Das kurze Intermezzo von Andreas Zinke (65) beim Werner SC ist beendet. Am Sonntag, vor dem Spiel gegen den SV Dorsten-Hardt (1:1), verabschiedete die Mannschaft Zinke, der seit Mitte Oktober als Co-Trainer unterstützte. Er sollte Sebastian Schnee beratend zur Seite stehen und seine Erfahrung teilen. Als kleines Dankeschön überreichte der Fußball-Vorsitzende Dirk Abdinghoff ihm einen „Werne Gutschein“. Der Gutschein ist eine Wertschätzung für die Verdienste des Physiotherapeuten. Bis zu seiner Entlassung 2013 war er bereits viele Jahre Cheftrainer des WSC, damals noch in der Bezirksliga und der Kreisliga A. Da habe es keine Verabschiedung gegeben, sagt Zinke lachend. Und selbst wenn, dann wäre er da wohl nach seiner Entlassung auch nicht hingegangen.
Andreas Zinke blickt positiv zurück
Auf die knapp zwei Monate, die er nun beim WSC dabei war, blicke er „absolut positiv“. Die Mannschaft hätte die Bereitschaft gezeigt, Sachen anzunehmen und zu verändern, die der 65-Jährige ihnen mitgab. Auch bei den Spielen coachte er mit. Auf einem Campingstuhl neben der Trainerbank sitzend gab er den Spielern Anweisungen, wenn er es für nötig hielt. „Klar musste man sich an mich gewöhnen. Für mich war es dahingehend gut, dass wir gegen Hamm (2:1, Anm. d. Red.) mit dem Erfolg unsere beste Leistung gezeigt haben.“ Auch bei den Niederlagen in Ahaus (1:2) und Ibbenbüren (0:2) sei der Auftritt aus seiner Sicht gut gewesen.

„Mir hat es Spaß gemacht. Wenn ich etwas bewegen konnte, dann war es gut.“ Es sei auch darum gegangen, dem Verein ein wenig Luft in der Trainersuche zu verschaffen. Die Amtszeit von Sebastian Schnee war in der spielfreien Woche nach dem Sieg gegen die Hammer SpVg kurzfristig beendet worden. Es gab die Möglichkeit, Lars Müller zu verpflichten und die nahm der Verein wahr. Schnee lehnte anschließend das Angebot ab, als Co-Trainer unter Müller zu arbeiten.
„Ich hätte mir gewünscht, dass Sebastian geblieben wäre. Ich fand, das hat gut harmoniert und wäre für beide Seiten etwas geworden. Seine Entscheidung ist aber auch nachvollziehbar“, sagt Zinke.
Andreas Zinke ist vom Klassenerhalt überzeugt
Die Mannschaft und der Verein stünden jedoch im Vordergrund und da müsse man auch mal andere Belange unterordnen, findet er. An den Klassenerhalt in der Landesliga glaubt Zinke fest. Besonders zuversichtlich mache ihn, dass einige Verletzte in der Rückrunde voraussichtlich wieder zur Verfügung stehen. Darunter die Langzeitverletzten Chris Thannheiser, Henry Poggenpohl, Colin Lachowicz und Leon Becker. Dazu auch Kapitän Yannick Lachowicz, der sich gegen den FC Epe verletzte, und Moataz Omar, der sich in Ibbenbüren das Schlüsselbein gebrochen hatte. „Der Kader wird deutlich stärker. Sie werden mit viel mehr Feuer arbeiten können. Das wird man im Training und im Spiel merken. Ich bin zuversichtlich, dass sie im Verbund mit Lars den Klassenerhalt schaffen.“

Über das Engagement des Ex-Profis Müller musste Zinke zunächst lachen. „Vor ein paar Monaten standen wir noch zusammen auf dem Golfplatz und haben beide gesagt, nicht mehr im Fußball arbeiten zu wollen.“ Und plötzlich gaben sie sich beim WSC wieder „die Klinke in die Hand“. Doch für Andreas Zinke ist das Kapitel Fußball damit wohl endgültig beendet. „Das war eine Ausnahme. Ich habe zu keinem anderen Verein so eine Verbindung, bei dem man mich dafür überzeugen könnte.“
Zumindest als Zuschauer am Lindert werden ihn die Spieler aber auch in der Rückrunde regelmäßig zu Gesicht bekommen. Besonders dann, wenn es „in die heiße Phase geht“.