Seit 45 Jahren ist Thomas Overmann, besser bekannt unter seinem Spitznamen „Stan“, im Werner Fußball ehrenamtlich aktiv. In dieser „Wahnsinnszeit“, wie Overmann sagt, hat er einiges miterlebt: den Aufbau der Jugendmannschaften sowie den sportlichen Aufstieg der Herrenmannschaft vom Werner SC von der Kreisliga bis in die Landesliga – und den Abstieg zurück in die Bezirksliga 7.
Rückblick auf Thomas Overmanns Zeit im Werner Fußball
Im Alter von 20 Jahren übernahm Overmann den Posten des Jugendgeschäftsführers im SSV Werne. Danach hatte er diverse offizielle Funktionen im Verein. Nach der Fusion der Vereine Sportfreunde 67 und SSV zum Werner SC 2000 war er bis 2011 als Abteilungsleiter der Juniorenfußballer tätig.
Getreu nach dem Motto „Ein Baum fängt von unten an zu wachsen“, wie Overmann zu sagen pflegt, wollte er die jungen Werner Talente, die den WSC nach verlassen hatten, zurückholen. Die Mission, Werne als Fußball-Standort für Jüngere wieder attraktiver zu machen, erfüllte Overmann erfolgreich. „Viele unserer Spieler könnten zwar ein oder zwei Klassen höher spielen, aber darum geht es in Werne nicht. Hier zählt der Zusammenhalt“, erklärt der Fußball-Vorsitzende, der einige Werner Spieler „von der Pampers-Liga in den Seniorenbereich“ begleitet hat.
Overmann blickt stolz auf die vergangenen Saisons zurück: „Bevor wir in die Landesliga aufgestiegen sind, hatte Werne 30 Jahre nicht in dieser Klasse gespielt.“ Über einen Rücktritt als Vorsitzender hatte Overmann schon länger nachgedacht, aber als der WSC nach sechs Jahren in die Bezirksliga abstieg, „wollte ich das sinkende Schiff nicht verlassen“. Doch das Schiff sank nicht. Denn: „Wir sind zusammengeblieben und so nicht zusammengebrochen, wie manch anderer Absteiger.“
Thomas Overmann geht als Tabellenführer der Bezirksliga 7
Besonders stolz ist Overmann auf die Leistung der Mannschaft in der laufenden Saison. Er hätte nicht gedacht, „dass wir – wie momentan – 35 Punkte Vorsprung auf den SV Herbern haben werden. Schließlich haben die auch mal mit uns in der Landesliga gespielt“. Daher ziehe er seinen Hut vor der Mannschaft, in der „jedes Rädchen zusammenpasst“.
Das Topspiel gegen den Tabellenzweiten aus Kamen ist für Overmann das letzte Spiel in offizieller Funktion. „Da wir in die Partie mit sechs Punkten Vorsprung gehen, werde ich als Tabellenerster mein Amt übergeben“, sagt Overmann. Obwohl „wir wegen der Zusammengehörigkeit das bessere Team sind“, ist der Aufstieg kein Muss. „Uns würde auch der zweite Tabellenplatz reichen“, erklärt der Fußball-Vorsitzende.
Thomas Overmann bleibt dem Werner SC erhalten
Seinen potenziellen Nachfolger, Geschäftsführer Dirk Abdinghoff, hat Thomas Overmann bereits im Hintergrund eingearbeitet. Dieser muss allerdings noch auf der Jahreshauptversammlung am Montag (22. April) als Fußball-Vorsitzender gewählt werden.
„Stan“ bleibt für den neuen Fußball-Vorsitzenden als Ansprechpartner und Unterstützer im Hintergrund tätig. „Ich werde nicht weg sein“, verspricht Overmann. Denn: „Ab dem 1. August bin ich Rentner, dann möchte ich nicht nur zweimal die Woche zum Wochenmarkt fahren. Ich kann mir ein Leben ohne Fußball gar nicht vorstellen.“
Daher möchte er sich weiterhin um das Sponsoring sowie um die Kabinen-Gestaltung und den Platz kümmern. Schließlich ist der Werner SC „mein Baby“, sagt Overmann, der aufgrund des Abschieds „eine sehr bewegende Zeit“ durchlebt.
