Platzverweis, Elfmeter, Einspruch: Derby zwischen SV Herbern und WSC hatte ein Nachspiel

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Platzverweis, Elfmeter, Einspruch: Derby zwischen SV Herbern und WSC hatte ein Nachspiel

rnVor 10 Jahren

Derbys zwischen dem SV Herbern und dem Werner SC gab es mittlerweile viele. Eins - damals noch mit der zweiten Mannschaft des SVH - dürfte den Verantwortlichen besonders im Kopf geblieben sein.

Werne, Herbern

, 03.03.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ein Spiel dauert 90 Minuten - diese Phrase hört man im Fußball oft. Dass ein Spiel aber auch mal ein halbes Jahr dauern kann, wissen einige Spieler und Verantwortliche des SV Herbern und des Werner SC ziemlich genau - spätestens seit einem Derby vor zehn Jahren.

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Damals spielten der SV Herbern II und der Werner SC noch im Altkreis Lüdinghausen in der Kreisliga A gegeneinander. Der Werner SC spielte in der Saison 2010/2011 schon oben mit, stieg am Ende auch auf. Die Zweite des SV Herbern dümpelte im Mittelfeld der Liga rum. Wer im Hinspiel-Derby am Siepenweg in Herbern Favorit war, war ziemlich klar.

Ein Strafstoß wurde zum Mittelpunkt des Derbys

Doch es kam anders. Der SV Herbern konnte gut mithalten und ging schon in der ersten Halbzeit durch Markus Hohefeld und Michael Aschhoff mit 2:0 in Führung. Richtig turbulent wurde es aber in der zweiten Halbzeit: Wernes Hisham Saado beleidigte den am Boden liegenden Patrick Wilcock mit Schimpfwörtern, sah dafür die Rote Karte. „Ich habe mich damals direkt nach dem Spiel bei Patrick entschuldigt. Wir waren schnell wieder gut miteinander und haben sogar ein paar Jahre später nochmal zusammen gespielt“, erklärt Saado.

Dominik Reher war damals der Kapitän des SV Herbern II.

Dominik Reher war damals der Kapitän des SV Herbern II. © Tina Nitsche

Soweit, so gut. Allerdings: Neben dem Platzverweis entschied Schiedsrichter Kevin Pohl auf Elfmeter - schließlich stand Saado im Strafraum, lautete die Begründung. Marcus Hohefeld verwandelte zum 3:0. Und der Werner SC protestierte. Nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch danach am Grünen Tisch. Der Konsens: Es hätte indirekten Freistoß geben müssen.

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Dominik Reher, heute Geschäftsführer des SV Herbern, war damals Kapitän der zweiten Mannschaft. „Wir fanden es schon ein wenig unsportlich damals vom Werner SC. Wir waren in dem Spiel besser, auch ohne den Elfmeter. Aber wir haben es dann so hingenommen“, erinnert er sich.

Hisham Saado, der damals sogar Kapitän des Werner SC war, erklärt: „Wir haben ja damals Einspruch eingelegt, weil es für uns um etwas ging. Wir brauchten die Punkte, deswegen wollten wir es versuchen. Der SV Herbern war damals jenseits von Gut und Böse, die haben die Punkte nicht so dringend gebraucht.“

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Und im ersten Moment hatte der Werner SC sogar Erfolg. Nach unzähligen Sportgerichtsverhandlungen wurde die Partie neu angesetzt - am 1. Mai 2011. „Da haben wir uns dann auch nicht lumpen lassen und hatten zum Beispiel Christof Zilligen aus der ersten Mannschaft dabei. Da hatten wir dann eine gute Truppe auf dem Rasen“, sagt Reher, der selbst verletzungsbedingt nicht spielen konnte.

Doch trotz allem Hin und Her: Am Ende nahm das Spiel für den SV Herbern II ein gutes Ende. Denn auch die zweite Partie ging gut für die Mannschaft von Bernd Löcke aus. Mit 3:2 siegte die Mannschaft, konnte den Aufstieg des Werner SC damit aber nicht mehr verhindern. Also: Ein Spiel geht 90 Minuten. Aber manchmal eben auch ein halbes Jahr.

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