Tim Fischmann vom PSV Bork nach langer Leidenszeit zurück Emotionales Startelf-Comeback

Von Fabio Desiderio
Tim Fischmann feiert emotionales Startelf-Comeback
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Eine Geschichte, die nur der Sport schreibt, ereignete sich beim PSV Bork. Beim Fußball-A-Kreisligisten wurde es am vergangenen Wochenende emotional und das nicht nur wegen des späten Siegtreffers zum 4:3-Endstand. Doch ein Happy End hat oft einen traurigen Anfang.

Vor rund drei Jahren zog sich Tim Fischmann einen Kreuzbandriss zu und musste sechs Monate pausieren. Nach der langen Leidenszeit dann der nächste sportliche Schicksalsschlag. Das Knie tat immer noch weh. Auch mit Biegen und Brechen wollte das Fußballspielen nicht funktionieren und so zwangen ihn die Schmerzen zu einer weiteren Operation.

Aufgrund der damaligen Corona-Zeit war es für Fischmann nicht so einfach, einen schnellen OP-Termin zu bekommen und somit wartete er lange. Nach der OP brauchte der Borker wieder einige Zeit, bis er wieder die Fußballschuhe schnüren konnte. Das wurde auch zur Kopfsache: „Ich habe überlegt, mit Fußball aufzuhören.“

PSV Bork brauchte Fischmann

Als Fischmann endlich wieder spielen durfte, warf ihn der Trainingsrückstand immens zurück. „Wenn du drei Jahre pausierst, dann fehlt dir wieder richtig viel. Das hat mich echt genervt“, so der eigentliche Außenbahnspieler, der trotzdem glücklich ist, wieder auf dem Platz zu stehen. „Die ersten Wochen waren nicht leicht. Ich war sehr lange raus. Ich musste mir echt den Allerwertesten aufreißen, um mich zurück zu kämpfen.“

Doch dann der plötzliche Anruf von Sanmi Ojo, Trainer des PSV Bork. „Ojo hat mich angerufen und gesagt: ‚Wir brauchen dich.‘ Das hat mich sehr gefreut. Ich habe für diesen Moment hart gekämpft.“ Doch es sollte nicht nur bei einem Kurzeinsatz bleiben. Ojo stellte einen Platz in der Startelf in Aussicht. „Das war ein unglaubliches Gefühl nach der langen Leidenszeit“, so Fischmann.

Dann war es so weit. Der Anpfiff ertönte und Fischmann stand auf dem Platz. Das erste Mal nach fast drei Jahren. Doch nicht auf seiner Stammposition. Ojo hatte etwas anderes mit ihm vor. „Sanmi meinte ich soll im Sturm spielen. Das ist normalerweise nicht meine Position. Aber ich bin schnell und sollte die Verteidiger anlaufen.“ Bei Fischmann nahmen seine Emotionen überhand. Voller Adrenalin sprintete der Flügelflitzer um sein Leben und bekam von Trainer Ojo eine Menge Lob.

Ojo lobt Fischmann für Einsatz

Die 75. Minute brach an und Fischmann wurde ausgewechselt. Beachtlich, wenn man bedenkt, dass der Langzeitverletzte nach so langer Zeit wieder in der Startelf stand. „Es weiß keiner so wirklich, wie ich das gemacht habe. Nicht mal ich selbst“, sagt Fischmann und lacht. Auch Ojo war überrascht und lobte den Spieler für seine aufopferungsvolle Art. Doch auch am Spielfeldrand war Fischmann kaum zu bremsen. Er fieberte bei dem spannenden Spiel mit und war kaum zu halten.

Kurz nach seiner Auswechslung dann das 3:3. Die Borker verspielten eine Zwei-Tore-Führung. Doch das Märchen war noch längst nicht zu Ende geschrieben. David Onweni, der sich zuletzt mit der Jokerrolle zufriedengeben musste, erzielte in der 84. Minute den Siegtreffer. „Wir sind alle auf den Platz gestürmt. Ich konnte mich kaum halten. Dieses Spiel war so unfassbar wichtig für mich“, sagt der emotional gerührte Fischer, dem ein Stein vom Herzen gefallen ist.

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