Als die Landesliga-Mannschaft des SV Herbern nach der Niederlage gegen den FC Nordkirchen auf dem Rasen zusammenkam, war die gedrückte Stimmung deutlich spürbar. „Es ist jede Woche dieselbe Scheiße“, wurde Trainer Julian Wiedenhöft gegenüber seiner Mannschaft deutlich. Bei den Spielern war dieselbe Stimmung in den Gesichtern zu lesen.
Aber von vorn: Mit 1:2 unterlag der Fußball-Landesligist am Freitagabend im Derby unter Flutlicht gegen den FC Nordkirchen – und das nach zwei völlig unterschiedlichen Halbzeiten. Gerade zum Ende hin hätte sich der SVH den Ausgleich wohl verdient gehabt, rannte aber einem Rückstand aus Halbzeit eins hinterher – mal wieder.
Fast in jedem Spiel in dieser Saison kassierte der SVH zuerst ein Gegentor – egal, wie die Partie am Ende ausging. Einzig gegen Epe, Ahaus und Altenrheine gingen die Herberner direkt in Führung. Sonst war immer wieder die Moral gefragt, um zurückzukommen.
Das gelang zwar teilweise und der SVH punktete, trotzdem sorgt dieser Spielverlauf mittlerweile für Unmut beim SV Herbern. So auch am Freitag. „Es kotzt mich einfach an, dass wir es nicht mal schaffen, eine solide erste Halbzeit auf den Platz zu bringen“, so Wiedenhöft.

Besonders nachdem der SVH eine ordentliche zweite Halbzeit spielte, ärgerte sich der Coach umso mehr über die erste. „Wir brauchen auf Deutsch gesagt immer erst wieder auf die Fresse, müssen hier 0:2 zurückliegen gegen einen Gegner, der nicht besser ist als wir“, so Wiedenhöft. „Aber wir laufen der Scheiß-Hypothek hinterher und wundern uns dann, dass wir die Spiele verlieren.“
Was Julian Wiedenhöft nach der knappen 1:2-Niederlage gegen Nordkirchen noch einmal deutlich macht: In der zweiten Hälfte habe man gesehen, was seine Mannschaft kann. „Die zweite Halbzeit geht ganz klar an uns“, so der SVH-Coach. „Die erste Hälfte verpennen wir wieder. Und das nicht mal, weil Nordkirchen besser ist, sondern weil wir Fehler machen. So kommen wir einfach nicht weiter.“
Vor der Winterpause bleiben dem SV Herbern jetzt noch zwei Partien, um über 90 Minuten eine starke Leistung wie in der zweiten Hälfte gegen Nordkirchen zu zeigen. Das ist auch nötig: Der SVH steht mit 13 Zählern auf dem 15. Platz und hat bereits sechs Zähler Rückstand auf den ersten Nicht-Absteiger. Vor der Winterpause geht es nun gegen den SuS Neuenkirchen und zum Abschluss der Hinrunde gegen die SG Borken.