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Benjamin Siegert ist der BVB-Schreck: „Dortmund wird sich im Halbfinale keine Blöße geben“
Fußball: DFB-Pokal
Zwei Mal besiegte Benjamin Siegert im DFB-Pokal als Außenseiter Borussia Dortmund. Im Gespräch erklärt er, warum die Sensation für Holstein Kiel am Samstag aber schwierig wird.
Die DFB-Pokal-Saison des Fußball-Zweitligisten Holstein Kiel ist wohl schon jetzt eine besondere. Bisher ist die Mannschaft ungeschlagen, warf sogar den Rekordmeister FC Bayern München im Elfmeterschießen aus dem Wettbewerb. Im Halbfinale geht es am Samstag nun gegen Borussia Dortmund.
Benjamin Siegert, aktuell Trainer des SV Herbern, kann zumindest ein bisschen nachvollziehen, wie sich die Kieler aktuell fühlen. Auch er stand in seiner Profi-Laufbahn zwei Mal Borussia Dortmund im DFB-Pokal gegenüber - jeweils als Außenseiter.
Benjamin Siegert ist wohl der absolute BVB-Schreck
Doch nach den beiden Spielen kann man wohl mit Recht behaupten: Benjamin Siegert ist wohl der absolute BVB-Schreck. Sowohl mit den Amateuren des VfL Wolfsburg 2001 als auch mit Eintracht Braunschweig 2005 besiegte er den BVB als Außenseiter.
„Das waren schon wirklich richtig geile Spiele und für mich auch ganz besondere Erinnerungen“, sagt Benjamin Siegert heute. „Man erinnert sich ja an viele Spiele zurück, aber diese Partien im DFB-Pokal sind schon besonders, weil es eben auch Sensationen waren.“
In beiden Spielen hatte er wohl auch die ganz großen Superstars als Gegner auf der anderen Seite des Spielfelds. „Das waren dann so Leute wie Rosicky, Koller, Weidenfeller. Das ist Wahnsinn“, sagt Siegert und lacht. „Die waren ja alle besser, schneller, schöner als ich.“
„Das flößt einem schon ordentlich Respekt ein“
An eine Situation erinnert sich Benjamin Siegert noch besonders genau zurück. „Ich stand dann da im Spielertunnel als mittelgroßer Spieler neben einem Zwei-Meter-Riesen wie Jan Koller“, sagt er. „Das flößt einem schon ordentlich Respekt ein.“
Aber wie klappt es denn nun, eine Mannschaft wie den BVB zu schlagen? „Natürlich stimmt das schon: Man hat als Außenseiter nichts zu verlieren“, so Siegert. „Aber wenn man sich für so ein Spiel qualifiziert, hofft man doch immer ein bisschen.“
Dennoch weiß auch Benjamin Siegert: Borussia Dortmund ist auch gegen Holstein Kiel der große Favorit. „Die werden sich im Halbfinale natürlich nicht die Blöße geben und haben das Finale im Kopf. Da wird es für Kiel schon brutal schwer“, so der Herbern-Trainer.
Unmöglich ist die Sensation aber natürlich nicht. „Wenn Kiel lange die Null hält, mindestens bis zur Halbzeit, wird es für Dortmund schon brutal ekelig“, sagt Benjamin Siegert. „Dann kann Kiel die Überraschung natürlich auch irgendwie schaffen.“

Auch gegen Robert Lewandowski und den FC Bayern München spielte Benjamin Siegert im DFB-Pokal. © imago
Aber Benjamin Siegert erinnert sich natürlich nicht nur an die Spiele gegen Borussia Dortmund. „Ich habe zum Beispiel auch mit Preußen Münster gegen den FC Bayern München gespielt“, sagt er. „Da hatte ich mir zwei Wochen vorher einen Muskelfaserriss zugezogen.“
In der Partie wurde er dann für die letzten 20 Minuten eingewechselt. „Eigentlich hätte ich wohl nicht spielen dürfen“, sagt Siegert. „Aber wenn man gegen Bayern spielen darf, dann beißt man natürlich nochmal doppelt auf die Zähne.“ Und auch, wenn Benjamin Siegert diese Partie nicht gewonnen hat - gelohnt hat es sich wohl trotzdem.
Geboren im Münsterland, mittlerweile aber eng mit dem Kreis Unna verbunden. Immer auf der Suche nach spannenden Geschichten und Menschen. Seit 2018 bei Lensingmedia – erst als Sportredakteurin, seit 2023 in der Lokalredaktion.
