Jeffrey Malcherek (Mitte), hier noch im Trikot des Lüner SV, spielt seit dieser Saison beim VfB Homberg in der Regionalliga West.

© Günther Goldstein

So läuft es für Jeffrey Malcherek beim VfB Homberg in der Regionalliga West

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Seit dieser Saison spielt Jeffrey Malcherek beim VfB Homberg. Dass er trotz Lockdown spielen dürfe, sei geil - aber zum Leidwesen seines Umfelds. In 13 Tagen stehen 5 Spiele auf dem Plan.

Bork, Lünen

, 05.12.2020, 12:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Jeffrey Malcherek hat einen steilen Aufstieg hingelegt. Vor zwei Jahren spielte er noch in der Westfalenliga für den Lüner SV. Nach einem Jahr bei Westfalia Rhynern in der Oberliga West, wechselte der 24-Jährige vor der Saison zum VfB Homberg in die Regionalliga West.

„Ich bin zufrieden mit meiner Entwicklung. und froh, dass ich mich überall durchsetzen konnte“, sagt Malcherek, der bis vor kurzem noch bei seinen Eltern in Bork gewohnt hat. Mittlerweile ist er nach Bochum gezogen. „Von da ist es nach Duisburg und Dortmund nicht so weit.“

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Der Borker arbeitet als Lehrer an einer Dortmunder Gesamtschule. Nach seinem Bachelor in Sportmanagement hat er ein Lehramtsstudium begonnen. Viermal unter der Woche pendelt Malcherek nach Homberg, einem Duisburger Stadtteil, zum Training.

„Ich muss enorm etwas investieren. Mein Umfeld tut mir leid. Ich sehe meine Freundin kaum.“ Es sei zwar geil zu spielen, die Belastung wäre aber sehr hoch. „Im Training steht nur Regeneration an.“

Es gab einen Coronafall beim VfB Homberg

Da es in der Mannschaft einen Coronafall gab und es deswegen zu Spielausfällen kam, musste Homberg zeitweise in 13 Tagen 5 Mal spielen. „Das Pensum ist enorm. Da geht man auf dem Zahnfleisch. Besonders, wenn man nicht so einen 30-Mann-Kader hat wie andere Teams.“

Trotz der hohen Belastung sei Malcherek froh, dass die Regionalliga West als einzige Vierte Liga spielen könne. „Ich bin froh, dass und wie es läuft. Das ist schade für die anderen Staffeln. Gott sei Dank gibt uns das Land NRW eine kleine Unterstützung. Wir werden vor jedem Spiel getestet. Zudem werde ich in der Schule alle zwei Wochen getestet. Auch unser Corona-Krisenstab im Verein leistet gute Arbeit.“

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Persönlich lief sein Start beim Vorjahres-Siebzehnten der Regionalliga durchwachsen. Am zweiten und dritten Spieltag machte der Innenverteidiger beide Spiele über 90 Minuten. Danach kam er in vier Partien auf insgesamt 16 Minuten. In den vergangenen neun Begegnungen stand Malcherek immer über die volle Distanz auf dem Feld.

„Am Anfang haben die Resultate nicht gepasst. Da war ich schnell raus. Ich musste mich erst an das Niveau anpassen. Mein Ziel ist es, so viele Spielanteile wie möglich zu bekommen.“

Homberg hat schon so viele Punkte wie in der vergangenen Saison

Als Mannschaft sei das Ziel einzig der Klassenerhalt. „Unsere aktuelle Punktausbeute überrascht vielleicht.“ Derzeit hat Homberg nach 17 Spielen 16 Punkte, so viele wie in der vergangenen Spielzeit nach 26 Partien, und liegt auf dem 15. Platz, drei Punkte vor dem Abstiegsplatz.

Zwischenzeitlich standen vor der Saison beim VfB nur 13 Spieler unter Vertrag. „Wir haben uns als Mannschaft gemacht. Wir brauchten etwas Zeit, um uns einzuspielen. Dass mit uns zu rechnen ist, haben wir gegen Köln II oder Gladbach II gezeigt. Auch, wenn es gegen die ganz Großen noch nicht gereicht hat.“

Das nächste Spiel steht für Malcherek und seine Mannschaft erst am 12. Dezember gegen Borussia Dortmund II an. „Wir hoffen, dass wir sie ärgern können. Es ist schwer auf unserem Platz zu spielen.“ Aus den beiden Begegnungen danach gegen Ahlen und Straelen müssten vier Punkte her. „Dann ist das eine ordentliche Hinrunde.“

Was nach dieser Spielzeit ist, weiß der Ex-Lüner nicht. „Träume hat man immer. Aber Fußball ist ein Tagesgeschäft. Da hängt viel von der Form und Vitamin B ab. Ich bin auch nicht mehr in einem Alter, wo ich ein junger, talentierter Spieler bin. Ich habe schon sechs Jahre gespielt.“

Malcherek könnte vom Fokus auf die Regionalliga West profitieren

Mit 19 Jahren spielte er bereits in der Regionalliga Bayern, danach in der Westfalenliga. „Ich kann keine Prognose treffen.“ Da neben den ersten drei Ligen in Deutschland sonst nirgendwo anders gespielt werde, seien viele Augen auf die Regionalliga West gerichtet. „Wir stehen jetzt im Fokus. Ich weiß nicht, was passiert.“

Er betonte aber auch, dass er zufrieden bei Homberg sei. „Die Charaktere sind überragend, alle sind engagiert.“

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