
Die Handballer des TV Werne waren nach der Partie sichtlich enttäuscht über ihre Niederlage. © Günther Goldstein
Aufstiegshoffnungen geplatzt: Handballer des TV Werne verlieren Halbfinale
Handball
Nach einer herausragenden Saison spielten die Bezirksliga-Handballer des TV Werne am Donnerstag das Halbfinale ihrer Aufstiegsrunde – mit einem bitteren Ende.
Die Aufstiegshoffnungen für die Handball-Herren des TV Werne sind nach der 23:25-Niederlage am Donnerstag gegen den TV Ennigerloh vorbei. In einer vollen Halle vor tollem Publikum entschieden am Ende in einem ausgeglichenen Spiel Kleinigkeiten.
Aufstiegsrunde
TV Werne – TV Ennigerloh
23:25 (13:13)
Die Rahmenbedingungen hätten für den TV Werne nicht besser sein können. In einer vollbesetzten Halle mit knapp 350 Zuschauern empfingen die Werner in eigener Halle den TV Ennigerloh.
Wernes Trainer Axel Taudien offenbarte vor dem Spiel, dass wohl die Mannschaft gewinnen wird, die am Ende die geringere Nervosität hat. Ob die Vorhersage eingetreten ist? Schwer zu sagen. Aber starten wir bei Spielbeginn.
Die Werner Mannschaft, angefeuert vom Publikum, ging voll fokussiert in die Partie und erwischte einen guten Start in der Anfangsphase. Tobias Jäger eröffnete nach 39 Sekunden das Werfen um die Chance ins Aufstiegsfinale. Beide Mannschaften agierten in der Anfangsphase überlegt. Werner traf zunächst besser.

Rund 350 Zuschauer waren in die Linderthalle gekommen. © Günther Goldstein
Tobias Schüttpelz brachte die Gastgeber mit einem wuchtigen Treffer zu einer 6:4-Führung. Nach dem Ennigerlohs Vincent Barth einen Siebenmeter verwarf, traf Jonas Thiemann im direkten Gegenzug zum 7:4 für Werne. Ennigerlohs Trainer reagierte und zog die Auszeit, um den Werner ein bisschen den Schwung zu nehmen und seine Mannschaft wieder in die Spur zu bringen.
Er fand die richtigen Worte. Die Gäste starteten die Aufholjagd. In dieser wurde es allerdings einmal kurz unsportlich, als Ennigerlohs Lennart Kleingrewe einen Konter mit einem Foulspiel unterband. Das Schiedsrichtergespann stellte den Spieler mit der Roten Karte vom Feld. Für Ennigerloh bedeutete die Disqualifikation allerdings kein Bruch in ihrem Spiel.
Als Ennigerlohs Sven Helmig in der 20 Minute zum 8:8-Ausgleich kam, drehten die Gäste nach einem verworfenen Siebenmeter für Werne die Partie auf 9:8 für Ennigerloh (24.). Spätestens jetzt war die Partie wieder völlig offen. Beide Teams lieferten sich bis zur Pause einen offenen Schlagabtausch. Es war das zu erwartende hart umkämpfte Spiel, dass mit dem Stand von 13:13 in die Pause ging.
Hier kam Werne wieder besser aus der Partie. Treffer von Tobias Schüttpelz und Thiemann ließen die Werner Zuschauer wieder auf einen Punkteausbau hoffen – 15:13. Ennigerloh blieb aber immer wieder dran. Als der starke Jäger in der 49. Minute seinen neunten Treffer zum 22:20 erzielte und Ennigerloh im Gegenzug zum Anschluss traf, nahm Wernes Taudien eine Auszeit. Er schwur sein Team auf die Schlussphase ein, die nochmal Spannung versprach.
In der Schlussphase scheiterten die Werner allerdings an ihren Abschlüssen, die sie verwarfen oder Ennigerlohs Torhüter stark parierte. Nachdem die Werner nach der Auszeit zunächst ohne Treffer blieben, traf Ennigerloh in der Folge zweimal – 22:23. Wernes Alexander Gröblinghoff glich nochmal aus, doch Ennigerloh hatte die Nerven und das Momentum auf ihrer Seite. Sven Helmig und Dominic Zert trafen für die Gäste in der Schlussminute.
Werne war in den Abschlüssen zu nervös und unkonzentriert und leistete sich zu viele Fehler in der Offensive. Die Folge: Ennigerloh ging mit 25:23 als Sieger vom Platz. Die Werner waren nach der Partie ziemlich enttäuscht über das Aus im Halbfinale.
Trainer Axel Taudien fand zunächst lobende Worte: „Wir haben eine tolle Saison gespielt. Ein Aufstieg wäre die Krönung gewesen, aber auf die Leistung, die uns dieses Spiel überhaupt ermöglicht hatte, können wir stolz sein.“
Und wo macht der Trainer die heutige Niederlage fest? „Ennigerloh war in der entscheidenden Phase einfach abgeklärter als wir. Vielleicht war es die von mir angesprochene Nervosität, weil die Halle auch sehr voll war und von den Zuschauern ordentlich Stimmung gemacht wurde. Da war der ein oder andere vielleicht etwas nervöser als sonst. Wir haben unsere zahlreichen Chancen einfach nicht genutzt. Aber ich kann mit der Niederlage absolut umgehen. Alles ist in Ordnung. Glückwunsch an Ennigerloh.“