Abdullah Sahin mit Manipulations-Vorwurf gegen Schiedsrichter „Wer schützt denn uns Spieler?“

Abdullah Sahin mit Manipulations-Vorwurf gegen Schiedsrichter: „Wer schützt eigentlich uns Spieler?“
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Es ist ein Kreisliga-Remis, das nicht aufgrund seiner sportlichen Geschehnisse in Erinnerung bleibt. Das 3:3-Unentschieden zwischen der SG Bockum-Hövel II und Eintracht Werne Mitte November schreibt nämlich besonders wegen der Rote Karte von Stürmer Abdullah Sahin weitere Geschichten. Seit dieser Woche ist klar, dass der Werner Fußballer nach seiner Beleidigung gegen den Schiedsrichter zehn Spiele gesperrt ist.

Abdullah Sahin fehlt Eintracht Werne zehn Spiele lang

Der Angreifer selbst erfuhr erst im Telefonat mit dieser Redaktion von der harten Strafe und sofort war ihm die Unzufriedenheit darüber anzumerken. „Für sowas zehn Spiele Sperre bekommen, ist unglaublich. Ich spiele seit 30 Jahren Fußball und war immer ein fairer Sportsmann. Wenn ich jetzt wirklich zehn Partien gesperrt werde, mache ich in dieser Saison gar kein Spiel mehr. Das kann ich jetzt schon sagen“, wird Abdullah Sahin deutlich.

Nach einer Gelben Karte gegen seinen Kapitän Enes Akyüz wegen Meckerns hatte der Eintracht-Stürmer sehr deutlich seinen Unmut darüber auf Türkisch geäußert. Der ebenfalls Türkisch sprechende Schiedsrichter hatte die wohl beleidigenden Äußerungen aufgefasst und im Sonderbericht notiert. Vor dem Kreissportgericht wurde das noch mal neu aufgefahren und dann die harte Strafe gegen den Evenkämper ausgesprochen.

Darauf angesprochen nennt Abdullah Sahin harte Vorwürfe in Richtung des Unparteiischen Ferhat Kaya: „Der Schiedsrichter hat wirklich auf beiden Seiten extrem schlecht gepfiffen. Nachdem er Enes dann die Gelbe Karte gegeben haben, hat er gesagt: ‚Seid froh, dass ich euch ein Abseitstor geschenkt habe.‘ Als ich das gehört habe, war ich komplett schockiert. Ich verliere lieber, als mit Unrecht zu gewinnen oder einen Punkt zu holen.“

Daraufhin fluchte der Werner, was der Schiedsrichter auch wortgenau in seinen Sonderbericht aufnahm. „Ich habe ihm auf Türkisch gesagt, dass Gott ihn bestrafen möge, dass er so ein Spiel manipuliert. Das ist aber nicht religiös gemeint, sondern eher so ein türkischer Ausdruck“, meint Sahin. Für eine Zehn-Spiele-Sperre reiche das seiner Meinung nach auf keinen Fall.

„Ich bin kein Typ, der Schiedsrichter beleidigt. Das brauche ich gar nicht. Emotionen sind schön und gut und ich habe mich auch sehr aufgeregt, aber der Schiedsrichter selbst war mir in diesem Moment völlig egal. Es kann einfach nicht sein, dass er ein Spiel so pfeift. Der soll unparteiisch sein“, macht der Werner deutlich.

„Man hört heutzutage so oft, dass Schiedsrichter angegangen und bedroht werden. Aber in solchen Momenten frage ich mich: Wer schützt eigentlich die Spieler? Mit solchen Schiedsrichtern macht Fußball keinen Spaß mehr.“

Manipulations-Vorwürfe gegen Schiedsrichter

Nach den schweren Vorwürfen des Eintracht-Stürmers wollten wir den Schiedsrichter Ferhat Kaya mit den Aussagen konfrontieren. Der Unparteiische pfeift eigentlich im Fußballkreis Beckum, wo Hendrik Rottkord dem Kreis-Schiedsrichter-Ausschuss (KSA) vorsitzt.

Stellvertretend für Ferhat Kaya erklärt dieser: „Nachdem ich mir die Eintragungen genau durchgelesen habe, sehe ich keinen Grund, dass sich der Schiedsrichter äußern muss. Diese Aussagen kommen einfach durch den Frust des Spielers zustande und haben natürlich keinerlei Hintergrund.“

Was nun genau gesagt worden ist, wird wohl erstmal weiterhin nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Sicher ist jedoch, dass Abdullah Sahin den Evenkämpern die nächsten zehn Spiele fehlen wird. Auch im Jahresabschluss am kommenden Sonntag, 14.30 Uhr, gegen Westfalia Rhynern II muss der A-Ligist deshalb im Angriff ohne den vielleicht besten Stürmer der vergangenen Jahre auskommen.