
© Patrick Fleckmann
Chris Thannheiser bekommt erneut seinen Derby-Moment: „Das pusht einen umso mehr“
Fußball
Es war eine Duplizität der Ereignisse aus dem Hinspiel. Wieder war Chris Thannheiser kurz vor dem Derby verletzt, wieder stand der Kapitän des Werner SC bei dem Duell in der Startelf.
Es war riesiger Jubel, der in der 90. Minute beim Werner SC ausbrach. Der Landesligist hatte im Derby gegen den SV Herbern mit 2:0 zur Halbzeit geführt, sich dann aber nochmal drei Gegentore gefangen. Sekunden vor Schluss gelang dann doch der Ausgleich – und wieder einmal war Chris Thannheiser der Matchwinner für den WSC.
Schon im Hinspiel wurde der Werner Kapitän zum Derby-Helden. Nachdem er wegen einem Achillessehnenanriss den Saisonstart verpasste, stand er pünktlich zum Derby wieder in der Startelf und erzielte das Tor des Tages beim 1:0-Sieg. Und nun bekam er auch im Rückspiel mit dem Last-Minute-Ausgleichstreffer seinen ganz persönlichen Derby-Moment.
Chris Thannheiser findet es „gut, dass Emotionen dabei sind“
Nachdem er nach seinem Tor in der 90. Minute kurz mit seinen Mannschaftskollegen gefeiert hatte, lief Chris Thannheiser im Schneeregen zu den Herberner Fans, feierte sich dort noch einmal und stichelte so gegen die gegnerischen Zuschauer. „Ich finde, das gehört dazu“, so Thannheiser. „Insgesamt finde ich es gut, dass Emotionen dabei sind und die Fans gegen einen sind. Das pusht einen umso mehr.“
Ein wenig trauerte Chris Thannheiser nach der Partie einem möglichen Sieg für seine Mannschaft dann doch hinterher. „Für uns ist das Unentschieden irgendwie schon zu wenig“, sagt der Kapitän. „Nach einem 2:0 dürfen wir eigentlich nicht mehr in die Bredouille kommen und noch das 2:3 kassieren.“
Für die drei Gegentore hat Thannheiser eine einfache Erklärung. „Das waren ja drei Standardtore – die kannst du immer kassieren“, sagt er. „Herbern hat viele große Leute, die in solchen Situationen immer treffen können. Im Fußball passiert das manchmal einfach.“
Dem Gegner will Chris Thannheiser da sogar ein Kompliment machen – schließlich habe der SVH in der zweiten Halbzeit Moral gezeigt. „Da muss man auch mal ein Lob an Herbern aussprechen“, sagt er. „Nach einem 0:2 so gegen uns zurückzukommen, muss man auch erstmal machen.“
Insgesamt kann der WSC-Kapitän dem Unentschieden gegen den Lokalkonkurrenten dann am Ende sogar auch etwas Positives abgewinnen. „Nachdem Herbern ziemlich spät das 3:2 geschossen hat, haben ja alle hier auf der Anlage geglaubt, dass die auf jeden Fall gewinnen“, so Chris Thannheiser.
Deswegen freut er sich umso mehr über seinen ganz persönlichen Derby-Moment. „Dann doch nochmal zu treffen und den Punkt zu machen, ist am Ende natürlich umso schöner. Für mich geht das Unentschieden deswegen insgesamt auch in Ordnung.“
Geboren im Münsterland, mittlerweile aber eng mit dem Kreis Unna verbunden. Immer auf der Suche nach spannenden Geschichten und Menschen. Seit 2018 bei Lensingmedia – erst als Sportredakteurin, seit 2023 in der Lokalredaktion.
