Das Spiel zwischen Eintracht Werne und dem TSC Hamm wird nicht zu Unrecht als „kleines Derby“ der Fußball-Kreisliga A bezeichnet. Neben der räumlichen Nähe spielt auch eine Rolle, dass sich viele Akteure untereinander kennen. Umut Algan war mehrere Jahre für den TSC aktiv und kam im Sommer zur Eintracht. Am vergangenen Sonntag erlebte er sein persönliches Duell mit der Vergangenheit – und ging mit einem 4:0-Sieg vom Platz.
„Es war schon schön, gegen den Ex-Verein zu spielen. Ich war vier oder fünf Jahre beim TSC Hamm, das ist ein sehr schöner Verein“, erzählt Algan. „Es war aber auch ein komisches Gefühl, auf die Leute zu treffen, mit denen man lange zusammen gespielt hat.“
Umut Algan präzisiert dieses Gefühl noch etwas: „Ich war längere Zeit beim TSC Hamm, genau wie viele andere schon lange in der Mannschaft sind. Jetzt sind es aber eben keine Mitspieler mehr, sondern Gegner, und so hat es sich auch auf dem Platz angefühlt.“
Eintracht Werne hat breiten Kader
Aber eben hauptsächlich auf dem Platz im direkten Duell. Abgesehen davon schätze er den TSC samt Trainer Erdal Akyüz (Onkel des Eintracht-Kapitäns Enes Akyüz, Anm. d. Red.) sehr, betont Algan.
Dennoch identifiziert er sich inzwischen natürlich voll mit Eintracht Werne und seinem Team. Im Laufe der Saison hat er sich bereits zu einem wichtigen Bestandteil der Elf von Trainer Aykut Kocabas entwickelt. Nach mehreren Startelfeinsätzen kam er zuletzt häufiger von der Bank, absolvierte gegen Hamm aber wieder die vollen 90 Minuten.

„Das Gute bei Eintracht in dieser Saison ist, dass wir einen breiten Kader haben“, weist Algan auf eine zentrale Änderung im Vergleich zu vergangenen Spielzeiten hin. „Und viele Spieler sind auch flexibel: Jeder, der zum Beispiel links hinten spielt könnte auch links offensiv spielen.“
Die Variabilität sieht der Linksfuß auch als eine seiner Stärken an: „Meistens bin ich auf dem linken Flügel unterwegs, habe aber auch schon Sechser gespielt. Der Trainer hat mir schon gesagt, dass er mich auf vielen Positionen guten Gewissens reinwerfen könnte.“
In Zukunft will Umut Algan „Vollgas geben“, um sich weitere Einsätze von Beginn an zu verdienen. Über allem stehe jedoch der Erfolg der Mannschaft. „Es geht darum, gute Trainingsleistungen zu zeigen und vor allem dann sonntags im Spiel voll da zu sein.“
Die Stimmung im Team sei insgesamt gut und letztlich nicht anders als zu Beginn der Saison. „Wir machen uns jetzt keine Gedanken, ob wir aufsteigen oder nicht aufsteigen, auch wenn dann mal ein schlechteres Ergebnis wie das 0:3 in Herringen dabei ist“, sagt Algan. Gegen den TSC Hamm habe Eintracht Werne mit Aggressivität und Effektivität sein bestes Gesicht gezeigt. Dem „Seitenwechsler“ Algan bescherte sein Team so ein freudiges Wiedersehen mit seiner „alten Liebe“.
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