
© Johanna Wiening
Als Spieler gekommen, als Trainer gebraucht - Winterneuzugang will den SV Stockum in der Liga halten
Fußball
Im Winter verpflichtete der Fußball-Kreisligist SV Stockum zwölf neue Spieler. Einer davon ist mittlerweile Co-Trainer - und verrät, wie das große Problem des SV Stockum gelöst werden kann.
Der Fußball-Kreisligist SV Stockum durchlebt in dieser Spielzeit eine wahre Horrorsaison. Mit nur zwei Punkten nach 16 Spielen steht der SV auf dem letzten Tabellenplatz. Helfen könnte da ein Winterneuzugang, der mittlerweile Co-Trainer geworden ist.
Eigentlich hatte Leonardo Amoresano seine Fußballaufbahn als Spieler schon beendet. Der 42-Jährige war in der vergangenen Zeit eher als Co-Trainer in Erscheinung getreten und stand kaum noch als Spieler auf dem Platz.
Als er im Winter einen Anruf von seinem alten Bekannten Miles Gottschlich (Trainer des SV Stockum) bekam, der ihn nach einer Aushilfe im Mittelfeld fragte, sagte Amoresano dann aber doch zu .„Ich habe ihm allerdings auch schon damals gesagt, dass ich mal schauen muss, wie viel ich fitnesstechnisch überhaupt spielen kann“, sagt Amoresano.
Und so zeichnete sich für den 42-Jährigen recht schnell ab, dass er dem SV Stockum vor allem an der Seitenlinie helfen würde - und zwar zusammen mit seinem alten Bekannten Miles Gottschlich.
„Das hat sich mit der Zeit so ergeben“, erzählt Leonardo Amoresano. „Er hatte mich schon so als Vertrauensspieler gesehen und mich in der ein oder anderen Situation um Hilfe gebeten. Und dann hat sich das mit der Zeit verselbstständigt“, so Amoresano, dem im Oktober auch Trainerposten bei zwei anderen Kreisliga-Mannschaften angeboten wurden.
Eine klare Rangordnung gibt es im Trainergespann Amoresano-Gottschlich nicht. „Wir sind eigentlich gleichberechtigt. Es ist nicht so, dass einer da jetzt mehr entscheiden darf als der andere“, erklärt Miles Gottschlich. Deswegen würden er und Amoresano die Bezeichnung „Co-Trainer“ eigentlich auch eher ablehnen, so Gottschlich.

Leonardo Amoresano steht nur noch im Notfall für den SV Stockum auf dem Platz. © Johanna Wiening
Wenn Not am Mann ist, hilft Leonardo Amoresano aber weiterhin auch als Spieler aus - zuletzt stand er beim Spiel der Stockumer gegen Eintracht Werne (1:6) im Kader. Für die Zukunft sieht Amoresano sich allerdings in der Rolle des „reinen“ Trainers arbeiten.
Ob er das dann weiterhin auch beim SV Stockum tun wird, weiß Amoresano noch nicht. „Aber prinzipiell spricht da von meiner Seite aus wenig gegen. Ich spüre schon eine Verbundenheit zu dem Verein, da würde ich mich freuen, wenn ich hier auch in der kommenden Saison als Trainer arbeiten könnte“, erklärt Amoresano, der schon zwischen 2004 und 2007 Spieler bei Stockum war.
Nun gilt es für ihn und Miles Gottschlich aber erst einmal, in der laufenden Saison noch irgendwie den Abstieg abzuwenden. Fünf Punkte beträgt der Abstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz. „Aber ich glaube an die Jungs. Die haben halt teilweise Konditionsprobleme, weil sie eine lange Pause hatten. Das versuchen wir aufzuarbeiten“, sagt Amoresano.
Jeder gehe aber an sein Maximum und tue, was er könne, so der 42-Jährige. Das wird auch nötig sein für das kommende Ligaspiel gegen den TSC Hamm (Sonntag, 15 Uhr). „Das wird wieder so eine typisches David-gegen-Goliath-Aufgabe. Aber auch die Herausforderung nehmen wir an und versuchen, das beste daraus zu machen“, meint Amoresano.