Ex-Herberner Sebastian Schütte ist in Bockum-Hövel Stammkraft „Tapetenwechsel hat gutgetan“

Ex-Herberner Sebastian Schütte ist in Bockum-Hövel Stammkraft: „Tapetenwechsel hat gutgetan“
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Neun Jahre lang spielte Sebastian Schütte für den SV Herbern, ehe der Mittelfeldspieler in dieser Saison eine neue Herausforderung suchte. Schütte zog es zum Ligakonkurrenten in der Fußball-Landesliga 4 zur SG Bockum-Hövel. Dort erlebt Schütte bis dato eine erfolgreiche Spielzeit – ganz im Gegensatz zu seinen ehemaligen Mitspielern beim SVH.

Zu diesen besteht – natürlich – auch weiterhin Kontakt. „Klar bekomme ich mit, was in Herbern los ist. Ich wohne selbst ja in Herbern und habe guten Kontakt zu vielen meiner Freunde und verfolge die Ergebnisse beiläufig“, erklärt Schütte.

Der Kampf des SV Herbern um den Klassenerhalt ist daher auch bei Schütte ein Thema. Trotz der sportlichen Situation – der SVH steht mit 16 Punkten auf dem 16. Tabellenplatz – zollt Schütte seinem Ex-Verein aber Respekt. „Ich ziehe meinen Hut davor, wie viele Punkte sie trotz der bescheidenen Personallage auf dem Konto haben. Ich hoffe sehr, dass sie drin bleiben. Das wäre für den Verein und das gesamte Umfeld sehr wichtig.“

Keine Rücksicht auf SV Herbern

Helfen kann Schütte seiner alten Liebe dabei allerdings nicht. Im Gegenteil, trifft er doch mit der SG Bockum-Hövel zum Rückrunden-Auftakt auf den SVH und beansprucht die Punkte für sich. „Ich freue mich sehr auf das Spiel gegen Herbern und möchte das Spiel unbedingt gewinnen. Wir brauchen die Punkte auch, da werde ich also keine Rücksicht nehmen“, betont er.

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Denn mit seinem neuen Klub verfolgt Schütte große Ziele. Die SG Bockum-Hövel peilt den Aufstieg in die Westfalenliga an. Als Tabellenführer der Landesliga befindet sich die SG auf einem guten Weg. „Mit der Qualität und der Breite im Kader können wir uns eigentlich nur selbst im Weg stehen. Wir wissen es einzuordnen, es gibt noch viele Punkte zu vergeben. Es wäre schön, am Ende des Tages oben zu stehen“, sagt Schütte.

Neun Jahre lang war Sebastian Schütte für den SV Herbern am Ball.
Neun Jahre lang war Sebastian Schütte für den SV Herbern am Ball. © Verena Schafflick

Die Hinrunde betrachtet Schütte trotz des ersten Tabellenplatzes jedoch auch nicht ganz unkritisch. „Zufrieden bin ich grundsätzlich nie. Wenn ich rückblickend schaue, wie viele Punkte wir noch liegengelassen haben, ist das ein fader Beigeschmack. Wir müssen in der Rückrunde in der Defensive stabiler sein, wir haben deutlich zu viele Gegentore bekommen. Da gehört aber nicht nur die Defensive zu, sondern die komplette Mannschaft.“

Stammspieler bei SG Bockum-Hövel

Ein Statement, das beweist, dass Schütte gut bei seinem neuen Verein angekommen ist – und das direkt als Stammkraft und Führungsspieler: „Der Trainer vermittelt mir das Gefühl, dass er auf mich baut und das ist für mich wichtig. Ich gehöre in der Mannschaft mit meinen 28 Jahren schon zum älteren Eisen und möchte daher natürlich Verantwortung übernehmen“, betont Schütte.

Nachdem er in der Vorbereitung auf seiner angestammten Zehner-Position gespielt hat, kam Schütte im Laufe der Saison vorwiegend auf der Sechs zum Einsatz. Eine Knieverletzung und eine Reise nach Südafrika warfen ihn zwar mehrere Wochen zurück, aber: „Ich kann selbstbewusst sagen, dass ich immer gespielt habe, sofern ich gesund war. Mit meinen Einsatzzeiten bin ich daher zufrieden.“

Seinen Weggang vom SV Herbern bereut Schütte nach einem halben Jahr also nicht. Vielmehr fühlt er sich in seiner Entscheidung bestätigt. „Nach neun superschönen Jahren habe ich gemerkt, dass ich etwas Neues machen möchte. Ich kam in ein komplett neues Umfeld, in eine neue Mannschaft zu einem neuen Trainer, wo ich mich komplett neu einordnen musste. Mir persönlich hat der Tapetenwechsel unheimlich gutgetan.“

Ob es auch in der kommenden Saison zu einem Wiedersehen mit dem SV Herbern kommen wird, hängt von zwei Faktoren ab: Erstens Steigt die SG Bockum-Hövel auf? Zweitens schafft die SV Herbern den Klassenerhalt? Angesichts der eigenen Ziele kann Schütte auf ein Duell in der nächsten Saison sicher verzichten – auf einen Zwei-Klassen-Unterschied aber sicherlich auch.