Die Torquote von Erkan Baslarli ist wahrscheinlich höher als die der meisten Stürmer in der Region. In verschiedenen Vereinen war er in den letzten Jahren auf dem Platz aktiv. Nun kommt aber eine neue Aufgabe auf den 32-Jährigen zu: Er ist beim Bezirksligisten ASK Ahlen in den Trainerstab eingestiegen.
Das hat einen bitteren Hintergrund. „Ich habe schon seit Jahren Probleme an der Bandscheibe“, sagt der Ex-Stürmer des SuS Oberaden. „Jetzt ist es so schlimm, dass ich erstmal auf keinen Fall spielen kann. Ich werde mich wohl auch operieren lassen irgendwann in den nächsten Monaten.“
Hinrunde unter Schmerzen
Schon in der Hinrunde hatte Baslarli nur sieben Partien gemacht, die letzte gegen den TuS Wiescherhöfen Anfang Dezember. „Ich habe da aber auch schon immer mit Schmerzen gespielt, das war nicht gut. Jetzt muss ich mal pausieren“, erklärt der Stürmer.
Das nutzte Bülent Kara, Trainer des ASK, aus. „Wir sind nach seiner Verletzung auf Erkan zugegangen und haben gefragt, ob er das machen will“, so der Coach. „In der Mannschaft ist er sehr akzeptiert und ich verstehe mich auch sehr gut mit ihm. Das passt sehr gut.“
Das findet auch Erkan Baslarli selbst. „Ich wollte schon länger auch mal als Trainer einsteigen“, sagt der Stürmer. „In der Vorbereitung habe ich Bülent schon mal vertreten (gemeinsam mit Kapitän Bünyamin Uysal, Anm. d. Red.). Da hat es mir schon Spaß gemacht.“
Natürlich will der Stürmer in seiner neuen Trainertätigkeit vor allem in der Offensive seine Erfahrungen weitergeben. „Ich glaube, da kann ich am besten helfen“, sagt er.
Ziel: Rückkehr auf den Platz
Besonders einen Spieler will er intensiv unter seine Fittiche nehmen. „Wir haben im Winter drei Brasilianer geholt. Einer von denen ist Stürmer“, erzählt Erkan Baslarli von Breno Ferreira Guimaraes. „Um den will ich mich ganz besonders kümmern und ihm unseren Fußball zeigen.“
Und wie sieht es mit Baslarlis eigener Karriere auf dem Platz aus? „Ich kann auf jeden Fall nicht ganz ohne“, sagt der Stürmer. „Wenn es nach der OP möglich ist, dass ich wieder auf dem Platz stehen kann, dann werde ich das auch auf jeden Fall machen.“
Jedoch schränken Baslarli die Schmerzen auch beruflich ein. „Als Estrichleger muss er da ja auch auf sich aufpassen. Arbeit geht natürlich vor“, sagt Bülent Kara. „Er wird von mir Aufgaben an der Seitenlinie kriegen und kann da dann erstmal gut helfen. Wir vermissen ihn natürlich sehr auf dem Platz, aber alles andere wird man mit der Zeit sehen.“
Erkan Baslarli selbst will viel von seinem Cheftrainer lernen. „Bülent hat Erfahrung, die er mir mitgeben kann. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit, weil die Chemie zwischen uns einfach stimmt“, sagt der 32-Jährige.
Doch trotz aller Freude auf die neue Aufgabe, muss Erkan Baslarli dann doch zugeben: „Es ist nicht so einfach, von der Seite zuzuschauen. Ich hoffe, dass ich in diesem Jahr irgendwann wieder angreifen kann.“
Während sich Baslarli sonntags natürlich erstmal um den ASK Ahlen kümmert, hat er einen anderen Verein aber auch noch immer im Auge. „Ich verfolge intensiv, was Eintracht Werne macht“, sagt der Ex-Evenkämper. „Die machen da einen richtig guten Job. Ich würde mir wirklich wünschen, dass die bis zum Ende oben bleiben.“
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