Darius Brüggemann spielt für den SuS Olfen. Der Kapitän würde seine Meinung zum Re-Start aber auch nicht ändern, wenn er beim FC Nordkirchen wäre. © Sebastian Reith

Fußball

Spieler zum Re-Start: Brüggemann hat keine Lust auf Quarantäne, Venneker auf leere Ränge

Darius Brüggemann vom SuS Olfen hat eine klare Meinung zum Re-Start. Der Nordkirchener Nils Venneker positioniert sich ebenfalls deutlich. David Onweni vom PSV Bork hat dagegen einen Alternativ-Plan.

Olfen, Nordkirchen, Bork

, 17.03.2021 / Lesedauer: 4 min

Ab dem 2. Mai soll laut dem Westdeutschen Fußball- und Leichtathletik-Verband (FLVW) die Amateurfußball-Saison fortgesetzt werden. Ab April hofft der Verband, dass die Spieler wieder trainieren können. Aber was sagen eigentlich die heimischen Akteure selbst zu den Plänen des FLVW?

Darius Brüggemann, Kapitän des SuS Olfen, hat eine klare Meinung dazu. „Training würde ich gutheißen. Wir sehnen uns danach, mal wieder vor die Murmel zu treten. Aber den Spielbetrieb halte ich für falsch. Die Zahlen steigen wieder. Die Gesellschaft hat andere Probleme.“

Auch von der geplanten Vorbereitungszeit von vier Wochen hält Brüggemann nicht viel. „Wir brauchen mehr. Dann sollen die, die das entscheiden, die Reha bezahlen, weil es werden sich sicher nach einer so langen Pause viele Spieler verletzen. Sie versuchen, mit allen Mitteln die Saison durchzuboxen.“

Der Kapitän habe auch nochmal eine andere Sicht auf die Dinge, weil er und seine Olfener Teamkollegen bereits schon mal zwei Wochen in Quarantäne mussten. „Ich habe keinen Balkon, wohne alleine. Das ist eine scheiß Zeit in Quarantäne“, habe Brüggemann keine Lust, wegen des Fußballs womöglich nochmal zu Hause festzusitzen.

Nils Venneker vom FC Nordkirchen: „Hoffe, dass wir vor Zuschauern spielen“

Ihm sei bewusst, dass es leicht zu sagen wäre, dass die Saison nicht mehr weitergeführt werden sollte, da der SuS in der Bezirksliga auf dem vorletzten Platz stehe, aber: „Wenn ich bei Nordkirchen um den Aufstieg spielen würde, würde ich das Gleiche sagen“, betont Brüggemann.

Und wie sieht das ein Spieler vom Bezirksliga-Spitzenreiter FC Nordkirchen? „Ich habe Bock und Vorfreude. Ich hoffe, dass wir vor Zuschauern spielen können. Wir sind gerade oben. Ich würde gerne den Aufstieg mit Familie und Freunden feiern“, sagt Spielführer Nils Venneker.

Nils Venneker würde gerne mit Familie und Freunden den Aufstieg des FC Nordkirchen feiern. © Sebastian Reith

Er glaube, dass sie ab April wieder trainieren und ab Mai wieder spielen könnten - aber wahrscheinlich nur die Hinrunde. „Dann wäre jedes einzelne Spiel nochmal umso wichtiger. Wir spielen noch gegen die direkten Konkurrenten. Das wären Spiele mit vielen Zuschauern, die wir auch brauchen würden. Ohne weiß ich nicht, ob ich so Lust hätte“, sagt Venneker.

Sein Mitspieler Joachim Mrowiec hat dagegen schon gesagt, dass er nicht wisse, ob er wieder spielen werde, da er seine Eltern nicht gefährden wolle. „Man darf da nicht nur an sich, sondern muss auch andere denken“, sagte er den Ruhr Nachrichten.

David Onweni vom B-Ligisten PSV Bork würde es auch begrüßen, wenn die Spielzeit noch beendet werden könnte, aber bringt einen neuen Zeitplan ins Spiel.

„Wenn wir im Mai wieder beginnen würden, würde es wahrscheinlich viele Unterbrechungen geben. Ich wäre dafür, dass man noch wartet und ab Juni beginnt. Dann wird etwas länger gespielt und die Winterpause nach hinten verlegt. Die neue Saison könnte dann im März, April starten.“

Der Borker Onweni teilt die Meinung eines Lüner Spielers

Der Vorteil daran: Es werde im Sommer gespielt. „Der Sommer ist die beste Fußballzeit, aber da ist meistens Pause“, sei Onweni sich aber auch bewusst, dass die Streckung der Saison über den 1. Juli hinaus zu vertraglichen Problemen führen könnte.

„Umso mehr ich darüber nachdenke, desto eher bin ich dafür, dass die Saison annulliert oder nach hinten verlegt wird“, so der Borker. „Ich finde den Satz von Dennis Köse gut und sehe das auch so.“

Der spielende Co-Trainer des Lüner Vereins BV Brambauer hatte in einem Gespräch mit den Ruhr Nachrichten kritisiert, dass Schulen und Kitas noch nicht offen seien, Mitarbeiter von zu Hause arbeiten sollten, aber ab April wieder Fußball gespielt werden solle.

„Ich kann meinem Chef schlecht erklären, dass ich drei Mal die Woche mit 20 Mann beim Training bin und jeden Sonntag jeweils gegen eine andere Mannschaft Fußball spiele“, so Köse.

Zudem sieht Onweni wie Brüggemann die kurze Vorbereitungszeit als ein Problem. Für ihn sei aber auch etwas anderes statt dem Spielbetrieb wichtig, „Ich würde die Jungs gerne wieder in echt sehen. Das Wichtigste ist der Trainingsbetrieb.“

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