Bereits nach dem Heimsieg gegen Rinkerode (4:1) hatte Mario Rast, Trainer des Fußball-A-Ligisten SG Selm, einen Vergleich seiner Hintermannschaft mit der Abwehr des DFB-Teams bei der aktuell laufenden Weltmeisterschaft angestellt. Auch beim Jahresausklang in Nienberge wähnten sich einige Selmer in Katar – wegen der langen Nachspielzeit. Doch nach acht Extraminuten war der schwer erkämpfte Sieg der SG perfekt.
Kreisliga A2 Münster
SC Nienberge – SG Selm 1:2 (0:1)
Lange vor der Schlussphase der Partie hatten die Zuschauer in Nienberge eine ausgeglichene erste Halbzeit gesehen, mehr Torchancen hatte insgesamt sogar die Heimmannschaft. Doch der SG Selm reichte vorerst eine Unaufmerksamkeit in der Nienberger Abwehr und ein darauf folgender gut ausgespielter Angriff zur Führung durch Basaran Tarhan (9. Minute).
Zur Mitte der ersten Hälfte wurde es gleich zweimal sehr gefährlich im Selmer Strafraum: Zunächst kratzte Mirco Kämper einen Nienberger Kopfball noch von der Linie (24.), danach tippte ein direkter Freistoß von SC-Akteur Patrick Goecke von der Querlatte ins Toraus (28.). Für die SG vergab Julian Wilhelm nach Vorarbeit von René Schickentanz eine gute Möglichkeit, nachzulegen (36.). Schickentanz verletzte sich in dieser Situation und wurde durch Dennis Dias ersetzt.
SG Selm nach der Pause besser
„In der ersten Halbzeit haben wir ein paar Probleme gehabt, weil Nienberge auch sehr viel Druck ausgeübt hat“, resümierte Selms Co-Trainer Sebastian Kramzik nach der Partie. Nach der Pause sah allerdings nicht nur er eine deutlich verbesserte SG, die nun vor allem im Offensivspiel mehr von ihrer gewohnten Klasse zeigte.
Schön herausgespielt war vor allem das 2:0 aus Selmer Sicht: Über Dias und Fabian Konietzni auf der linken Seite kam der Ball in den Strafraum, wo erneut Tarhan gegen die Laufrichtung des SC-Torwarts einschob (60.).
Die SG Selm dominierte nun das Spiel und startete Angriff um Angriff. Allerdings ließ Felix Schröder in der Folge gleich zwei hochkarätige Torchancen aus, die das Spiel bereits vorzeitig hätten entscheiden können (70./76.).
So blieb der SC Nienberge dran und verkürzte nur kurze Zeit später durch Patrick Goecke, der Nils Böckenbrink im SG-Tor aus 20 Metern überwand (78.). Von diesem Zeitpunkt an sah sich die SG Selm zunehmend in die Defensive gedrängt.
Mecklenbeck in Sichtweite
In der 90. Minute ergab sich durch einen direkten Freistoß an der Strafraumgrenze noch einmal die große Gelegenheit für die Gastgeber – doch der Ball ging knapp drüber. Aufgrund einer Verletzungsunterbrechung folgte dann die lange Nachspielzeit, in der der Ball noch ein paar Mal in Ping-Pong-Manier durch den Selmer Strafraum sprang. Doch das 2:1 hatte bis zum Schlusspfiff Bestand, sodass die SG Selm nun mit der optimalen Ausbeute aus den vergangenen vier Spielen in die Winterpause geht.
„Die Jungs haben kämpferisch komplett dagegengehalten und so haben wir das verdient über die Zeit gebracht“, freute sich Kramzik nach der Partie. Die SG sichert somit Tabellenplatz zwei und hat den Ligaprimus Wacker Mecklenbeck mit sechs Punkten Abstand zumindest in Sichtweite. „Wir müssen unsere Hausaufgaben machen, das haben wir getan. Jetzt bleiben wir dran und gehen mit einem guten Gefühl in die Winterpause“, so Kramzik.
SG: Böckenbrink – Tarhan (87. Ritter), Konietzni, May, Maikötter, Neumann, Schröder (90.+6 Beck), R. Coerdt, Schickentanz (38. Dias), M. Kämper (77. Ibara), Wilhelm
Tore: 0:1 Tarhan (9.), 0:2 Tarhan (60.), 1:2 Goecke (78.)
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