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„Bin da realistischer“: Ex-WSC-Spieler kehrt dem Fußball und der Oberliga erst einmal den Rücken
Fußball
Drei Jahre lang spielte ein Ex-WSC-Spieler in der Oberliga bei der Hammer SpVg. Nun kehrt er nicht nur dem Verein den Rücken, sondern auch dem Fußball im Allgemeinen. Das hat einen besonderen Grund.
Vor drei Jahren musste der Werner SC einen Abgang verkraften, der besonders schwer fiel. Von der Landesliga ging es für einen jungen Fußballer zwei Klassen höher in die Oberliga zur Hammer SpVg. Dort waren die vergangenen beiden Saisons, die der Klub auf dem letzten Tabellenplatz beendete, nicht immer leicht. Nun hört der Ex-WSC-Spieler vorerst ganz mit dem Fußball auf.
Die Entscheidung, der Oberliga in Hamm erst einmal den Rücken zu kehren, hat sich Dennis Klossek nicht einfach gemacht. Vor allem, weil er derzeit nicht verletzt, sondern kerngesund ist. „Ich habe länger überlegt, aber am Ende für mich den richtigen Schritt gemacht.“ Die annullierte Saison 20/21 war somit erst einmal die letzte, bei der er aktiv als Spieler dabei gewesen ist.
Berufliche Veränderung lassen Fußball nicht mehr zu
Der Grund für den Rückzug ist eine berufliche Umorientierung. Der Ex-WSC-Spieler ist eigentlich gelernter Bankkaufmann, hat dann Anfang des Jahres aber den Weg zur Berufsfeuerwehr gefunden. Dort macht er nun seit April als Anwärter seine Ausbildung.

Vor seiner Zeit bei der Hammer SpVg spielte Dennis Klossek (links) erst in der U19 des SV Herbern und dann drei Jahre lang beim WSC. © Greis
Im September 2022 werde er dann vollausgebildeter Berufsfeuerwehrmann sein und solange soll Fußball vorerst keine Rolle spielen. Doch Klossek schließt nicht aus, danach noch einmal anzufangen. Ob es wirklich soweit kommt, hänge vor allem von seinem Beruf ab. „Ich werde dann im 24-Stunden-Dienst arbeiten und das muss ein Trainer auch erst einmal mitmachen wollen“, erklärt er.
Bei seinem alten Verein, der Hammer SpVg, wäre sein Coach damit durchaus klargekommen, weiß Klossek. Doch das Berufliche war dem 25-Jährigen einfach wichtiger als Sportliche. Hinzu kommt auch sein Körper, um den er sich sorgt.
Gesundheit steht neben dem Job an erster Stelle
Zum einen hatte er vor zwei Jahren erst einen Mittelfußbruch hinter sich gebracht. Und zum anderen sei für ihn die Verletzungsgefahr zu groß, wenn er nur sporadisch trainieren kann und dann bei den Spielen in der Oberliga am Wochenende trotzdem alles geben muss.
„Mir ist einfach wichtig, dass ich gesund bleibe. Und da war mir das Risiko ein bisschen zu groß, weiterhin Fußball zu spielen. Bevor ich mir da noch die Knie kaputt mache“, erklärt er. Dennis Klossek bezeichnet sich selbst auch als ein „bisschen realistischer“ in einer solchen Situation. „Ich bin ja immer noch Amateur. Und Profi werde ich nicht mehr“, erklärt der 25-Jährige.
Auch wenn das mit dem Ball zurzeit erst einmal zur Nebensache für Klossek wird, ganz wird er dem Fußball nicht fernbleiben. Sein Cousin Marcel Niewalda spielt in Werne beim WSC und er habe noch einige Fußball-Kumpels beim SV Herbern und in Hamm, zu denen er weiterhin Kontakt hat. Ab und zu fahre er auch zu den Spielen seines Ex-Vereins, dem Werner SC.
Seit 2016 hat mich der Lokaljournalismus gepackt. Erst bei der NRZ und WAZ gearbeitet, dann in Hessen bei der HNA volontiert. Nun bei den Ruhr Nachrichten als Redakteurin zu Hause. Wenn ich nicht schreibe und recherchiere, bin ich in den Bergen beim Wandern und Klettern unterwegs.
