Beim Derby gegen Werne vor knapp anderthalb Jahren fing es eigentlich an. Da merkte Julius Höring vom Fußball-Landesligisten SV Herbern, dass irgendwas in der Leisten-Gegend nicht stimmte. Normalerweise sind Sportler bei solchen Verletzungen nach drei bis sechs Monaten Ausfallzeit wieder fit und können eingesetzt werden. Im Nachhinein hätte Julius Höring diese Ausfallzeit mit Kusshand genommen. Denn nach über einer Saison Pause gibt es bei dem 24-Jährigen immer noch keine Aussicht auf ein baldiges Comeback.
Immerhin hatte der Herberner in den vergangenen Wochen die Möglichkeit, selber wieder etwas aktiver zu werden: „Ich habe wieder angefangen, selber etwas zu machen, zum Beispiel im Fitnessstudio. Das war auch eigentlich ganz gut. Dabei hatte ich dann allerdings auch wieder Probleme und musste das wieder abbrechen.“ Jetzt steht wieder einmal ein Arzttermin an, von dem Höring sich etwas Klarheit erhofft. „Ich hoffe er kann mir da weiterhelfen und irgendwelche Übungen empfehlen.“
Der Schützling von Trainer Julian Wiedenhöft muss in dieser Phase ordentlich Geduld beweisen − für einen Vollblut-Fußballer wie ihn alles andere als einfach: „Es sind immer ein paar Schritte vor und dann wieder zurück. Das ist natürlich frustrierend. Man weiß nie, woran man eigentlich ist.“
Dem Sportplatz deshalb fern zu bleiben kam für Höring allerdings nicht infrage. Trotz Verletzung war er nahezu jedes Wochenende neben dem Rasen zu sehen. „Es war für mich klar, dass ich trotzdem bei der Mannschaft bin und sie, so gut es eben geht, supporte.“ Leicht fällt ihm das Ganze allerdings nicht: „Für mich ist von der Aufregung her auf jeden Fall schlimmer als selber auf dem Platz zu stehen.“
Comeback für SV Herbern
Gerade in der aktuellen Spielzeit, in der seine Teamkollegen oft wichtige Punkte verspielten, ist die Herausforderung besonders groß. Schließlich steckt der SVH bis zum Hals im Abstiegskampf: „Oft habe ich von außen gedacht, dass ich der Mannschaft bestimmt helfen könnte. Es hätte aber kein Sinn gemacht. Dann wäre ich wieder so lange raus.“
So bleibt dem Innenverteidiger nichts anderes übrig, als sich weiter in Geduld zu üben. Ein baldiges Comeback ist nämlich nicht in Sichtweise − schon gar nicht zum Start der Rückrunde. „Das wird auf jeden nichts. Im Laufe der Rückrunde möchte ich aber wieder auf dem Platz stehen. Es reicht ja auch irgendwann mal. Das kann ja gar nicht mehr so lange dauern.“
Über den VfL Bochum und Preußen Münster zu Lotte: Die Karriere von Marcus Fischer in Bildern
Youngster des FC Nordkirchen nutzt Chancen: Derby gegen SV Herbern ein besonderes Highlight
Ex-Herberner Marcel Scholtysik hat Mitleid: Vom Abstiegskandidaten zum Tabellenführer