
Stürmer Sebastian Kramzik (r.) von der SG Selm hat einen Job als Trainer übernommen. © Jura Weitzel
Sebastian Kramzik von der SG Selm steigt ins Trainergeschäft ein
Fußball
Sebastian Kramzik war lange von Verletzungen geplagt. Nach einer Knie-Operation im Winter ist er auf den Platz bei der SG Selm zurückgekehrt. Nun übernimmt er auch eine Aufgabe als Trainer.
Sebastian Kramzik hatte vor einer Knieoperation vor einem halben Jahr ans Aufhören gedacht. Der Stürmer der SG Selm stand vor einem Scheidepunkt seiner Karriere. Als dann ein Angebot für eine Trainerstelle kam, sagte Kramzik ohne lange Bedenkzeit zu. Der 30-Jährige fungiert künftig nicht mehr nur als Spieler, sondern auch als Trainer.
Als klar war, dass Tobias Lütjann als spielender Co-Trainer aufhören wird beim Fußball-Kreisligisten SG Selm, kam man schnell auf „Krabbe“, wie Sebastian Kramzik jeder im Umfeld nennt. „Ich habe im Winter eine Knie-OP gehabt. Davor stand noch nicht genau fest, was im Knie genau los ist, nur dass der Meniskus betroffen war. Wenn jetzt wieder was gewesen wäre, hätte ich aufgehört“, sagt Kramzik.
Doch die SG kam mit einem spannenden Angebot auf ihn zu: „Mario fragte mich, ob ich mir nicht vorstellen kann, Co-Trainer zu werden“, erzählt Kramzik, „ich habe mir Bedenkzeit erbeten, aber gar nicht so lange gebraucht.“ Cheftrainer Mario Rast weiß: „Sebastian Kramzik ist fußballverrückt. Der legt seinen Urlaub auch um die Saison herum.“
Kramzik lacht. „Ja, das kann man so sagen. Ich gucke, dass ich alles so lege, dass ich zum Spiel oder auch zum Training kommen kann und urlaubsbedingt nichts verpasse“, sagt der neue Co-Trainer. Als klar war, dass im Knie „nur“ der Meniskus kaputt war, entschied Kramzik, auch weiterzuspielen. Bei der SG Selm spielt er mittlerweile die längste Zeit in seiner Karriere, addiert sind es bereits über fünf Jahre für „Krabbe“, der aus der Jugend des PSV Bork stammt und in der Jugend auch für den VfB Waltrop spielte.

Sebastian Kramzik wird künftig auch Verantwortung neben dem Platz übernehmen. Als Co-Trainer der ersten Mannschaft sammelt er erste Trainererfahrungen im Seniorenbereich. © Jura Weitzel
Dann ging es zurück nach Bork, wo Kramzik anderthalb Jahre spielte, dann aber nach Selm wechselte. 2017 ging es als Selmer Topstürmer zurück zum PSV, der gerade den Aufstieg in die Bezirksliga verpasst hatte. Doch Kramzik sagte nicht ab, er hielt Wort und blieb erneut zwei Jahre in Bork. Am Ende stand der Abstieg, Kramzik war enttäuscht und wechselte zu Westfalia Vinnum. Nach einem Jahr ging es nach Selm zurück.
Dort rückt er nun sogar in den Trainerstab auf. Trainererfahrungen hatte Kramzik schon als junger Seniorenspieler gesammelt, als er ein PSV-Nachwuchsteam trainierte. Doch von einer leitenden Trainertätigkeit sei er aktuell noch weit entfernt, sagt er. Kramzik muss sich finden als Trainer, auch welchen Stil er pflegt.
Welchen er nicht pflegen möchte, weiß er hingegen schon: „Wir haben mal zwei bis drei Wochen nur Waldläufe gemacht und mit Medizinbällen trainiert und keinen Fußball gesehen. Laufen gehört natürlich dazu, aber ich habe schon erlebt, dass man sich das auch anders erarbeiten kann.“ Selms Spieler wird’s freuen.
Sportler durch und durch, der auch für alle Sportarten außerhalb des Fußballs viel übrig hat. Von Hause aus Leichtathlet, mit einer Faszination für Extremsportarten, die er nie ausprobieren würde. Gebürtig aus Schwerte, hat volontiert in Werne, Selm, Münster und Dortmund.
