War der Abstieg von Eintracht Werne II vermeidbar? Scheidender Trainer hat klare Meinung

War der Abstieg von Eintrach Werne II vermeidbar?: Scheidender Trainer hat klare Meinung
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Nach der Aufstiegseuphorie im letzten Sommer folgt in diesem die Abstiegsernüchterung bei Fußball-Kreisligist Eintracht Werne II – und eine turbulente Saison mit häufigen Veränderungen und Maßnahmen, um den Klassenerhalt zu schaffen. Am Ende nützte alles nichts – und dennoch stellt sich die Frage, ob dieser Abstieg vermeidbar gewesen wäre.

Berger übernimmt Eintracht Werne II im Winter

Zwölf Punkte und vier Siege stehen in 28 Partien 24 Niederlagen gegenüber. Hinzu kommt ein Torverhältnis von -87 bei 38:125 Toren. Die Zahlen zum Abschneiden von Eintracht Werne II in der abgelaufenen Saison sprechen eine deutliche Sprache und geben Hinweise, weshalb die Mannschaft nur ein Jahr nach dem Aufstieg wieder abstieg.

Zusätzlich versuchten sich drei Trainer an der Mission Klassenerhalt: Aufstiegscoach Heiko Baus verkündete im Oktober sein Aus, nur zwei Monate später trat sein Nachfolger Henrik Schmitt zurück und prophezeite dem Team eine düstere Zukunft. Auf ihn folgte sein Co-Trainer Andreas Berger für die restliche Saison.

Andreas Berger fühlt sich im Stich gelassen

„Ich war damals schon verwundert, dass Henrik nach nur vier Spielen hingeschmissen hat, und habe es nicht verstanden. Mit dem Wissen von heute kann ich diesen Schritt allerdings besser nachvollziehen“, kommentierte Berger den Rücktritt von Schmidt. Berger übernahm das Amt im Winter, mit dem Anspruch, die „Klasse zu halten. Leider haben uns dann viele Spieler in der Winterpause verlassen und so blieben von einem 30-Mann-Kader rund elf Spieler übrig“.

Und hier hätte sich der scheidende Coach von den anderen Evenkämper Mannschaften sowie dem Vorstand mehr Unterstützung gewünscht: „Mit so einem kleinen Kader ist ein ordentlicher Trainingsbetrieb nicht möglich. Im Schnitt waren wir sieben Leute, wurden teilweise mit A-Jugendlichen aufgefüllt. Meine Bitten beim Verein sowie der Ersten und Dritten, das Training zusammenzulegen, stießen auf wenig Zustimmung.“

Berger sicher: Aufstieg war vermeidbar

Dem Teil des Kaders, der bis zuletzt alles für den Klassenerhalt versucht habe, möchte Berger keinen Vorwurf machen: „Die Jungs sind top und ich bedanke mich trotz des Abschneidens bei ihnen. Mit einem größeren Kader kann man mit diesem Kern durchaus etwas erreichen.“ Er ging sogar soweit zu sagen, dass „der Abstieg mit mehr Leuten und Unterstützung sicherlich vermeidbar gewesen wäre“.

Im Sommer trennen sich nun die Wege von Berger und Eintracht Werne. Dabei wäre er durchaus bereit gewesen, den Posten auch in der kommenden Saison weiter auszuüben. „Allerdings konnte mir der Verein keine Garantie geben, dass wir einen vernünftigen Kader zusammenbekommen. Ich hoffe, Robin Böcker bekommt diese Baustelle im Sommer gelöst“, begründete er seinen Abschied. In den neuen ersten Vorsitzenden setzt Berger große Hoffnung und drückt ihm die Daumen, die Zukunft des Vereins neu aufstellen zu können.