, sieht das noch ein bisschen anders aus.“

Profikarriere endete in Lotte

Auch die Landesliga 4 ist für Fischer keine Unbekannte. Mit der TSG Dülmen lief er bereits in dieser Spielklasse auf, war danach bis 2020 in der Bezirksliga auch Trainer des Vereins – seine bislang letzte „offizielle“ Station, Spiele bei den Alten Herren ausgenommen.

Auf Oberliganiveau stehen Vereine wie der FC Gütersloh und der FC Eintracht Rheine in seiner Vita, für Preußen Münster, die SV Elversberg und die SF Lotte bestritt er Partien in der Regionalliga. Am Lotter Kreuz endete dann 2012 auch verletzungsbedingt seine Profikarriere.

Objektives Highlight sind sicherlich die zwei Bundesligaspiele, die Marcus Fischer in der Saison 2002/03 für den VfL Bochum absolvierte. Aus dieser Zeit hat er viel mitgenommen und möchte gewisse Dinge auch in seiner neuen Rolle beim SV Herbern vermitteln.

Buckley und Wosz als Vorbilder

„Ich möchte jungen Spielern weitergeben, was ich damals gelernt habe. Wenn man jung ist, orientiert man sich an erfahrenen Spielern, von denen man auch viel hält. Beim VfL Bochum haben mir zum Beispiel erfahrene Profis wie Delron Buckley oder Dariusz Wosz sehr viel gegeben“, erinnert er sich. Aber auch Kulttrainer Peter Neururer, der damals für Bochum an der Seitenlinie stand, habe mit seiner lockeren Art vor allem eines vermittelt: „Dass auch im Profifußball nur mit Wasser gekocht wird. Dass es vor allem darum geht, Spaß am Fußball zu haben und nicht ständig den Tabellenplatz im Kopf zu haben.“

Beim SV Herbern will Marcus Fischer als weiteres „Sprachrohr“ des Trainerteams vor allem auch die vielen jungen Herberner anleiten und motivieren, ihr Bestes zu geben. „Es ist gut, dass neben mir nochmal sechs weitere Spieler im Winter dazu gekommen sind. Der größere Konkurrenzkampf motiviert einen ja nochmal zusätzlich“, sagt er. Das Ziel sei derweil klar: „Es geht darum, am Saisonende über dem Strich zu stehen.“ Angesichts der engen Landesliga und mit Marcus Fischers Offensiv-Hilfe dürfte dieses Ziel für den SVH nicht vollkommen unrealistisch sein.

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