
Alexander Reher vom SC Capelle (l.) und Patrick Broszat vom FC Nordkirchen II wollen in der Kreisliga B3 Münster eine gute Rolle spielen. © Nico Ebmeier
Aufstiegskampf in der Kreisliga B3 Münster (1) – ein Name wird immer wieder als Favorit genannt
Fußball
Drei Mannschaften aus Nordkirchen, dazu ein Absteiger als Wundertüte und mehrere Teams im Umbruch. Die Kreisliga B3 Münster dürfte im kommenden Jahr für viel Spaß und Spannung sorgen.
Aus neutraler Sicht war die vergangene Fußball-Saison in der Kreisliga B3 eine langweilige Spielzeit. Angeführt vom überragenden 38-Tore-Mann Jan Hendrik Möller stieg GW Amelsbüren in die A-Liga auf, nur gegen den Ligazweiten FC Nordkirchen II ließen die Grün-Weißen einmalig Punkte liegen und wurden so von der perfekten Spielzeit getrennt.
In der kommenden Saison ist Amelsbüren aber eben nicht mehr dabei und so könnte sich ein Aufstiegskampf entwickeln, der extrem viel Spannung verspricht. Gerade weil die meisten Titelanwärter aus einer ähnlichen Region kommen. Natürlich ist der FC Nordkirchen II einer der Favoriten in der Kreisliga B3, aber auch die Gemeindenachbarn vom SC Capelle und vom SV Südkirchen sowie der Werner SC II und Absteiger Davaria Davensberg dürften eine Rolle spielen.
Die Abschlusstabelle der Spielzeit 2021/22 zeigte schon im Sommer, wie knapp die Liga werden kann. Den Titel „Best of the Rest“ angelte sich zwar die FCN-Zweite sehr souverän, dahinter trennten den Tabellen-Dritten und -Siebten gerade einmal drei Pünktchen.
Werner SC II im Umbruch, SC Capelle als Verfolger
„Es ist eine Lotterie in der neuen Saison“, schaut deshalb auch Nordkirchen-Coach Tobias Temmann in die Zukunft. „Davensberg kommt runter, Südkirchen und Capelle haben schon super Serien gespielt. Da werden die Karten neu gemischt.“ Gerade Davaria Davensberg dürfte die große Wundertüte sein, nachdem das Team zwar als A-Liga-Absteiger als Favorit zählen dürfte, aber einen großen Umbruch hinter sich hat.

Mondrian Runde (r.) vom Werner SC II und Florian Knittel vom SV Südkirchen gehören nicht zu den Aufstiegs-Favoriten. © Jura Weitzel
„Das ist aktuell eher ein Wunschtraum“, verrät Tino Grote, Sportlicher Leiter beim ehemaligen A-Ligisten. „Wir sind aktuell erstmal froh, dass wir eine vernünftige Mannschaft auf die Beine stellen können. Es ist dann doch etwas mehr zusammengebrochen, als wir erwartet hatten.“ Nur neun Spieler aus dem Kader der Vor-Saison laufen auch in der B-Liga für Davaria auf. „Ich denke, mit Davensberg ist eine Mannschaft abgestiegen, die nach oben möchte. Die werden ein starker Konkurrent sein“, glaubt Deniz Sahin, Trainer des SV Südkirchen, dennoch.
Also wollen sowohl der letztjährige Zweite als auch der Absteiger nichts vom Favoriten-Status wissen? Das sehen die Trainer-Kollegen zumindest im Fall des FCN ein wenig anders. „Realistisch gesehen wird Nordkirchen etwas auffahren. Die haben den zweiten Platz mit großem Abstand geholt und gezeigt, dass sie ein Wort mitsprechen wollen“, erklärt beispielsweise Reinhard Behlert, Trainer des SC Capelle, der sein Team aber damit keineswegs aus der Meisterverlosung ziehen möchte. „Wenn man mich fragen würde, ob wir aufsteigen wollen, würde ich sofort ja sagen“, sagt Behlert.
Vom Aufstieg will die zweite Mannschaft des Werner SC dagegen überhaupt nichts wissen, darauf angesprochen lacht Neu-Coach Janis Leenders erst einmal: „Ich sage es ganz klar, dass ich uns in der nächsten Saison nicht um den Aufstieg spielen sehe. Wir haben eine sehr junge Truppe und haben ein paar Spieler aus der Dritten hochgezogen, die wir erstmal ranführen müssen.“
Der WSC-Trainer nennt drei Namen, wenn es um den Titel in der B3 geht: „Nordkirchen und Senden werden eine gute Rolle spielen. Sie spielen mit ihren ersten Mannschaften in der Landesliga und möchten wahrscheinlich jetzt auch mit der Zweiten hochgehen. Davensberg kann ich schwer einschätzen, sie kommen aus der Kreisliga A und dürften deshalb oben mitspielen. Aber am Ende ist die A-Liga auch immer etwas anderes als die Kreisliga B.“
Davaria Davensberg glaubt an ein Duell zwischen VfL Senden II und FC Nordkirchen II
In Davensberg geht man auch von Senden II und Nordkirchen II als Aufstiegsfavoriten aus. „Nordkirchen war letztes Jahr das einzige Team, das irgendwie an Amelsbüren schnuppern konnte und Senden spielt schon seit Jahren immer eine gute Rolle. Sie werden bestimmt auch aus der Landesliga Unterstützung bekommen“, glaubt Tino Grote.
Zumindest am Schloßpark möchte man diese Rolle dennoch weiterhin gerne abgeben. „Wir wollen zwischen Platz drei und fünf landen. Wir sind zwar souverän Zweiter geworden, aber man weiß nie, was kommt. Jetzt vom Aufstieg zu reden, ist zu früh“, so Tobias Temmann. So richtig will also keiner als klare Nummer eins in die neue Spielzeit gehen.
Gebürtig aus dem wunderschönen Ostwestfalen zog es mich studienbedingt ins Ruhrgebiet. Seit ich in den Kinderschuhen stand, drehte sich mein ganzes Leben um Sport, Sport und Sport. Mittlerweile bin ich hierzulande ansässig geworden und freue mich auf die neuen Herausforderungen in der neuen Umgebung.

Ist zum Studium ins Ruhrgebiet immigriert - und geblieben. Vielseitig interessiert mit einer Schwäche für Geschichten aus dem Sport, von vor Ort und mit historischem Bezug.
