Mit drei Spielern weniger geht Eintracht Werne voraussichtlich in die Rückrunde. Vier Spieler verlassen den A-Ligisten im Winter, ein Akteur kommt dafür hinzu, wie Trainer Aykut Kocabas verkündet. Berat Özgüc (32) kommt vom Liga-Konkurrenten Spvg Bönen an den Dahl. „Wir sind schon länger in Kontakt. Jetzt hat es glücklicherweise geklappt. Berat ist ein erfahrener, gestandener Spieler, der uns auch Qualität bringt.“ Der 32-Jährige soll das Mittelfeldzentrum verstärken und mehr Optionen schaffen. „Er kann auf der Acht oder der Sechs spielen. Das hilft uns sehr, weil wir da viele Variationen machen können“, sagt der Trainer.
Ein Grund für den Transfer ist der Aderlass, den die Eintracht hinnehmen muss. Ibrahim Saadouni, Ahmet Örnek, Melih Bahadi und Tunahan Sari verlassen den Klub in Richtung TSV Hamm-Heessen, der gerade um den Aufstieg in die Kreisliga A spielt. Saadouni, Örnek und Bahadi stießen erst im Sommer zur Eintracht und trugen auch ihren Anteil zu der bislang guten Platzierung bei. Insbesondere Saadouni stand über die Hinrunde verteilt häufig in der Startelf und ist ein schmerzlicher Verlust.
Drei Spieler weniger im Kader von Eintracht Werne
„Wir kennen uns seit Jahren, deshalb haben wir ihnen keine Steine in den Weg gelegt“, sagt Kocabas. Das Trio, dem sich jetzt noch Sari anschloss, wechselt also nach einem halben Jahr geschlossen wieder zurück. Für den Trainer kam das nicht überraschend. „Als ich von Abwanderungsgedanken gehört habe, war mir klar, dass das wieder ein Gesamtpaket ist.“ Beide Seiten gehen im Guten auseinander. Dennoch ist der Eintracht-Kader damit deutlich geschwächt, vor allem in der Breite. „Wir werden nicht in der gleichen Anzahl Neuzugänge holen. Wir hatten sowieso einen großen Kader mit 22 Spielern. Wir gehen mit 18, 19 Spielern in die Rückrunde“, sagt der 35-jährige Coach.

Sollten alle Spieler verletzungsfrei und stets abrufbar sein, kann er auf eine gut gefüllte Reservebank zurückgreifen. Es stehen allerdings noch 14 Spiele in der Liga aus. Verletzungen und Sperren sind in einem Zeitraum von vier Monaten nicht unwahrscheinlich. So hat Werne aktuell mit Frederik Krusel nur einen Torwart in der Ersten, weil Jan Zollinger mit seinem Bizepsriss noch eine Weile ausfällt.
Junge Spieler könnten mehr Chancen bekommen
„Das Risiko gehen wir ein. Ich hoffe, dass wir da keine großen Schwierigkeiten bekommen. Wenn es so sein sollte, müssen wir Lösungen finden.“ Bei der offenen Stadtmeisterschaft in der Linderthalle schnürte Kocabas selbst nochmal die Schuhe und kickte mit. Eingepreist ist das aber nicht.
Stattdessen ist es näher liegend, dass junge Spieler wie Tim Hölscher, Tuncay Yauz, Kenan Ünal und Basir Kayikci vermehrt zu Einsätzen kommen. Bei den beiden Hallenturnieren, die die Eintracht rund um den Jahreswechsel bestritt, spielten sich insbesondere Hölscher und Yavuz in den Fokus. „Man hat gesehen, dass sie mithalten können. Sie haben ihre Sache gut gemacht.“
Weitere Transfers sind nicht geplant. Es gäbe zwar ein paar Anfragen, von denen zeigt sich der Trainer aber noch nicht überzeugt. „Aktuell haben wir nicht vor, noch mehr Spieler zu verpflichten. Wenn man im Winter jemanden holt, bin ich der Meinung, muss es eine direkte Verstärkung sein. Ich bin kein Fan davon, einfach nur den Kader aufzustocken“, begründet Kocabas sein Vorhaben.
In dieser Woche ist Werne wieder mit dem Training und der Vorbereitung auf die Rückrunde gestartet, am Sonntag (12.1., 15 Uhr) steht das erste Testspiel gegen Tura Bergkamen an.