Die Tränen konnte er nach dem Abpfiff nicht zurückhalten. Zu stolz war Aykut Kocabas, Trainer von Eintracht Werne, auf seine Mannschaft. Zu glücklich war er über diesen Sieg, der alles andere als eine Selbstverständlichkeit war für den Spitzenreiter.
Denn die Eintracht plagten extreme Personalsorgen. Gleich sieben Spieler fehlten den Evenkämpern, ein Großteil ist normalerweise Teil der Startelf. Eigentlich hatte Aykut Kocabas mit vier Ausfällen gerechnet, drei weitere kamen kurzfristig dazu. Also musste auch der Coach selbst ran, sein Co-Trainer Mario Martinovic war der einzige Ersatzspieler der Eintracht.
So hatten es die Spieler schon vor dem Anpfiff im Gefühl: Dieses Mal mussten sie Laufen und Kämpfen für zwei. Und die Partie gegen Rhynern II wurde zum echten Härtetest, bevor in den kommenden Wochen die Top-Spiele gegen Mark und Herringen anstehen.
Und es war nicht einfach: Früh gingen die Evenkämper in Rückstand (10.). Doch sie gingen, auch von außen deutlich sichtbar, über die Schmerzgrenze und belohnten sich: Niklas Gottbehüt und Abdullah Sahin sorgten für den Sieg von Eintracht Werne.
Nach Abpfiff war sowohl die Erleichterung, als auch die Erschöpfung bei Eintracht Werne groß. Einige ballten die Fäuste, fielen sich in die Arme, andere sanken auf den Boden und mussten nach den anstrengenden 90 Minuten erst einmal Luft holen.
So auch Trainer Aykut Kocabas, den die Emotionen übermannten. „Das ist ein geiles Gefühl. Egal wie die Saison ausgeht, die Mannschaft hat Charakterstärke bewiesen, gekämpft und alles gegeben. Ich bin einfach nur stolz auf die Jungs“, sagte er.
Für die Eintracht war es wohl ein Moral-Sieg zur richtigen Zeit. In den kommenden Wochen stehen die Spitzenspiele gegen den VfL Mark und SVF Herringen an, auch die Partien gegen den TSC Hamm und den Hammer SC in den Wochen darauf dürften nicht einfacher werden. Schon in der kommenden Woche soll aber ein Großteil der Spieler, die in dieser Woche noch gefehlt haben, aller Wahrscheinlichkeit nach wieder zur Verfügung stehen.
Doch auch mit vollem Kader dürfte es alles andere als einfach werden in den kommenden Spielen. Die Evenkämper dürften aber auch sich selbst bewiesen haben, dass sie auch mit Rückschlägen umgehen können – eine Eigenschaft, die in den nächsten Wochen wichtig werden könnte.
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