Lange hat Daniel Berger auf sein Comeback für die SG Selm gewartet. Ein Kreuzbandriss hatte den Sechser über ein Jahr lang komplett rausgeworfen, zwischenzeitlich war ein Karriereende sogar eine Option: „Ich habe natürlich darüber nachgedacht, nicht mehr weiterzumachen. Während meiner Verletzung haben wir Nachwuchs bekommen, meine Gedanken haben sich nicht mehr nur um den Fußball gedreht.“
Daniel Berger feiert Comeback bei der SG Selm
Am vergangenen Wochenende war es dann aber so weit. Beim fulminanten 6:5-Erfolg gegen den SV Herbern ΙΙ durfte Berger die komplette zweite Hälfte absolvieren, traf sogar sehenswert in der 82. Spielminute: „Ich wurde mit dem Rücken zum Tor angespielt, habe mich gedreht und den Ball mit links über den Torwart gelupft. Das war ein schönes Tor.“
Bei 100 Prozent sei der Selmer aber noch nicht. Er freue sich über sein Comeback, bestehe jedoch nicht darauf, ab jetzt jedes Spiel zu spielen. „Der Trainer entscheidet, wen er aufstellt. Er weiß auch, dass ich noch nicht komplett fit bin“, sagt er.
Trotz seiner Abwesenheit auf dem Platz, begleitete Berger seine Mannschaft über die komplette Saison, war immer hautnah dabei. Verständlich, dass man dann das ein oder andere Mal auch selbst Lust bekommt, mit aufzulaufen. „Mir hat es regelmäßig gejuckt in den Füßen. Ich wollte der Mannschaft helfen“, schaut Berger auf seine Leidenszeit zurück.

Die SG Selm spielte bisher eine eher unspektakuläre Saison. Mit 48 Punkten befindet man sich nach 29 Spieltagen auf dem siebten Tabellenplatz. Weder nach oben noch nach unten darf vor dem letzten Saisonspiel geblickt werden.
Dabei haben die Selmer ganz andere Ansprüche: „Man müsste mit diesem Kader eigentlich unter den ersten drei stehen. Die Einstellung hat in dieser Saison einfach nicht gestimmt. Wir sind ein Team, was nach oben gehört.“
SG Selm schaut nach oben
Die SG Selm kann im letzten Saisonspiel gegen GW Amelsbüren (Sonntag, 12:30 Uhr) nun befreit aufspielen, vielleicht auch mal etwas ausprobieren. Nach dem Sommer werden dann Selm und Berger wieder versuchen, alles rauszuholen: „Ich bin gespannt, was im Sommer passiert, auch ich werde neue Kraft tanken. Und dann habe ich nochmal richtig Lust, oben anzugreifen.“