Die SG Selm bescherte einem Spieler am Sonntag beim 5:1-Heimerfolg einen schönen Abschied.

Die SG Selm bescherte einem Spieler am Sonntag beim 5:1-Heimerfolg einen schönen Abschied. © Henkel

Spalier zum Abschied: Spieler der SG Selm hört nach der Saison auf – „Natürlich wird etwas fehlen“

rnFußball

Die SG Selm feiert am Sonntag nicht nur den 5:1-Heimsieg über Davaria Davensberg, sondern auch einen Spieler, der zum Saisonende seine Karriere beenden wird. Was der Spieler selbst dazu sagt.

Selm

, 20.05.2022, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Am Ende einer Fußballsaison heißt es immer auch Abschied nehmen. So war es auch am Sonntag bei der SG Selm. Die Selmer feierten nach dem 5:1-Sieg im letzten Heimspiel der A-Liga einen Leistungsträger, der seine aktive Karriere im Trikot der Ersten nach der Saison beendet.

Tobias Lütjann freut sich auf mehr Zeit mit seiner Familie.

Tobias Lütjann freut sich auf mehr Zeit mit seiner Familie. © Henkel

In der 80. Minute wurde es am Sonntag nochmal laut auf dem Platz am Sandforter Weg. Das Spiel war zwar längst entschieden, die SG Selm führte bereits mit 5:1, trotzdem gab es nochmal Applaus. Alle Spieler der SG hatten sich aufgereiht und standen Spalier, als Tobias Lütjann mit der Kapitänsbinde am Arm den Platz betrat. Der 31-Jährige wird seine aktive Spielerkarriere nach der Saison beenden und bekam noch ein paar letzte Heimspielminuten vor dem letzten Auswärtsminuten am Sonntag (15 Uhr) bei der Warendorfer SU.

Tobias Lütjann freut sich auf mehr Zeit mit der Familie

„Das kam ein bisschen unerwartet. Damit habe ich nicht gerechnet, aber es war natürlich eine schöne Geste. Ich habe mich sehr gefreut“, kommentiert Lütjann die Geste seiner Mitspieler. „Ich habe mir darüber natürlich schon länger Gedanken gemacht, aber dass mein letztes Heimspiel jetzt schon so schnell kam, war dann doch etwas ungewohnt.“

Die Entscheidung, seine Karriere zu beenden, habe vor allem zeitliche und familiäre Gründe, verrät er. „Ich möchte mehr Zeit mit meinem Kind und meiner Frau verbringen.“ Deshalb wird er auch sein Co-Traineramt zur Verfügung stellen.

Komplett verlassen werde er den Verein aber nicht. „Mein Spielerpass wird hier bleiben. Ich habe den Jungs gesagt, dass ich bereit wäre auszuhelfen, wenn die Not mal groß ist“, sagt Lütjann und ergänzt. „Ich werde auch bei der Altherrenmannschaft mitspielen und mich dort ein bisschen fit halten.“

Die Abschiedsfeier wird auf der Mannschaftsfahrt nachgeholt

Lütjann blickt auf eine ereignisreiche Zeit als Spieler zurück. Im Sommer 2017 wechselte er von den Adlern Weseke zur SG Selm und machte dort sowohl den Abstieg in die B-Liga als auch den direkten Wiederaufstieg in die A-Liga mit.

Zweimal kämpfte er sich während seiner Karriere nach einem Kreuzbandriss zurück. „Es sind viele Emotionen mit dabei gewesen, sowohl freudiger als auch trauriger Natur. Rückblickend habe ich viele tolle Leute kennengelernt und Freundschaften geknüpft“, sagt Lütjann.

Auch wenn er davon überzeugt ist, dass seine Entscheidung jetzt die richtige ist, blickt er etwas wehmütig auf seinen Abschied. „Natürlich wird etwas fehlen. Dreimal die Woche für zwei bis drei Stunden mit den Jungs zu verbringen ist schön. Mal gucken, wie die fußballfreien Abende jetzt so werden.“

Bevor er sich darüber Gedanken machen kann, will er seinen Abschied mit seinen Mannschaftskollegen aber noch gebührend feiern. Denn die Feier nach dem Heimspiel fiel für ihn am Sonntag noch etwas kurz aus. „Ich musste leider früh nach Hause, weil ich meinen Kurzen dabei hatte, aber das holen wir noch nach – spätestens, wenn wir auf Mannschaftsfahrt sind.“

Lesen Sie jetzt