SG Selm siegt souverän zum Rast-Abschied Team feiert den „ältesten Torschützen ever“

SG Selm siegt souverän zum Rast-Abschied
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Platz drei in der Kreisliga A hatten die Fußballer der SG Selm bereits eingetütet. Das Heimspiel gegen den TuS Ascheberg zum Saisonabschluss bot so einen lockeren Sommerkick, eine gut aufgelegte zweite Mannschaft am Spielfeldrand und eine Reihe an Überraschungen auf dem Platz. Für Trainer Mario Rast, der zu Westfalia Vinnum wechselt, ein gelungener Abschied.

Kreisliga A2 Münster
SG Selm – TuS Ascheberg 3:0 (0:0)

„Im letzten Heimspiel wollte ich eigentlich schon ein bisschen früher auf die Siegerstraße“, fand Rast mit einem Augenzwinkern allerdings doch noch einen kleinen Kritikpunkt. „Denn Ascheberg war auf jeden Fall schützenfestgeschädigt. Der Trainerkollege meinte zu mir, dass es zwei- oder dreimal so hoch ausgehen muss.“

Das war am Ende vielleicht etwas hoch gegriffen, wenngleich der TuS von Anfang an keine großen Offensivbemühungen an den Tag legte und SG-Keeper Nils Böckenbrink so einen relativ geruhsamen Tag bescherte. Selm hingegen wagte sich – vor allem über Basaran Tarhan auf der rechten Seite – deutlich häufiger in die Ascheberger Hälfte, fand aber nur selten den Zug zum Tor. Zwei Distanzschüsse von Niklas Neumann in der 20. und der 30. Spielminute blieben die einzigen nennenswerten Abschlüsse vor der Pause.

Nach der Pause lief es dann aber deutlich besser, was zunächst vor allem am eingewechselten Stefan Unger aus der zweiten Selmer Mannschaft lag. Der routinierte Goalgetter aus der C-Liga-Meistertruppe war von Anfang an gefährlich. Zunächst legte er für Felix Schröder auf, der aber nochmal querlegte, anstatt zum wohl sicheren 1:0 einzuschieben (53.). Nur kurz später scheiterte Unger selbst am Ascheberger Torwart (55.).

Altherrenspieler der SG Selm trifft

Das konnte er wohl nicht auf sich sitzen lassen, denn bereits in der nächsten Situation ließ er dem Gästekeeper mit einem Schuss mit der Fußspitze keine Chance – 1:0 (55.). „Dass Stefan das Ding so wegmacht, ist sehr schön“, lobte auch Trainer Rast. Die anwesende zweite Mannschaft feierte ihren Kollegen vom Dach des Vereinsheims mit Sprechchören. Nach dem Führungstreffer kontrollierte die SG die Partie weiter, doch die etablierten Torschützen aus der ersten Mannschaft hatten an diesem Tag offenbar nicht so viel Zielwasser getrunken.

Artur Enders läuft auf dem Spielfeld, ein Gegenspieler liegt am Boden.
Artur Enders und die SG Selm hatten den TuS Ascheberg über die gesamte Partie hinweg im Griff. © Marek Neppl

Ganz im Gegensatz zu Thorsten Rosenberger. Der 51-Jährige aus den Selmer Alten Herren wurde eingewechselt und versenkte den Ball gleich mit einer seiner ersten Aktion zum 2:0 im langen Eck. Dass er das Spielgerät gar nicht richtig getroffen hatte und der Schuss wohl nur deshalb so gefährlich wurde – im letzten Saisonspiel wohl geschenkt. Die Spieler auf der Selmer Ersatzbank vermuteten in Rosenberger sogar den „ältesten Torschützen ever“.

Mario Rast hätte gerne mehr erreicht

Den Abschluss lieferte noch einmal Stefan Unger – diesmal als Vorbereiter. Er legte quer auf Tarhan, der das finale Selmer Saisontor erzielte (83.). In den Schlussminuten durfte sich Ersatztorwart Pascal Klöpper nochmal im Angriff versuchen, blieb aber ohne Treffer.

„Wir sind jetzt die zweitbeste Truppe, was die Tordifferenz angeht“, wusste Mario Rast nach Spielende. „Das hatte ich mir nochmal gewünscht von der Truppe. Es ist aufgegangen, ein schöner Moment für alle. Einige werden jetzt noch nach Malle fliegen, andere machen Pause bis zur Saisonvorbereitung.“

Stefan Unger steht auf dem Fußballplatz.
Stefan Unger ragte offensiv noch einmal heraus. © Marek Neppl

Rast wird dann nicht mehr dabei sein. Für ihn endet die Saison zum zweiten Mal hintereinander mit dem dritten Platz. „Letztes Jahr sind wir Dritter hinter Warendorf und Mecklenbeck geworden. Ich hatte schon den Anspruch, dieses Jahr besser zu sein“, bilanzierte er am Sonntag. „Wenn man dann aber den Kader sieht mit den Verletzungen und die schwache Trainingsbeteiligung, dann haben wir eigentlich sogar ein bisschen überperformt.“

SG: Böckenbrink – Tarhan, Konietzni, May, Vynnyk (73. Rosenberger), Neumann, Schröder (86. Klöpper), Enders, Kramzik (46. Unger), Kämper (68. Beck), Zolda

Tore: 1:0 Unger (55.), 2:0 Rosenberger (80.), 3:0 Tarhan (83.)

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