
© Jura Weitzel
Spieler von GS Cappenberg plant sein Comeback im Mai – von Lettland aus
Fußball
Vor Saisonbeginn verlor GS Cappenberg einen Spieler, der ins Ausland ging. Die Drähte in die Heimat bestehen aber noch. Und ein Comeback ist sogar bereits geplant.
Weit weg von zu Hause und doch die Heimat im Blick: Ein Spieler von GS Cappenberg hat den Kontakt nie abreißen lassen plant schon jetzt die Rückkehr zum Fußball-A-Ligisten.
Als Julius Becker im September vergangenen Jahres nach Lettland zog, konnte er noch ganz normal zur Uni gehen. „Das war ganz gut zum Ankommen“, sagt Becker rückblickend. Heute verbringt er täglich viele Stunden mit digitaler Lehre vor seinem Laptop. „Die Corona-Situation ist hier eigentlich ähnlich wie in Deutschland“, sagt der 21-Jährige. „Eigentlich hat alles zu.“ Außerdem gebe es eine strenge Ausgangssperre und die Polizei kontrolliere sehr genau.

Julius Becker studiert derzeit in Lettland. © Hendrik Skirde
Die aktuelle Situation macht es natürlich komplizierter für „Jojo“, der gerne die lettische Sprache lernen möchte. „Das mit der Sprache ist ein bisschen schwierig. Sie ist ganz anders und hat ein bisschen Ähnlichkeiten zum Russischen“, erzählt Becker. Im zweiten Semester hat er gerade Sprachunterricht. „Da lernen wir erstmal die Grundlagen, also zum Beispiel, wie man nach dem Weg fragt.“ Auch der Winter in Lettland ist für Becker ungewohnt und neu. „Es liegt viel mehr Schnee und es wird sehr kalt. Kürzlich waren es hier Minus 26 Grad“, sagt Becker.
Becker will im Mai sein Comeback bei GS Cappenberg geben
„Jojo“ Becker wohnt in einem Studentenwohnheim in Jelgava, 40 Kilometer von der lettischen Hauptstadt Riga entfernt. Mit seinem Mitbewohner versteht er sich gut. Aufgrund der strengen Beschränkungen sei es natürlich schwierig, andere Leute kennenzulernen. Trotzdem fühle er sich schon ganz wohl in seiner neuen Heimat, erzählt der 21-Jährige.
Die Fußballplätze sind in Lettland natürlich auch geschlossen. Das trifft den leidenschaftlichen Fußballspieler besonders hart. „Als ich hier ankam, musste ich noch mit einem Innenbandanriss im Knie pausieren“, sagt Becker. Dann habe er sich nach einem Fußballverein umgeguckt, „aber da hatte leider schon alles zu“.
Aktuell versuche er sich selbst fit zu halten. Als es noch möglich war, war er regelmäßig im Fitnessstudio der Uni und jetzt geht er regelmäßig joggen. Er hat auch schon ein Ziel vor Augen, auf das er hinarbeitet: „Ich schaue gerade einfach, dass ich fit bleibe, damit ich im Mai, falls wieder gespielt wird, in Cappenberg helfen kann“, sagt Becker.
Im Mai hat Julius Becker eine längere Pause an der Uni. Für die Zeit möchte er zurück nach Deutschland fliegen. Dann könnte er auch wieder für Grün-Schwarz Cappenberg in der Kreisliga A auflaufen. Denn Becker ist immer noch im Verein angemeldet und deshalb auch weiter spielberechtigt.
Kontakt zu GSC bleibt bestehen
Der Verein liegt Becker einfach am Herzen. Seit der F-Jugend spielt der flinke Außenstürmer in Cappenberg. Der Kontakt zu seinem Trainer und den Spielern ist auch in seiner Zeit in Lettland nie wirklich abgerissen. „Ich habe letzte Woche noch mit dem Trainer telefoniert. Er hat mich gefragt, ob der neue Stürmer meine Trikotnummer haben darf. Das war natürlich kein Problem, aber ich habe mich gefreut, dass er gefragt hat“, sagt Becker.
Die ersten fünf Saisonspiele (vier Punkte aus fünf Spielen) hat Becker verpasst. Doch die Ergebnisse hat er aus Lettland verfolgt. Seine Mannschaft steht aktuell auf dem 13. Tabellenplatz, einen Punkt vor dem Vorletzten. Das ist aber für Becker kein Grund zur Sorge: „Es ist ja noch ziemlich am Anfang der Saison. Ich bin mir sicher, dass wir da in der Tabelle noch ein paar Plätze nach oben klettern können“, so Becker.
Ob und wann der Spielbetrieb überhaupt fortgesetzt werden kann, ist allerdings weiterhin unklar. Julius „Jojo“ Becker kann die Rückkehr auf den Fußballplatz jedenfalls kaum erwarten: „Ich hätte auf jeden Fall richtig Bock, wieder zu zocken“, sagt er.