Marvin Kemmann war am Wochenende nicht zu überwinden.

© Johannes Oetz (A)

„Trainer kann auch so eine Kiste geben“: Fast zweijährige Durststrecke endet beim PSV Bork

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Beim PSV Bork endet eine Durststrecke, die fast zwei Jahre andauerte. Der Trainer, der daran nicht unbeteiligt ist, freut sich. Einen „Verlierer“ beim Kunststück gibt es aber doch.

Bork

, 13.10.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Siege stehen an oberste Stelle, das ist selbsterklärend. Dennoch hatte Sanmi Ojo in der Vergangenheit auch etwas zu meckern, selbst wenn der PSV Bork die Spiele für sich entschied. Der Spielertrainer des Fußball-B-Ligisten sprach zuletzt davon, dass es für seinen Geschmack zu viel Spektakel sei, wenn seine Mannschaft auf dem Platz stehe. Am vergangenen Wochenende gab es nun aber einen Sieg, der ganz nach dem Geschmack Ojos war.

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Beim 3:0-Sieg des SuS Lünern hielt die Ojo-Elf die Null. Endlich, muss man sagen, denn der letzte Liga-Sieg ohne Gegentor datiert vom 8. Dezember 2019. 672 Tage konnte der PSV Bork nicht das Gefühl genießen, ein perfektes Defensiv-Spiel abgeliefert zu haben.

Sanmi Ojo freut sich über ersten Sieg ohne Gegentor des PSV Bork

„Wir haben im Verbund verteidigt“, freute sich Ojo nach der Partie am Sonntag, „das fing schon vorne an.“ Und es hielt bis ganz hinten, wo Marvin Kemmann das Tor des PSV hütete. Der freute sich mit seinem Trainer mit: „Wir haben nichts anbrennen lassen. Der Gegner hatte nur eine gute Chance. Wir haben als Team funktioniert.“

Der Schlussmann war glücklich, das Feld endlich einmal ohne Gegentreffer verlassen zu haben, stellte jedoch die Mannschaftsleistung in den Vordergrund: „Es ist ein Supergefühl, aber das ist es nicht nur für mich, sondern für die ganze Mannschaft. Es ist eine Bestätigung für das gesamte Team, das als Ganzes eine souveräne Leistung abgeliefert hat.“ Es sei eines der besten Spiele gewesen, seit er in Bork sei.

Hendrik Hamelmann unterlag seinem Torwart-Kollegen im internen Wettbewerb um die erste Weiße Weste.

Hendrik Hamelmann unterlag seinem Torwart-Kollegen im internen Wettbewerb um die erste Weiße Weste. © Jura Weitzel

Ojo, der schon seit Wochen immer wieder davon sprach, genervt zu sein, dass es mit der Weißen Weste nicht klappt, rief kurzerhand einen internen Wettbewerb zwischen seinen Torhütern aus, in dem es darum geht, wer das Tor sauber hält. Diesen hat Kemmann vor Hendrik Hamelmann, mit dem er sich abwechselt, gewonnen.

Kiste Bier spielt eine Rolle

Kurz vor dem Spiel – seit einigen Wochen hatte es trotz des Wettbewerbs noch nicht geklappt – griff Ojo zu einem Kunstgriff, der einen Anteil an der Teamleistung gehabt haben könnte. „Ich habe mich eingemischt und gesagt, dass derjenige, der zuerst zu Null spielt, eine Kiste Bier kriegt.“ Prompt klappte das. „Wenn das jeden Sonntag so läuft, gebe ich gerne eine Kiste“, meint Ojo noch mit einem Lachen.

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Kemmann sagte aber, das sei nicht entscheidend gewesen. „Es ist ein schöner Zusatzanreiz, aber der Anspruch ist immer, dass wir kein Tor kassieren. Es ist natürlich schön zu Null zu spielen, aber letztlich zählen Siege. Von daher kann Sanmi die Kiste auch mal so geben“, meint Kemmann mit einem Augenzwinkern.

Auch wenn er die Partie gegen Lünern als schöne Bestätigung für die erbrachte Leistung sieht, gelte es jetzt, an die Leistung anzuknüpfen. „Wir dürfen nicht überheblich werden. Der Fokus liegt jetzt darin, unsere Leistung zu halten“, meint Kemmann.

Hendrik Hamelmann kassiert Sprüche von Marvin Kemmann

Im kommenden Spiel könnte dann wieder Torwart-Kollege Hamelmann den Kasten hüten, mit dem sich Kemmann ausgezeichnet versteht. „Wir triezen uns im Training, dann ist man galliger. Aber das ist natürlich alles im Rahmen. Ich freue mich, wenn er gute Leistungen bringt.“

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Hamelmann ist übrigens so etwas wie der „Verlierer“ des Zu-Null-Spiels gegen Lünern – nicht, weil Kemmann die erste Weiße Weste holte, sondern aus einem anderen Grund: „Wenn wir nicht zu Null gespielt haben, gab es nach dem Training immer Sprüche. Jetzt darf nur noch er sich das anhören.“