Steffen Göttker verletzt sich wohl schwer Keeper von GS Cappenberg ist „kurz weggetreten“

GS Cappenberg: Steffen Göttker verletzt sich wohl schwer
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Von außen wirkte es eigentlich wie eine normale Situation. In der Schlussphase der Partie zwischen GS Cappenberg und TuRa Bergkamen gibt es eine Ecke für die Gäste, die 2:3 im Fußball-A-Liga-Duell hinten liegen. GSC-Keeper Steffen Göttker sichert im Getümmel den Ball, geht dann aber zu Boden und bleibt liegen.

„Mein Gegenspieler kam aus dem toten Winkel, ich habe ihn nicht gesehen“, beschreibt der Torwart, wie er die Szene in Erinnerung hat. „Ich habe deswegen auch keine Schutzhaltung einnehmen können. Der Spieler ist mir dann ins linke Knie gefallen und hat mich wohl auch an der Schläfe getroffen. Ich war dann kurz weggetreten.“

Steffen Göttker versucht es nochmal

Nach mehreren Minuten Behandlungspause rafft sich Göttker noch einmal auf. „Wir konnten nicht mehr wechseln. Der Schiedsrichter hat gesagt, dass noch vier Minuten zu spielen sind. Da habe ich mir gesagt: ‚Die schaffst du noch‘“, erzählt Göttker. „Ich wollte die Jungs nicht im Stich lassen.“

Die Verletzung erweist sich dann aber doch als schwerer. Nachdem Göttker noch einen Ball aufgenommen hat, rückt er im Strafraum nach vorne. Schon da läuft er nicht rund. Beim Abschlag aus der Hand durchzieht dann ein lauter Schrei den GSC-Sportpark, der 27-Jährige bricht zusammen. „Als ich das Bein belastet habe, hat es sofort nachgegeben“, so Göttker. „Ich habe einfach nicht gemerkt, dass es so instabil ist.“

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Danach geht es mit der Unterstützung zweier Mitspieler vom Feld. Eine erste Untersuchung deutet darauf hin, dass Kreuzband, Innenmeniskus und Innenband betroffen sein könnten. Eine genaue Diagnose steht wegen eines MRT-Termins noch aus.

Dabei bleibt es nicht bei dieser Verletzung. Schon als Göttker das erste Mal zu Boden geht, merkt er, dass auch sein rechtes Ohr etwas abbekommen hat. „Da musste ich mich aber erst einmal sortieren.“ Erst als er vom Feld geführt wird, stellt der Torwart fest, „dass ich auf dem rechten Ohr nichts höre.“ Der Arzt diagnostiziert später eine Blutansammlung hinter dem Trommelfell, was aber in drei bis vier Wochen wieder kuriert werden sein sollte und das Hörvermögen wieder komplett zurück sein sollte.

GS Cappenberg ohne Wechsel

Schlimmer wiegt da die erlittene Knieverletzung. Sollte das Kreuzband gerissen sein, wäre das Fußballjahr für Göttker wohl schon gelaufen. Sollte weniger betroffen sein, könnte die Pause „nur“ mehrere Wochen bedeuten.

Nils Bußkamp zieht sich das Torwarttrikot an.
Nachdem das Wechselkontigent erschöpft war, schnappte sich Feldspieler Nils Bußkamp das Trikot und die Handschuhe von Steffen Göttker und hütete für den Rest des Spiels das Tor. © Henkel

In jedem Fall ist die Verletzung für den Torwart ein Ärgernis. „Die Aktion war unnötig. Da steckte sicher auch Frust drin“, sagt Göttker. Dass seine Cappenberger das Spiel gegen den Tabellenführer gewannen, war dann eher ein schwacher Trost, auch wenn Göttker Aushilfskeeper Nils Bußkamp lobte: „Nils hat mit zwei Paraden den Sieg festgehalten. Da konnte ich mich wenigstens noch anständig auf der Bank freuen“, so der 27-Jährige, der vor der Saison vom Werner SC II ans Kohuesholz kam.

Von dort, besser gesagt vom Seitenrand, wird Steffen Göttker die nächsten Spiele von GS Cappenberg verfolgen. Abstand wolle er nicht gewinnen. „Ich komme zum Platz“, kündigte er an. „Natürlich muss ich mich erst einmal schonen und kriege noch eine Orthese, mit der ich laufen kann. Bei den Spielen werde ich aber da sein und anfeuern, damit wir in der Tabelle genug Abstand nach unten gewinnen.“

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