Eintracht Werne braucht Schützenhilfe „Wir hatten nichts mehr zu verlieren“

Eintracht Werne braucht Schützenhilfe: „Wir hatten nichts mehr zu verlieren“
Lesezeit

Eintracht Wernes 2:1-Auswärtssieg beim TSC Hamm war noch einmal eine Kampfansage in Richtung Konkurrenz. Mit der Eintracht ist am letzten Spieltag zu noch rechnen. Den kleinsten Punktverlust des VfL Mark wollen die Werner nutzen, wie auch Mario Martinovic im Video-Interview nach Spielschluss noch einmal bestätigte.

Martinovic vertrat den wegen einer Roten Karte gegen Herringen mit einer Innenraumsperre belegten Trainer Aykut Kocabas, der es sich nicht nehmen ließ, Eintracht Werne dennoch lautstark von der Bande aus zu coachen.

Was auffiel: Martinovic wirkte keineswegs nervös in der Coaching-Zone. „Ich war eher nervös, wie wir reingekommen sind“, sagte er. Gleich zu Beginn hatte der TSC eine dicke Gelegenheit. Martinovic: „Wir waren die ersten 25 Minuten überhaupt nicht im Spiel, kriegen verdient das Gegentor und wenn wir Pech haben, liegen wir sogar mit 0:2 hinten.“ Die Einstellung passte Martinovic überhaupt nicht: „So kannst du nicht in so ein Spiel rein gehen.“

Die Werner drehten die Partie in der zweiten Halbzeit, auch durch die Hereinnahme von Spielmacher Sami Schebab, der zunächst nur auf der Bank Platz genommen hatte. „Wir hatten nichts mehr zu verlieren“, sagte Martinovic, „Sami ist für unseren Spielaufbau imminent wichtig. Er hat die Mannschaft sehr gut nach vorne getrieben, viele Bälle nach vorne gespielt, in die richtigen Räume. Das brauchten wir, deswegen haben wir ihn gebracht.“

Lafci für Schebab geopfert

Für Alper Lafci, in der ersten Halbzeit einer der Aktivposten im Werner Spiel, der mit dem Lattentreffer auch die beste Chance der Gäste hatte, war dagegen zur Pause Schluss. „Wir haben es nur noch mit langen Dingern probiert. Ich glaube, der hat 28 Spurts gemacht. Nach vorne gingen die, nach hinten nicht. Die Seite war zu offen. Da er die Meter nach hinten nicht mehr machen konnte, mussten wir reagieren“, begründete Martinovic.

Mario Martinovic begründet die Auswechslung von Alper Lafci.
Mario Martinovic begründet die Auswechslung von Alper Lafci: „Ich glaube, der hat 28 Spurts gemacht. Nach vorne gingen die, nach hinten nicht. Die Seite war zu offen.“ © Reith

„Die ersten 10 bis 15 Minuten der zweiten Halbzeit waren entscheidend. Da wurden wir bestraft“, analysierte TSC-Coach Erdal Akyüz, „Werne hat das schlau gemacht.“ Nach zehn Minuten Nachspielzeit, die Martinovic wegen zahlreicher Unterbrechungen als „gerecht“ bewertete, war Eintracht Werne erlöst. „Die Jungs haben es geschafft. Großes Kompliment, wie wir das noch gedreht haben“, so Martinovic.

TSC Hamm muss Schützenhilfe leisten

Jetzt sind alle Augen auf den Hammer SC gerichtet. „Wir müssen unsere Hausaufgaben machen“, wiederholte Martinovic. Und dann hoffen die Werner auf einen Patzer des VfL Mark. „Wir haben selbst gemerkt, wie schwer es ist, gegen TSC als Sieger vom Platz zu gehen. Aber da haben wir keinen Einfluss drauf“, sagte Martinovic.

Erdal Akyüz sah die Rote Karte und musste aus dem Innenraum raus.
Erdal Akyüz sah die Rote Karte und musste aus dem Innenraum raus. © Reith

Der TSC Hamm ist durch die eigene Niederlage seit Sonntag raus aus dem Meisterschaftsrennen. „Wir hätten zweimal auf einen Patzer von Herringen oder Mark hoffen müssen. Das war zu viel Rechenschieberei für uns“, sagte Akyüz, der mit seiner Mannschaft Tabellenvierter werden wird und ankündigte, den VfL Mark am Pfingstmontag mit der nötigen Ernsthaftigkeit zu bespielen. „Wir spielen jedes Spiel auf Sieg. Die Gegner sind uns scheißegal. Wir wollen jede Mannschaft schlagen, aber natürlich ist die Motivation jetzt raus“, sagte Akyüz. Der Saisonausgang ist offen.

VfL Mark übernimmt Tabellenspitze von Herringen: Rote Karte und Krankenwagen-Einsatz

Spiel gedreht, Aufstiegschance gewahrt: Eintracht Werne geht am 30. Spieltag in ein Fernduell

Pole Position im Aufstiegsrennen wechselt erneut: Eintracht Werne hat immer noch Titelchancen