„Ein Sprint und ich war kaputt“ Neuzugang von Eintracht Werne brauchte lange Anlaufzeit

„Ein Sprint und ich war kaputt“: Neuzugang von Eintracht Werne brauchte lange Anlaufzeit
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Die Saisonvorbereitung war beim Fußball-A-Ligisten Eintracht Werne schon fast abgeschlossen, da gesellte sich mit Altan Kücüktas unerwarteterweise noch ein weiterer Spieler zu den Evenkämpern. Unter Trainer Aykut Kocabas nahm dieser die Rolle als Ergänzungsspieler ein. Nach einem schwierigen Start fand sich Kücüktas aber immer besser zurecht und machte mit guten Leistungen auf sich aufmerksam.

Dass der Neuzugang der Eintracht eine gewisse Anlaufzeit brauchen würde, war nicht verwunderlich. Schließlich liegt eine zweieinhalbjährige Fußballpause hinter dem 21-Jährigen. Seine zwischenzeitliche Distanzierung vom Fußball hatte Gründe: „Ich habe in der B-Jugend bei Rot Weiss Ahlen gespielt, dort sollten dann vier Spieler in die A-Jugend hochgezogen werden – einer davon war ich. In der Westfalenliga war es schwierig, sich als jüngerer Jahrgang zu beweisen. Ich habe dann wenig gespielt und immer mehr die Lust verloren, weil ich mich auch mehr auf so Sachen wie Schule und Fahrschule konzentriert habe“, erklärt Kücüktas.

Altan Kücüktas spielt seit dieser Saison für Eintracht Werne.
Altan Kücüktas spielt seit dieser Saison für Eintracht Werne. © Johanna Wiening

Intermezzo beim FC Overberge

Bei der Hammer SpVg, seinem Jugendverein, startete er anschließend einen neuen Versuch. Im Winter 2019 stand Kücüktas dann vor dem Wechsel zum FC Overberge. Nach wenigen Testspielen war dort jedoch endgültig Schluss mit dem Fußball – bis zu diesem Sommer. Eine Zufallsbegegnung mit einem anderen Neuzugang der Evenkämper und ehemaligen Weggefährten aus D-Jugend-Zeiten bei der Hammer SpVg brachte Kücüktas wieder auf den Geschmack.

Mirac Kavakbasi lockte Kücüktas mit einer Aussage, die eigentlich als Scherz gemeint war. „Ich habe Mirac zufällig getroffen und wir haben uns einfach darüber unterhalten, was wir so machen. Dann hat er zum Spaß gesagt „Komm doch zu uns“. Ich habe dann erst gezögert, aber mich dann doch entschlossen, wieder anzufangen.“

Der Wiedereinstieg nach zweieinhalb Jahren fiel Kücüktas jedoch alles andere als leicht. „Es ist schwierig, wieder reinzukommen. Ein Sprint und ich war kaputt, das war schon krass“, betont er. Da Kücüktas fast die komplette Vorbereitung verpasst hatte, blieb ihm in der Hinrunde meistens nur der Platz auf der Bank.

Mirac Kavakbasi lockte Altan Kücüktas zu Eintracht Werne.
Mirac Kavakbasi lockte Altan Kücüktas zu Eintracht Werne. © Johanna Wiening

Vorarbeit und Platzverweis

Dennoch erwischte Kücüktas keinen schlechten Start. Am zweiten Spieltag steuerte er beim 4:3-Sieg beim 1. FC Pelkum gleich eine wichtige Torvorbereitung bei. Eine Woche später wurde die Euphorie aber schnell wieder gebremst, als er im Spiel gegen TuS Uentrop die Rote Karte sah – eine zweifelhafte, wie er selbst meint: „Das war eine lächerliche Rote Karte, die hat mich dann leider die nächsten Wochen etwas aus der Bahn geworfen.“

Im Laufe der Hinrunde rückte Kücüktas immer weiter an die Startelf heran. Mehr Einsätze sind auch das Ziel des 21-Jährigen. „Ich will von Anfang an spielen. Aber mein Körper braucht auch die Zeit, wieder alle Automatismen reinzukriegen. In der Vorbereitung will ich meine Chancen auf jeden Fall nutzen“, nimmt er sich für die Rückrunde viel vor.

Hohe Ziele mit Eintracht Werne

Bei den Evenkämpern muss sich Kücüktas aber auch auf Veränderungen einstellen. So verfrachtete ihn Trainer Kocabas vom Mittelfeld in die Defensive. „Ich bin eigentlich Sechser oder Achter, aber der Trainer hat mit mir kommuniziert, dass er mich eher hinten sieht wegen meines guten Aufbauspiels. Ich denke, die Position liegt mir auch gut, ich will mich da jetzt beweisen“, kündigt Kücüktas an.

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Nicht nur persönlich, sondern natürlich auch mit der Mannschaft verfolgt der Sommerneuzugang hohe Ziele. In der Rückrunde wollen die Evenkämper ihre Spitzenposition in der Kreisliga A1 Unna/Hamm behaupten und am Ende den Aufstieg feiern. „Wir müssen einfach unsere Hausaufgaben machen. So Patzer wie gegen den Hammer SC dürfen nicht passieren“, so Kücüktas.

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