„Versteht man mich? Ich bin nämlich ziemlich krank.“ Cem Bozkurt klingt am Telefon am Freitagnachmittag wirklich etwas verschnupft. Und das ausgerechnet vor dem Spiel gegen den Werner SC am Sonntag (Anstoß: 15 Uhr, im Livestream auf ruhrnachrichten.de und hellwegeranzeiger.de). Gegen den Verein, mit dem Bozkurt 2017 den Aufstieg in die Landesliga aus der Fußball-Bezirksliga 8 geschafft hat. Nun würde er mit seinem neuen Klub FC TuRa Bergkamen in den Lindert zurückkehren. Wenn er denn fit wird. „Das entscheidet sich erst am Samstag, ob ich Sonntag spielen kann...“
Selbst Bruder Can würde momentan ständig nachfragen, ob es ihm besser ginge. „Es ärgert mich richtig, dass ich genau diese Woche krank geworden bin“, sagt Cem, der seine ersten Seniorenjahre beim Werner SC verbracht hat und 2018 zu Eintracht Werne gewechselt ist, bevor es über den SuS Oberaden nun ins Nordberg-Stadion ging. Den schlimmsten Teil mit Fieber habe er bereits hinter sich, nun sei er nur noch erkältet.
„Ist nicht mehr Kreisliga“
Dabei freue er sich schon darauf, die ganzen Leute wiederzusehen. Mit Marvin Stöver würde er noch ab und zu über Fußball sprechen, auch Spieler wie Dennis Seifert oder Chris Thannheiser kenne er aus seiner Zeit noch. „Die Spiele gegen Werne und Herbern sind für uns die spannendsten“, sagt Cem über sich und Bruder Can. „Ich bin in Werne groß geworden, Can in Herbern.“
Dadurch sei es für ihn auch nicht so schwierig, sich in der Bezirksliga 7 zurechtzufinden, nachdem er früher in der Bezirksliga 8 unterwegs war. Wobei Cem Bozkurt auch sagt: „Ich finde die Acht eigentlich besser, schon aufgrund der Fahrten in Richtung Dortmund.“ Generell kenne man aber mit dem SVE Heessen oder dem VfL Kamen auch in der Bezirksliga 7 einige Mannschaften, die früher in der Acht waren.
TuRa kam in dieser Saison als Aufsteiger aus der Kreisliga A2 Unna-Hamm hoch, verlor das erste Spiel am Sonntag gegen den TuS Freckenhorst mit 1:3. „Es ist halt nicht mehr Kreisliga, wo man nicht alle Chancen nutzen muss“, mahnt Bozkurt an. Generell spiele er aber nun in einer „Top-Mannschaft mit einem Top-Trainer, da gibt es nichts anzuzweifeln. Es macht in allen Belangen Spaß.“
Er glaube, dass das Team die Bezirksliga halten kann. „Der Großteil hat ja schon mal höher gespielt, es klappt halt gerade noch nicht alles zu 100 Prozent. Aber es wird schon fruchten.“
Wernes Trainer Kurtulus Öztürk warnt davor, Bergkamen als Aufsteiger zu unterschätzen: „Das ist keine Laufkundschaft. Die sind aufgestiegen durch die Qualifikation, ich schätze die nicht für schwach ein. Das muss man auch erstmal schaffen.“ Er freue sich auf das Nachbarschaftsduell, dass er noch aus der Bezirksliga 8 kennt: „Ich freue mich auf ein paar Fans, das hat als Derby auch einen Beigeschmack.“

Der Werner SC kommt mit ordentlich Rückenwind in die Partie: Gegen den Topfavoriten ASK Ahlen gab es einen 3:0-Sieg. „Die Art und Weise, wie wir das Spiel gewonnen haben, ist gut gewesen. Das war von der Intensität genau so, wie ich mir das vorgestellt habe.“
Dass es gegen ein Team wie den ASK auch mal phasenweise schwierig werden könnte, sei Kurtulus Öztürk klar gewesen. „Wir mussten dann ein paar Minuten dagegen arbeiten.“ Generell habe ihm aber gefallen, wie sein Team gegen den Aufstiegsaspiranten angearbeitet habe. Aber dennoch: „Wir haben am Dienstag nochmal Kleinigkeit angesprochen, die nicht so gut geklappt haben. Jetzt gucken wir aber auf das nächste Spiel.“
Das tut auch der FC TuRa Bergkamen. Wie genau Trainer Chris Brügmann das Team auf die Werner eingestellt hat, verriet Cem Bozkurt nicht. Aber: „Lukas Manka hat eine Werner Vergangenheit, unser Trainer hat selbst noch gegen Werne gespielt. Die meisten kennen Werne also.“ Chris Brügmann kenne Öztürk auch persönlich. Man wisse also um die Stärken und Schwächen des WSC.
Der wiederum muss diese Woche auf Tim Abdinghoff urlaubsbedingt verzichten. Auch Jason Jäger und Sebastian Schnee sind weiter angeschlagen und haben unter der Woche individuell trainiert. „Da werden wir nichts riskieren“, kündigte Öztürk am Donnerstag bereits an. Lukas Nattler und Henry Poggenpohl werden wohl noch fehlen. Zurück kommt Manuel Linke. Leon Becker musste gegen den ASK Ahlen wegen Leistenproblemen runter, er hat die Woche aber wieder mittrainiert.
Übrigens: Das letzte Mal trafen Werne und TuRa im April 2016 aufeinander. Damals siegten die Bergkamener mit 2:1.
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