Eintracht Werne setzt sich gegen Rote Karte zur Wehr Was hat Enes Akyüz gesagt?

Schwere Vorwürfe nach Roter Karte gegen Eintracht Werne: Was hat Enes Akyüz gesagt?
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Eigentlich hätte die Stimmung nach dem 4:0-Sieg bei Eintracht Werne gut sein können. Doch die Rote Karte wegen Beleidigung gegen den Kapitän und spielenden Co-Trainer Enes Akyüz überschattet den Gewinn gegen SVE Heessen II. Während dieser aber sagt, dass der Schiedsrichter überreagiert habe, sagen neutrale Zuschauer und der Unparteiische was anderes. Letzterer erhebt schwerwiegende Vorwürfe. Eintracht Werne geht dagegen vor.

Auf Anfrage dieser Sportredaktion nach Abpfiff sagte Schiedsrichter Rachid Kaichouh, dass das Wort „Affe“ gefallen sei. In welchem Kontext erklärte er da nicht. Laut Informationen unserer Sportredaktion steht im Spielbericht, dass Enes Akyüz den Schiedsrichter mit den Worten „Du führst dich auf wie ein Affe auf dem Platz“ beleidigt haben soll. Staffelleiter Friedhelm Wittwer leitete den Spielbericht direkt an die Kreisspruchkammer weiter, deren Vorsitz Michael Zahorodnji innehat. Ein normaler Prozess, da Akyüz in seiner Funktion als Trainer vom Platz gestellt wurde. Bei Trainern oder Betreuern würden die Spielberichte immer direkt an die Spruchkammer gehen.

Auf Anfrage bestätigte der Vorsitzende den Erhalt des Spielberichts. Und kündigte an: Es wird zu einer mündlichen Verhandlung kommen, also zu einer Spruchkammersitzung: „Eintracht Werne hat mich gestern Abend (Sonntagabend, Anm. d. Red.) bereits informiert, dass sie keine schriftliche, sondern eine mündliche Verhandlung wollen.“ Eine Stellungnahme liege aber noch nicht vor.

Eintracht Wernes Geschäftsführer Sascha Hilmer bestätigte dies gegenüber dieser Sportredaktion, sieht aber aufgrund der Verhandlung von einer weiteren Stellungnahme ab. „Mir wurde durch mehrere neutrale Zuschauer mitgeteilt, dass es keine Rote Karte war.“ Diese sollen nun auch in der mündlichen Verhandlung scheinbar zu Wort kommen. Dass Eintracht Werne diesen Schritt geht, hat für Hilmer einen Schutzcharakter: „Ich muss dann auch mal unseren Spieler, oder in dem Fall unseren Trainer, in Schutz nehmen.“

Anderer Gesprächsverlauf

Nach Abpfiff gab Enes Akyüz im Gespräch den Hergang auch anders wieder als der Schiedsrichter: „Ich bin zu Santino Benning gegangen und hab ihn gefragt, ob alles in Ordnung ist. Dann kam der Schiedsrichter und ich habe gesagt ‚Sehen Sie den Fuß nicht?‘ Daraufhin meinte er zu mir, dass ich beim nächsten Ton runterfliege. Ich habe nur ‚Alles klar, Schiedsrichter‘ gesagt und dann hat er mir Rot gegeben.“

Demnach wollte Benning in der 77. Minute behandelt werden nach einem Foulspiel. Akyüz betrat daraufhin den Platz, wurde aber vom Schiedsrichter aufgefordert, ebendiesen zu verlassen, damit er die Partie fortsetzen könne.

Das Nachrichtenportal „Werne Plus“ berichtete am Sonntag, dass Enes Akyüz auf die Frage von Rachid Kaichouh, wie sein Name sei, schnippisch mit „Rainer Fiebig“, der Sportlicher Leiter der Evenkämper ist, geantwortet habe. Daraufhin zog der Unparteiische die Rote Karte. Hinter der Bande habe Akyüz noch geschimpft, „dass es doch hier kein Champions-League-Spiel sei“. Wann demnach das Wort „Affe“ gefallen sei, ist nicht nachvollziehbar. Rachid Kaichouh, der nicht zum ersten Mal in dieser Saison im Fokus steht, ließ Anfragen der Sportredaktion immer abblitzen. Er spreche nicht mit der Presse.