Die Startelf stellte sich beim PSV Bork am vergangenen Wochenende wahrlich nicht von alleine auf, hatte Trainer Flemming Neuhaus beim Auswärtsspiel beim SuS Scheidingen (0:2) doch immerhin sechs Spielerinnen auf der Bank. Liegt die Vermutung nahe, dass vor allem diejenigen beginnen dürfen, die die höchste Trainingsbeteiligung aufweisen. Allerdings setzt Coach Neuhaus regelmäßig auf Melissa Herzberg, bei der das nicht möglich ist.
PSV Bork unterliegt SuS Scheidingen
Das war auch in der Woche vor dem Auswärtsspiel bei den Welverinnen so, bei dem für die Borkerinnen durchaus ein Punkt drin gewesen wäre, der Endstand nach zwölf Minuten aber schon hergestellt war. „Das hätten wir vielleicht verhindern können, wenn wir wacher gewesen wären“, ärgert sich Herzberg. „Michelle (Leymann, Torhüterin, Anm. d. Red.) hat noch gut gehalten. Beim Nachschuss hätten wir dann reagieren und den holen müssen. Es ist einfach scheiße gelaufen.“
Die Art und Weise, wie Herzberg betont, aber nicht das, was der PSV bot: „Wir wussten, dass es schwer wird. Wir haben uns in jeden Ball reingeworfen und eine gute Mannschaftsleistung gezeigt trotz einiger Verletzungen und Krankheiten“, sagt die 23-Jährige. „Dass wir dann aufgrund von Standards verlieren, ist ärgerlich.“

Entsprechend war dann auch die Stimmung nach dem Spiel. Richtig niedergeschlagen war ob der eigenen Leistung niemand, „aber wir sind dann nicht positiv gestimmt, wenn wir keine Punkte mitnehmen. Wir waren schon enttäuscht, weil ein Punkt drin gewesen wäre“, sagt Herzberg und verknüpft das mit einer Forderung: „Kopf hoch und weiter. Jetzt liegt ein Heimspiel vor uns, darauf müssen wir uns fokussieren.“
Am Sonntag (14.30 Uhr) kommt mit dem Wambeler SV wieder eine Spitzenkraft der Bezirksliga an die Waltroper Straße. Wie häufig Herzberg in der Woche vor der Partie trainiert: offen. „Neben meiner Arbeit mit 40-Stunden-Woche habe ich ein BWL-Studium angefangen. Da klappt es nicht immer mit Training“, erklärt Herzberg. „Ich versuche aber, einmal die Woche zum Training zu kommen.“
PSV Bork empfängt Wambeler SV
Dass die 23-Jährige, die vor allem auf der linken Außenbahn zum Einsatz kommt, aber auf ihre Einsatzzeiten kommt, sei kein Selbstläufer. „Natürlich versuche ich, mein Bestes zu geben und ich denke, Flemming sieht das auch“, sagt Herzberg, „aber es wäre verständlich, wenn er sagt, dass jemand mit höherer Trainingsbeteiligung spielt. Ich würde das verstehen.“
Bleibt abzuwarten, ob Neuhaus gegen Wambel wieder auf Herzberg setzt. „Jedes Spiel ist schwierig, egal, ob du unten drin stehst oder oben mitspielst“, so die Borkerin im Hinblick auf die Partie gegen die Dortmunderinnen, die bereits neun Punkte mehr als der PSV gesammelt haben. „Wir werden alles geben und uns auf den Gegner vorbereiten. Wenn wir unsere Leistung abrufen und unser Bestes geben, sind wir eine gute Mannschaft“, ist Melissa Herzberg überzeugt, dass die Borkerinnen eine Chance haben.